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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

2.

Augustinus antwortete: Zwar will der Apostel Paulus tatsächlich, dass man das geistbestimmte Denken (cf. 719,5) als den Inneren Menschen versteht, den Leib aber und das dem Tod verfallene Leben als den Äusseren Menschen; doch in keiner seiner Schriften kann man lesen, dass er je diese beiden zusammen als zwei Menschen bezeichnet hätte, sondern immer nur als den einen Menschen, den Gott in seiner Ganzheit geschaffen hat, d.h. sowohl in dem, was innerlich ist, wie auch in dem, was äusserlich ist; nach seinem Ebenbild geschaffen hat er den Menschen aber nur in dem, was innerlich ist, in dem also, was nicht nur unkörperlich, sondern auch vernunftbegabt ist, und in der Tierwelt fehlt. Er hat also nicht einen Menschen nach seinem Bild und einen zweiten nicht nach seinem Bild geschaffen, sondern, da ja beides zusammen, das Innere und das Äussere, einen Menschen ausmacht, diesen einen Menschen nach seinem Bild geschaffen, aber nicht insofern dieser einen Leib und ein körperliches Leben, sondern einen vernunftbegabten Geist besitzt, damit er Gott erkenne und durch eben diesen Vorrang der Vernunft über allen vernunftlosen Wesen stehe. Doch Faustus räumt ja ein, dass jenes Innere von Gott geschaffen wird, wenn er zitiert (719,20): er wird erneuert zur Erkenntnis Gottes nach dem Bild dessen, der ihn geschaffen hat. Diesen Satz des Apostels anerkenne ich für meinen Teil voll und ganz; warum aber anerkennt er seinerseits jenen anderen Satz nicht (I Kor. 12,18): Gott setzte die Glieder, eines nach dem andern, so im Leib ein, wie er es wollte? Da seht ihr, der gleiche Apostel verkündet, dass Gott auch der Schöpfer des Äusseren Menschen ist; warum wählt sich Faustus davon das aus, was er als Stütze für seine eigene Ansicht betrachtet, und unterschlägt oder verwirft, was die Fabeleien des Mani zurechtstutzt? Aber auch da, wo der gleiche Paulus sich mit der Frage des Irdischen und des Himmlischen Menschen auseinandersetzte (cf. I Kor. 15,35 ff.), und dabei zwischen dem sterblichen und dem unsterblichen Menschen unterschied, zwischen dem, was wir in Adam sind, und dem, was wir in Christus sein werden, brachte er ein Zeugnis über die Herkunft des irdischen, d.h. sinnenhaften Leibes bei, und zwar aus dem Gesetz selber (d.h.dem AT), aus dem einschlägigen Buch (d.h. der Genesis), aus dem einschlägigen Kapitel (d.h. Gen. 2,7), wo geschrieben steht, dass Gott auch den Irdischen Menschen geschaffen hat. Als er nämlich bei der Frage, wie die Toten auferstehen werden, und in welchem Leib sie kommen werden (cf. 15,35) das Gleichnis von den Getreidekörnern gemacht hatte, dass diese als nackte Körner ausgesät werden und dass Gott ihnen die Gestalt gibt, die er vorgesehen hat, jedem der Samen seine eigentümliche Gestalt (15,37 f.) – womit Paulus so nebenbei auch noch die Irrlehre des Mani zu Fall brachte, der behauptet, dass das Volk der Finsternis und nicht Gott der Schöpfer der Körner und Gräser, sämtlicher Wurzeln und Sträucher sei, und der leichter glaubt, dass sich Gott in all diesen Formen und Arten der Natur fesseln lässt, als dass er etwas davon erschafft–: nachdem also Paulus auch noch dies gegen die gotteslästerlichen Phantastereien des Mani gesagt hatte, kam er auf die Unterschiede zwischen den Fleischeswesen zu sprechen (cf. 15,39): Nicht jedes Fleisch ist ein und dasselbe Fleisch, dann auf die Unterschiede zwischen himmlischen und irdischen Körpern (cf. 15,40), dann auf die Verwandlung unseres Leibes, durch die er zum geistigen und himmlischen Leib werden kann. Er sagt da (15,43 f.): Gesät wird er in Armseligkeit, erheben wird er sich in Herrlichkeit, gesät wird er in Schwachheit, erheben wird er sich in Kraft, gesät wird ein sinnenhafter Leib, erheben wird sich ein geistiger Leib. Weiter sagte er, um den Ursprung des sinnenhaften Leibes zu zeigen (15,44 f.): Wenn es einen sinnenhaften Leib gibt, gibt es auch einen geistigen; so steht es auch geschrieben (Gen. 2,7): ‛Der erste Mensch Adam wurde geschaffen als ein lebendiges Sinnenwesen’. Das aber steht in der Genesis dort, wo berichtet wird, wie Gott den Menschen geschaffen und seinen Leib, den er aus Ton geformt hatte, mit Leben erfüllt hat. Mit dem Begriff „Alter Mensch“ schliesslich bezeichnet der Apostel nichts anderes als das alte Leben, das in der Sünde ist, in der man in der Nachfolge Adams lebt, über den er sagt (Röm. 5,12): Durch einen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod; und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, indem alle sündigten.

