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Gegen Faustus
95.
Wenn nun aber die Häretiker nicht bereit sind, die allegorischen Deutungen jener Berichte über historische Ereignisse, so wie wir sie vorschlagen, anzuerkennen, oder gar behaupten, der Aussagewert dieser Berichte beschränke sich auf das, was sie dem eigentlichen Wortsinn nach ausdrücken, so lohnt es sich nicht, gegen Menschen anzukämpfen, deren Argument lautet: Meinem Gaumen schmeckt eben nicht, was dem deinen anscheinend schmeckt; wichtig ist doch nur, den Glauben oder die Einsicht zu vermitteln, dass alles, was Gott anordnet, dazu dient, entweder die Sittlichkeit und die Gottesfurcht zu fördern, oder als Modellbild auf etwas Bestimmtes hinzuweisen, oder aber – was eher Sinn gibt als zu keinem von beiden – gleichzeitig zum einen wie zum andern, vorausgesetzt, dass auch das, was als modellbildliche Aussage oder Tat verstanden wird, einen Bezug zu unserem sittlichen Leben und zu unserem Gottesglauben hat. Möge daher den Manichäern oder sonstwem unser modellbildliches Verständnis jener historischen Begebenheiten oder unsere Methode oder unsere subjektiven Deutungen missfallen, uns soll genügen, wenn unsere Väter, denen Gott das Zeugnis guter Lebensführung und des Gehorsams gegenüber seinen Geboten ausstellt, nach dieser Richtschnur der Wahrheit, die nur irregeleiteten und verdrehten Geistern missfallen kann, gerechtfertigt werden können, und wenn diese Schrift selber, gegen die sich jene verdorbene Irrlehre zur Feindin aufwirft, bei all den menschlichen Taten, die sie lobte oder rügte oder zu unserer eigenen Beurteilung einfach erzählte, weiterhin untadelig und verehrungswürdig dasteht.
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
95.
Has autem rerum gestarum allegoricas narrationes si nolunt haeretici, sicut a nobis exponuntur, accipere vel etiam nihil eas, nisi quod proprie sonant, significare contendunt, non est luctandum cum hominibus, qui dicunt: Non sapit palato meo, quod sapere dicis tuo, dum tamen ea, quae divinitus praecipiuntur, aut mores pietatemque formare aut aliquid figurate significare vel credantur vel intellegantur, aut utrumque potius quam neutrum, dum tamen et ipsa, quae figurate dicta vel facta intelleguntur, ad eosdem mores bonos pietatemque referantur. p. 702,2 Ac per hoc etiam si Manichaeis vel quibusque aliis de his figuris rerum gestarum noster displicet intellectus vel ratio vel opinio, illud sufficiat, quod patres nostri, quibus deus perhibet bonae vitae atque in suis praeceptis oboedientiae testimonium, ea veritatis regula defenduntur, quae nisi pravis et distortis cordibus displicere non possit, et quod ea scriptura, cui perversitas erroris illius inimica est, in quibuslibet hominum factis, quae vel laudavit vel arguit vel tantum narrata nobis iudicanda proposuit, ipsa inculpabilis venerabilisque persistit.