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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Hilary of Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Achtes Buch

53. Unterschied zwischen Christus und den Geschöpfen.

S. 60 Um aber das Wort des Herrn zu verstehen: „Alles, was meinem Vater eignet, gehört auch mir,”1 versuche die Glaubenslehre des Apostels zu erfassen, sein Wort: „Seht zu, daß euch keiner verführe durch die Weltweisheit und die leere Täuschung gemäß menschlicher Lehrüberlieferung, gemäß den Grundstoffen der Welt und nicht Christi gemäß; denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig!”2

Der Welt entstammt und Menschenlehren denkt und der Weltweisheit Beute ist, wer immer von der wahren Gottheit Christi nichts weiß, wer immer die Fülle der Gottheit in ihm nicht kennt. Der Menschengeist kennt das allein, was er einsieht; und die Welt glaubt nur das, wozu sie sich (zu erschwingen) vermag, indem sie entsprechend den Grundstoffen der Dinge nur das für möglich hält, was sie entweder sieht oder tut. Denn die Grundstoffe der Welt haben aus dem Nichts heraus ihr Dasein gewonnen; Christus hat aber sein dauerndes Bestehen nicht aus dem Nicht-sein heraus, noch hat er einen Anfang gehabt, um zum Ursprung zu kommen; sondern einen ewigen Ursprung hat er von seinem Ursprung übernommen.

Die Grundstoffe der Welt sind nämlich unbelebt oder (nachher) erst zum Leben gekommen; Christus aber ist das Leben3 und von dem lebenden Gott als lebender Gott geboren. Die Grundstoffe der Welt sind zwar von Gott eingesetzt, sind aber nicht Gott; der gott-entstammte Christus ist aber als Gott ganz das, was Gott (-Vater) ist. Wenn die Grundstoffe der Welt innen (eingeschlossen) sind, so können sie sich nicht außerhalb ihrer selbst setzen, um nicht innen zu sein; indem Christus in geheimnisvoller Weise Gott in sich hat, ist er in Gott. Wenn die Grundstoffe der Welt Gleichartiges aus sich heraus zum Leben bringen, so veranlassen sie zwar S. 61 durch körperliche Vorgänge die Anfänge der Geburt, sind im übrigen aber nicht selbst als Lebewesen in denen, die geboren werden; die ganze Fülle der Gottheit ist aber leibhaftig in Christus zugegen.


  1. Joh. 16, 15. ↩

  2. Kol. 2, 8 f. ↩

  3. Joh. 14, 6. ↩

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Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

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