So ist also jener Mensch als Ganzer, d.h. sowohl in dem was bei ihm innerlich ist als auch was äusserlich ist, alt geworden wegen der Sünde, und als Strafe ist die Sterblichkeit über ihn verhängt worden; nun aber wird er neu gemacht in Bezug auf den Inneren Menschen, wo er neugeformt wird nach dem Bild seines Schöpfers, indem er die Ungerechtigkeit, d.h. den Alten Menschen auszieht, und die Gerechtigkeit, d.h. den Neuen Menschen anzieht. Später aber, wenn dann der Leib, der als sinnenhafter gesät wird als geistiger sich erheben wird (cf. I Kor. 5,44), wird auch der Äussere Mensch die Würde der himmlischen Gestalt bekommen, sodass also, was erschaffen wurde, in seiner Gesamtheit neu erschaffen, und was geschaffen wurde, in seiner Gesamtheit neu geschaffen wird, wobei der gleiche neu erschafft, der schon erschaffen, und der gleiche neu schafft, der schon geschaffen hat.

Dies erklärt der Apostel kurz, wo er sagt (Röm. 8,10 f.): Der Leib ist zwar tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit. Wenn aber der Geist dessen, der Christus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

Zum letzten Punkt (p. 720,8 ff.): Jeder, der in der katholischen Wahrheit unterrichtet ist, weiss doch, dass der Leib, nicht das geistbestimmte Denken (cf. Eph. 4,23), in dem wir nach dem Bild Gottes erneuert werden, das Unterscheidungsmerkmal ist, nach dem die einen Menschen Männer, die andern Frauen sind.

Dass nun aber Gott beides schuf, dafür ist wiederum derselbe Apostel Zeuge, wenn er sagt (I Kor. 11,11 f.): Doch im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann, noch den Mann ohne die Frau; denn wie die Frau vom Manne stammt, so kommt der Mann durch die Frau zur Welt; alles aber stammt von Gott.

Was anderes als dies weiss dazu die alberne Lügenkunst jener Menschen zu sagen, die sich in ihrer aus der Blindheit der Herzen geborenen Unwissenheit vom Leben Gottes verabschiedet (cf. Eph. 4,18) haben: Was uns in den apostolischen Schriften genehm ist, ist echt, was nicht, ist gefälscht! (cf. P. 315,9ff.)? So sollen sie halt spinnen, die Manichäer!

Wenn sie zur Vernunft kämen, wären sie wohl auch nicht Manichäer! Wenn man sie nun aber fragt – sie bekennen ja, dass der Innere Mensch nach dem Bild Gottes neugeschaffen wird und legen auch von sich aus ein Zeugnis dafür vor (cf. P. 719,3 ff. /Eph. 4,23), und Faustus sagt, dass Gott den Menschen in jenem Moment schafft, wenn der Innere Mensch durch die Erkenntnis Gottes erneuert wird (cf. P. 719,20) –: wenn man sie also fragt, ob der gleiche Gott den Menschen geschaffen hat, der ihn neu schafft, der gleiche Gott sein Schöpfer war, der ihn erneuert, dann werden sie antworten: So ist es! Wenn wir aber auf diese Antwort hin die Zusatzfrage stellen würden, wann er denn diesen Menschen geformt habe, den er jetzt neu formt, werden sie sich zu verkriechen suchen, um nicht gezwungen zu sein, ihre widerliche Lügengeschichte offenzulegen. Nach ihrer Lehre hat nämlich Gott den Menschen gar nicht geformt, erschaffen oder eingesetzt, vielmehr ist er ein Teil seiner eigenen Substanz, den er rücksichtslos gegen seine Feinde geschleudert hat; und er ist auch nicht durch die Sünde zum Alten Menschen geworden, sondern in auswegloser Situation von den Feinden gefangengenommen und besudelt worden, usw.; man schämt sich schon, das auch nur zu erzählen. In diesem Zusammenhang erwähnen sie auch einen Ersten Menschen, aber nicht jenen ersten Menschen, von dem der Apostel sagt (cf. I Kor. 15,47), dass er von der Erde, irdisch ist, sondern einen eigenen nebulösen Ersten Menschen, der aus ihrer Lügenbüchse herausspringt; diesen schweigt Faustus tot, wo er sich den Disput über den Menschen vorgenommen hat (717,10), aus Angst, seine Diskussionsgegnern könnten ihn irgendwie zur Kenntnis nehmen.

