Kap. 10. Stolz auf irdischen Reichtum ist verwerflich, der wahre Reichtum aber strömt aus der Gnade des Herrn.
Wohlhabend nennst du dich und reich. Aber für eine Jungfrau ziemt es sich nicht, sich mit ihrem Reichtum zu brüsten. Denn die göttliche Schrift sagt: „Was hat uns der Hochmut genützt oder was hat das Prahlen mit dem Reichtum uns eingetragen? Vorübergegangen ist all das wie ein Schatten„1 ; und der Apostel wiederum mahnt und sagt: „Und die da kaufen, seien so, als besäßen sie nicht, und die sich dieser Welt bedienen, als bedienten sie sich [ihrer] nicht. Denn die Gestalt dieser Welt vergeht“2 . Auch Petrus, dem der Herr seine Schafe zur Weide und zum Schütze anvertraut3 und auf den er seine Kirche gestellt und gegründet hat, erklärt: Gold und Silber habe er allerdings nicht4 , aber er sei reich an der Gnade Christi, wohlhabend durch den Glauben an ihn und durch die Kraft, womit er die vielen, großen Wundertaten wirke und wodurch er zur Gnade des Ruhmes an geistlichem Segen Überfluß habe. Diese Schätze, diesen Reichtum kann unmöglich eine Jungfrau besitzen, die lieber in der Well reich sein will als in Christus.