Translation
Hide
Über die Haltung der Jungfrauen (BKV)
Kap. 13. Auch das Schicksal der eitlen Töchter Sions [Is. 3,1() muß den Jungfrauen als warnendes Beispiel dienen.
Auch Isaias erhebt, des Heiligen Geistes voll, seine Stimme und schilt und tadelt die durch Gold und Kleiderpracht verdorbenen Töchter Sions, die an gefährlichen Schätzen Überfluß haben und um der weltlichen Genüsse willen sich von Gott abwenden. „Stolz geworden„, sagt er, „sind die Töchter Sions und sind einhergegangen mit hohem Nacken und mit winkenden Augen, und indem sie beim Einherschreiten der Füße die Gewänder nachschleppen und zugleich mit den Füßen tänzeln. Und demütigen wird Gott die fürstlichen Töchter Sions, und enthüllen wird der Herr ihre Kleidung; und wegnehmen wird der Herr die Herrlichkeit ihres Gewandes und ihren Schmuck und die Haare und die Locken und die kleinen Monde1 und die Nestnadeln S. 73 und die Armspangen und den traubenförmigcn Haarputz und die Armbänder und die Ringe und die Ohrgehänge und die mit Gold und Hyazinth durchwirkten Seidengewebe. Und statt des Wohlgeruchs wird Staub sein, und statt des Gürtels wirst du mit einem Strick umgürtet werden, und statt des goldenen Kopfputzes wirst du eine Glatze haben“2 . Das verurteilt Gott, das brandmarkt er; dadurch, so verkündet er, seien die Jungfrauen verdorben worden, deshalb seien sie von dem wahren und göttlichen Wandel abgefallen. Weil sie stolz wurden, sind sie gefallen, weil sie sich putzten, haben sie sich Schimpf und Schande zugezogen. Die in Seide und Purpur Gekleideten können nicht Christus anziehen; die mit Gold und Perlen und Halsbändern Geschmückten haben den Schmuck des Herzens und des Geistes verloren. Wer sollte nicht das verwünschen und fliehen, was einem anderen schon Verderben gebracht hat? Wer sollte nach dem verlangen und greifen, was als Schwert und Dolch schon den Tod eines anderen herbeigeführt hat? Würde einer, der einen Becher geleert hat, auf den Trunk hin sterben, so wüßtest du, daß das, was er getrunken hat, Gift ist; würde einer, der eine Speise zu sich nimmt, auf ihren Genuß hin umkommen, so wüßtest du, daß das tödlich ist, dessen Genuß zu töten vermochte, und du würdest weder essen noch trinken von dem, wovon du andere zuvor hättest umkommen sehen. Welche Verkennung der Wahrheit, welche geistige Verblendung ist es da nun, nach dem zu verlangen, was stets schon geschadet hat und noch schadet, und dir einzubilden, du selbst werdest nicht gleichfalls durch das zugrunde gehen, wodurch doch, wie du siehst, andere schon zugrunde gegangen sind.
Translation
Hide
On the Dress of Virgins
13.
Moreover Isaiah, full of the Holy Spirit, cries out and chides the daughters of Sion, corrupted with gold, and silver, and raiment, and rebukes them, affluent as they were in pernicious wealth, and departing from God for the sake of the world's delights. "The daughters of Sion," says he, "are haughty, and walk with stretched-out neck and beckoning of the eyes, trailing their gowns as they go, and mincing with their feet. And God will humble the princely daughters of Sion, and the Lord will unveil their dress; and the Lord will take away the glory of their apparel, and their ornaments, and their hair, and their curls, and their round tires like the moon, and their crisping-pins, and their bracelets, and their clusters of pearls, and their armlets and rings, and earrings, and silks woven with gold and hyacinth. And instead of a sweet smell there shall be dust; and thou shalt be girt with a rope instead of with a girdle; and for a golden ornament of thy head thou shalt have baldness." 1 This God blames, this He marks out: hence He declares that virgins are corrupted; hence, that they have departed from the true and divine worship. Lifted up, they have fallen; with their heads adorned, they merited dishonour and disgrace. Having put on silk and purple, they cannot put on Christ; adorned with gold, and pearls, and necklaces, they have lost the ornaments of the heart and spirit. Who would not execrate and avoid that which has been the destruction of another? Who would desire and take up that which has served as the sword and weapon for the death of another? If he who had drunk should die by draining the cup, you would know that what he had drunk was poison; if, on taking food, he who had taken it were to perish, you would know that what, when taken could kill, was deadly; nor would you eat or drink of that whence you had before seen that others had perished. Now what ignorance of truth is it, what madness of mind, to wish for that which both has hurt and always will hurt and to think that you yourself will not perish by those means whereby you know that others have perished!
-
Isa. iii. 16. ↩