• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Translation Hide
Gegen Faustus

86.

Nun aber wechsle Thamar ihr Gewand (cf. Gen. 38,14): Thamar lässt sich ja auch mit sich wandelnd übersetzen. Dabei soll aber der Begriff Bitterkeit in ihrem Namen durchaus seine Geltung behalten, aber nicht mehr in jenem Sinn der Bitterkeit, die die Galle dem Herrn verabreichte (cf. Mt. 27,48; Lk. 23,36; Joh. 19,29), sondern in dem Sinn, wie Petrus bitterlich weinte (cf. Mt. 26,75). Nun bedeutet Juda ja auch Bekenntnis, lateinisch confessio: Lassen wir also die bittere Reue sich mit dem Bekenntnis vereinigen, sodass daraus das prophetische Sinnbild der wahren Busse entsteht. Durch diese Busse gewinnt di/e Kirche, die sich über alle Völker ausgebreitet hat, ihre Fruchtbarkeit. Denn es musste so kommen, dass Christus leiden und am dritten Tag auferstehen wird, und dass in seinem Namen allen Völkern, angefangen in Jerusalem, Busse und Verzeihung ihrer Sünden verkündet wird (Lk. 24,46 f.). Auch jene Dirnenaufmachung (cf. Gen. 38,14) bedeutet ja ein Sündenbekenntnis. Thamar stellt nämlich schon ein prophetisches Bild der Kirche, die aus den Heidenvölkern herausgerufen wurde, dar, indem sie sich in dieser Aufmachung am Ortseingang von Aenan oder Enaim niedersetzte, einem Namen, der mit Brunnen übersetzt wird: denn sie eilte dorthin, so wie ein Hirsch zur Wasserquelle eilt (cf. Ps. 41,2), um den Samen Abrahams zu erlangen: dort wird sie nun fruchtbar durch einen, der sie nicht kennt, da ja über sie vorausgesagt wurde (Ps. 17,44): Ein Volk, das ich nicht kannte, wurde mir untertan. Als sie noch verhüllt war empfing sie den Siegelring, die Schnur und den Stab (cf. Gen. 38,18): die Berufung ist nun ihr Siegel, die Rechtfertigung ihr Schmuck, die Verherrlichung ihre Erhöhung. Denn die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerechtfertigt, und die er gerechtfertigt hat, hat er auch verherrlicht (Rm. 8,30). Aber dies geschah, wie ich gesagt habe (690,22), noch vor der Enthüllung, und das ist die Zeit, zu der auch der Reichtum der Heiligkeit empfangen wird. Das versprochene Ziegenböckchen aber – der Ziegenbock stellt den Vorwurf der Sünde dar - soll der vermeintlichen Dirne durch den schon genannten Adullamiter (689,12) überbracht werden (cf. Gen. 38,17. 20), damit er ihr so gleichsam die vorwurfsvollen Worte entgegenschleudere (Mt. 3,7): Du Natternbrut! Doch dieser Vorwurf der Sünde fand die Frau nicht mehr (ib. 21), denn die bittere Reue ihres Sündenbekenntnisses (690,10) hatte sie verwandelt. Nachdem sie aber ihre Pfänder, den Siegelring, die Schnur und den Stab, öffentlich gemacht hatte, besiegte sie die unüberlegt urteilenden Juden, die Judas damals symbolisch vertrat, und die heute noch behaupten, dass unser Volk nicht das Volk Christi sei, und dass wir nicht Nachkommen Abrahams seien. Wenn aber die unumstösslichen Beweise unserer Berufung, unserer Rechtfertigung und unserer Verherrlichung einmal vorgelegt sind, werden sie zweifellos an ihrer Meinung irre werden und zugeben, dass eher wir als sie gerechtfertigt sind. Ich würde diese Fragen, soweit der Herr mein Vorhaben unterstützte, noch detaillierter, sozusagen Abschnitt für Abschnitt und Satz für Satz, untersuchen und erörtern, wenn mich nicht die Sorge, das vorliegende Werk, das schon umfangreicher als geplant ausgefallen ist, zu Ende zu führen, von dieser allzu aufwendigen Gründlichkeit abhalten würde.

Edition Hide
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

86.

Iam Thamar habitum mutet: nam et commutans interpretatur Thamar. Sed in ea prorsus nomen amaritudinis maneat, non illius amaritudinis, in qua domino fel ministravit, sed illius, in qua Petrus amare flevit. p. 690,9 Nam et Iuda latine confessio est: Confessioni ergo amaritudo misceatur, ut vera paenitentia praesignetur. Hac paenitentia fecundatur ecclesia in omnibus gentibus constituta. Oportebat enim Christum pati et resurgere tertia die et praedicari in nomine eius paenitentiam et remissionem peccatorum per omnes gentes incipientibus ab Hierusalem. Nam et ipse habitus meretricius confessio peccatorum est. Typum quippe iam ecclesiae gerit Thamar ex gentibus evocatae, sedens cum hoc habitu ad portam Aenan vel Enaim, quod interpretatur fontes: Cucurrit enim velut cervus ad fontes aquarum pervenire ad semen Abrahae: illic a non agnoscente fetatur, quia de illa praedictum est: Populus, quem non cognovi, servivit mihi. p. 690,22 Accepit in occulto anulum, monile et virgam: vocatione signatur, iustificatione decoratur, glorificatione exaltatur. Quos enim praedestinavit, illos et vocavit; quos autem vocavit, illos et iustificavit; et quos iustificavit, illos et glorificavit. Sed haec, ut dixi, adhuc in occulto, ubi fit et conceptio sanctae ubertatis. Mittitur autem promissus haedus tamquam meretrici, - haedus exprobratio peccati -, per eundem Odollamitam tamquam increpantem et dicentem: Generatio viperarum*. Sed non eam invenit peccati exprobratio, quam mutavit confessionis amaritudo. p. 691,7 Post vero iam publicis signis anuli, monilis et virgae vicit temere iudicantes Iudaeos, quorum iam personam Iudas ipse gestabat, qui hodieque dicunt non hunc esse populum Christi nec habere nos semen Abrahae. Sed prolatis certissimis documentis nostrae vocationis, iustificationis, glorificationis sine dubio confundentur et nos magis quam se iustificatos esse fatebuntur. Enucleatius haec et membratim quodam modo articulatimque scrutarer atque dissererem, quantum intentionem meam dominus adiuvaret, nisi me ab hac laboriosiore diligentia finiendi huius operis, quod plus quam vellem iam prolixum est, cura prohiberet.

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Editions of this Work
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
Translations of this Work
Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy