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Gegen Faustus
20.
Ich habe nun aber, sagtest du (wo?), dem was Mani mir nicht sichtbar vor Augen führte, deswegen Glauben geschenkt, weil er mir die zwei Naturen, die des Guten und die des Bösen, in dieser Welt selber augenscheinlich nachgewiesen hat. Das ist es eben, du unglückliche Seele, wovon du dich täuschen liessest! Denn genauso wie in jenen Schriften des Evangeliums konntest du dir auch in dieser Welt unter dem Bösen (Schlechten) nichts anderes vorstellen als das, was in deinen Sinnesorganen Unbehagen auslöste, z.B. die Schlange, das Feuer, das Gift und ähnliches, und unter dem Guten nichts anderes als was diese Sinnesorgane mit einer Art Wohlgefühl erfüllte, z.B. die Feinheit des Geschmacks, die Lieblichkeit des Duftes, der Anblick des aufgehenden Tages, und was bei dir sonst noch in Ohren, Augen, Nase, Gaumen ähnlich starkes Wohlbehagen auslöste. Wenn du aber zuerst die Gesamtheit der Schöpfung als ein Werk Gottes in den Blick nähmest, und sie gleichsam wie ein gewaltiges Buch der Natur lesen würdest, und wenn du dann noch an irgend etwas Anstoss nähmest, dann wärest du sicher vorsichtiger und würdest eher vermuten, dass dir als Mensch irgend etwas verborgen sein könnte, bevor du an den Werken Gottes herumzukritteln wagtest, und du wärest niemals an diese gotteslästerlichen Possen und blasphemischen Fiktionen geraten, mit denen du nun, aus Unkenntnis, woher das Böse kommt, Gott für alles Böse verantwortlich machen willst.
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Reply to Faustus the Manichaean
20.
You say, in reply, that you believe in what Manichaeus has not proved, because he has so clearly proved the existence of two natures, good and evil, in this world. But here is the very source of your unhappy delusion; for as in the Gospels, so in the world, your idea of what is evil is derived entirely from the effect on your senses of such disagreeable things as serpents, fire, poison, and so on; and the only good you know of is what has an agreeable effect on your senses, as pleasant flavors, and sweet smells, and sunlight, and whatever else recommends itself strongly to your eyes, or your nostrils, or your palate, or any other organ of sensation. But had you begun with looking on the book of nature as the production of the Creator of all, and had you believed that your own finite understanding might be at fault wherever anything seemed to be amiss, instead of venturing to find fault with the works of God, you would not have been led into these impious follies and blasphemous fancies with which, in your ignorance of what evil really is, you heap all evils upon God.