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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
20. Buch

20.

Faustus, besser gesagt jene, die sich an seinen Schriften erfreuen, sollte also zur Kenntnis nehmen, dass wir die Vorstellung von einem alleinherrschenden Prinzip (538,4. 15) nicht von den Heiden übernommen haben, sondern dass vielmehr die Heiden nicht so tief zu den falschen Göttern abgesunken sind, dass ihnen die Vorstellung von einem einzigen wahren Gott als Urheber der gesamten Natur in all ihren Formen gänzlich abhanden gekommen wäre. Denn die Weisen aus dem Heidentum – nach den Worten des Apostels (cf. Rm. 1,20 ff.) kann ja die unsichtbare Wirklichkeit Gottes seit der Erschaffung der Welt mit der Vernunft durch die Werke der Schöpfung wahrgenommen werden, und auch seine ewige Macht und Göttlichkeit, sodass jene Weisen unentschuldbar sind, – haben zwar Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht Dank gesagt, sondern verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert; sie behaupteten, weise zu sein und wurden zu Toren, und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit der Abbildhaftigkeit des vergänglichen Menschen und des fliegenden, vierfüssigen und kriechenden Getiers. Dies nämlich sind die Götzenbilder der Heiden, für deren Deutung sich ihnen nichts anderes anbietet als die Schöpfung, die Gott geschaffen hat, sodass ihnen auch bei der Interpretation ihrer Götzenbilder, einer Kunst, mit der ja die Erfahreneren unter ihnen ständig prahlen und sich brüsten, eben dies widerfährt, was der Apostel im Anschluss daran sagt (ib. 1,25): Sie waren eher Verehrer und Diener der Schöpfung als des Schöpfers, der gepriesen ist in Ewigkeit. Ihr Manichäer aber seid in allen Punkten, in denen ihr von ihnen abweicht, nichtige Phantasten, da dagegen, wo ihr mit ihnen vergleichbar seid, schlimmer als sie. So glaubt ihr, anders als sie, nicht an ein alleinherrschendes Prinzip, – woran sie zu Recht glauben –, und könnt somit daran glauben, dass die Substanz dieses einen Gottes erobert und verdorben werden kann; in der Frage des Polytheismus dagegen hat die Lehre der lügenredenden Dämonen den Heiden eine Menge Abgötter, euch eine Menge Hirngespinste eingeredet.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres Compare
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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