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Contre Fauste, le manichéen

CHAPITRE II. RÉFUTATION DE L'OPINION DE FAUSTE. L'HOMME TOUT ENTIER VIENT DE DIEU.

Augustin. Sans doute, Paul veut qu'on entende que l'homme intérieur est dans l'esprit de l'âme, et l'homme extérieur dans le corps et dans cette vie mortelle; cependant, on ne lit nulle part dans ses lettres qu'il ait voulu parler de deux hommes distincts; il n'en nomme qu'un, que Dieu a fait tout entier, c'est-à-dire dans sa partie intérieure et dans sa partie extérieure; mais c'est dans la partie intérieure qu'il l'a fait à son image, en le créant, non-seulement incorporel, mais encore raisonnable, à la différence des animaux. Il n'a donc pas fait un homme à son image, et l'autre, non : mais comme l'intérieur et l'extérieur ne font qu'un seul homme, cet homme un, il l'a fait à son image, non quant au corps et à la vie corporelle, mais en tant qu'il a une âme raisonnable, capable de connaître Dieu, et qui le place, par le privilège même de sa raison, au-dessus de tous les êtres qui en sont privés. Or, Fauste convient que cet homme intérieur est formé par Dieu « quand il est renouvelé », nous dit-il, « dans la connaissance de Dieu, selon l'image de celui qui l'a créé ». J'admets complètement cette pensée de l'Apôtre[^1], mais pourquoi Fauste n'admet-il pas l'autre : « Dieu a placé dans le corps chacun des membres, comme il l'a voulu[^2]? » Voilà que le même Apôtre déclare Dieu créateur de l'homme extérieur : pourquoi notre adversaire choisit-il ce qu'il croit convenir à son système, et passe-t-il sous silence ou rejette-t-il ce qui sape par la base les fables de Manès? De même, quand Paul dissertait sur l'homme terrestre et l'homme céleste, distinguant entre l'homme mortel et l'homme immortel, c'est-à-dire entre ce que nous sommes dans Adam et ce que nous serons dans le Christ, il a tiré de la loi même, du livre même, du passage même, un témoignage en faveur du corps terrestre, c'est-à-dire animal, du passage, dis-je, où il est écrit que Dieu a créé aussi l'homme terrestre. Car, en traitant de la manière dont les morts ressusciteront, du corps avec lequel ils reviendront, il emprunte une comparaison à la semaille des grains, disant qu'on sème une simple graine, et que Dieu lui donne un corps comme il veut, à chaque semence son corps propre (en quoi il renverse l'erreur de Manès qui attribue, non à Dieu, mais au peuple des ténèbres la création des grains, des herbes, de toutes les racines et de tous les végétaux, et croit que Dieu est enchaîné dans ces formes et espèces d'êtres, plutôt que d'y agir en quoi que ce soit) ; et après avoir ainsi combattu les sacrilèges rêveries de Manès, il en vient aux différences des chairs : « Toute chair n'est pas la même chair », dit-il; puis il passe à la distinction des corps célestes et des corps terrestres, et ensuite au changement qui s'opérera dans notre corps et le rendra spirituel et céleste : « Il est semé », dit-il, « dans l'abjection, il ressuscitera dans la gloire; il est semé dans la faiblesse, il ressuscitera dans la force; il est semé corps animal, il ressuscitera corps spirituel ». Et voulant, à cette occasion, montrer l'origine du corps animal « S'il y a », dit-il, « un corps animal, il y a aussi un corps spirituel ; comme il est écrit Adam, le premier homme, a été fait âme vivantes[^3] ». Or, ceci est écrit dans la Genèse[^4], où l'on raconte comment Dieu fit l'homme et anima le corps qu'il avait formé de terre. Mais par vieil homme, l'Apôtre n'entend pas autre chose que la vieille vie, la vie du péché, la vie selon Adam, dont il dit : « Le péché est entré dans le monde par un seul homme, et la mort par le péché ; et ainsi, la mort a passé dans tous les hommes, par celui en qui tous ont péché[^5] ». Donc, l'homme tout entier, c'est-à-dire dans son intérieur et dans son extérieur, a vieilli à cause du péché et a été condamné à la mortalité ; mais maintenant il est renouvelé selon l'homme intérieur, où il est de nouveau formé à l'image de son Créateur, en se dépouillant de l'injustice, c'est-à-dire du vieil homme, et en revêtant la justice, c'est-à-dire l'homme nouveau. Mais quand le corps, qui est semé animal, ressuscitera spirituel, alors l'homme extérieur participera à la dignité de l'état céleste, afin que tout ce qui a été créé soit recréé, que tout ce qui a été fait soit refait par Celui qui a créé et qui recrée, qui a fait et qui refait. C'est ce que l'Apôtre explique brièvement, quand il dit : « Le corps est mort par le péché, mais l'esprit vit par l'effet de la justification. Que si l'Esprit de Celui qui a ressuscité Jésus d'entre les morts habite en vous, Celui qui a ressuscité le Christ d'entre les morts, vivifiera aussi vos corps mortels par son Esprit qui habite en vous[^6] ». Et quel homme instruit de la vérité catholique ignore que les uns sont hommes, les autres femmes selon le corps, et non selon l'esprit de l'âme, dans lequel nous sommes renouvelés selon l'image de Dieu? Mais le même Apôtre atteste que Dieu a créé les deux sexes quand il dit : « Ni la femme n'est sans l'homme, ni l'homme sans la femme, dans le Seigneur: car comme la femme a été tirée de l'homme, ainsi l'homme est par la femme; mais tout vient de Dieu[^7] ». Mais que disent à cela ces hommes ineptes et trompeurs, entièrement éloignés de la vie de Dieu par l'ignorance qui est en eux, à cause de l'aveuglement de leur coeur[^8], que disent-ils, sinon: ce qui nous accommode dans les lettres de l'Apôtre est vrai, ce qui ne nous accommode pas est faux? Voilà jusqu'où les Manichéens portent le délire; mais qu'ils reviennent à la raison, et qu’ils cessent d'être Manichéens. Ils avouent que l'homme intérieur est renouvelé à l'image de Dieu, et ils citent d'eux-mêmes le témoignage de l'Apôtre là-dessus; et Fauste dit que Dieu fait l'homme quand l'homme intérieur est renouvelé dans la connaissance de Dieu. Et lorsqu'on leur demande si celui qui refait l'homme est le même qui l'a fait, si celui qui le renouvelle est celui qui l'a créé, ils répondent oui. Mais si, partant de cette réponse, nous insistons et leur demandons quand celui qui reforme l'homme maintenant, l'a formé, ils ne sauront à quel subterfuge recourir pour dissimuler la honte de leur fabuleux système. Car ils ne disent pas que l'homme a été formé ou créé, ou établi par Dieu, mais qu'il est une partie de la substance de Dieu envoyée contre les ennemis; ils ne veulent pas qu'il soit devenu vieil homme par le péché, mais qu'il ait subi le joug de la nécessité, qu'il ait été défiguré par les ennemis, et autres billevesées qu'il me répugne de redire. Là, en effet, ils parlent d'un premier homme, non de celui que l'Apôtre appelle terrestre, tiré de la terre[^9], mais d'un je ne sais quoiqu'ils ont fabriqué et tiré de leur arsenal de mensonge. Sur ce point, Fauste garde un silence complet, bien qu'il se soit proposé de parler de l'homme.I1 craint de se démasquer par quelque côté aux yeux de ceux contre qui il dispute.

  1. Col. III,10.

  2. I Cor. XII, 18.

  3. Id. XV, 35, 45.

  4. Gen. II, 7.

  5. Rom. V, 12.

  6. Id. VIII, 10, 11.

  7. I Cor. XII,11, 12.

  8. Eph. IV, 18.

  9. I Cor. XV, 47.

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