5. Des Arius und seiner Anhänger Brief an Alexander.1
„Wir kennen einen Gott, allein ungeschaffen, allein ewig, allein anfangslos, allein wahr, allein im Besitz der S. 267 Unsterblichkeit, allein vollkommen gut, allein mächtig, Schöpfer von allen und von allem, den unwandelbaren, unveränderlichen, gerechten und besten Lenker und Leiter des Gesetzes und der Propheten und des Neuen Bundes. Dieser Gott hat einen eingeborenen Sohn gezeugt vor aller Zeit, durch den er auch die Zeit und alles erschaffen hat. Geboren ist er aber nicht in der Meinung (der Menschen), sondern in Wahrheit, aus Folgsamkeit gegen seinen (des Vaters) Willen, unwandelbar und unveränderlich, vollkommenes Geschöpf Gottes, aber nicht wie einer aus den Geschöpfen; Gebilde, aber nicht wie die anderen Gebilde; auch nicht, wie Valentinus das Wort ‚Geborener des Vaters’ als eine Ausweitung des Vaters gedeutet hat; auch nicht wie Manichäus den Sohn als einen Teil des einen Wesens des Vaters erklärt hat; auch nicht wie Sabellius, der die Einheit teilt und denselben wie Vater, so auch Sohn nennt; auch nicht wie Hieracas als Licht vom Licht oder als zweigeteilte Leuchte; auch nicht so, als sei derjenige, der vorher Dasein hatte, nachher geboren oder erschaffen und mit der Sohneseigenschaft überkleidet worden, wie auch du selbst, hochseliger Vater,2 inmitten der Gemeinde und Versammlung öfters diejenigen zurückgewiesen hast, die solches (als Lehre) einzuführen versuchen. Sondern (so ist er Sohn), wie wir es gesagt haben: durch Gottes Willen vor Zeit und Zeitenwandel erschaffen, indem er Leben und Sein vom Vater her überkam und der Vater ihm zugleich die seinsmäßige Herrlichkeit mitteilte. Denn wenn auch der Vater ihm das ganze Erbtum gab, so hat er sich doch nicht dessen beraubt, was als nicht-erschaffen sein Eigenbesitz ist: Quell ist er vielmehr für alle und alles.”