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Works Hilary of Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zwölftes Buch

44. Die Weisheit nennt sich erschaffen mit Rücksicht auf ihre Taten nach dem Zeitbeginn.

Was es aber darum sei, daß Christus für den Anfang der Wege Gottes und für die Werke erschaffen worden sei, das erkenne du, Irrlehrer, von Grund auf durch die Offenbarung der katholischen Lehre, und durch die Worte der Weisheit selbst erfahre die Torheit deiner falschgläubigen Schwachheit! So hat sie nämlich begonnen: „Wenn ich euch gesagt habe, was täglich geschieht, so werde ich dasjenige anführen, was von Zeitbeginn an aufgezählt werden kann.”1 Sie hatte nämlich vorher gesagt: „Euch, ihr Menschen, beschwöre ich und sende meine Stimme aus zu den Menschenkindern. Erkennet, ihr Einfältigen, die Verschlagenheit, und ihr Ungelehrten, bringt euer Herz bei!”2 Und wiederum: „Durch mich herrschen die Könige und schreiben die Machthaber S. 316 Gerechtigkeit. Durch mich werden die Fürsten erhöht und besitzen die Gewalthaber ihr Gebiet.”3 Und wiederum: „Auf Wegen der Billigkeit wandele ich, und inmitten der Pfade der Gerechtigkeit ist mein Aufenthalt, damit ich denen Reichtum zuteile, die mich lieben, und ihre Schätze mit Gütern erfülle.”4

Ihr tägliches Tun verschweigt die Weisheit nicht. Zunächst ermahnt sie alle eindringlich, und zwar die Einfältigen, die Verschlagenheit zu erkennen, und die Ungelehrten, ihr Herz beizubringen, damit ein eindringlicher und sorgfältiger Leser die unterschiedenen und gesonderten Wortbedeutungen gegeneinander abwäge. Sie lehrt also, daß man nach ihren Bestimmungen, nach ihren Festsetzungen alles tue, erkenne, lobe, besitze; sie hebt hervor, daß innerhalb ihrer die Reiche der Könige, die Klugheit der Machthaber, die ruhmreichen Taten der Fürsten, das Recht der gebietbeherrschenden Gewalthaber umschlossen werde; daß sie auch in Sünde sich nicht einlasse und auch bei Ungerechtigkeiten nicht (zu finden) sei; und das zu dem Ziele, daß sie für alle Taten der Billigkeit und Gerechtigkeit eintrete und dadurch Überfluß an ewigen Gütern und unvergänglichen Schätzen denjenigen zuerteile, die sie (die Weisheit) lieben.

Sie hat also erklärt, die täglichen Geschehnisse erzählen zu wollen, und verspricht auch, dasjenige getreu zu erzählen, was von Zeitbeginn an da ist. Was für ein schwächliches Meinen ist nun diese Meinung, dasjenige für vorzeitlich anzusehen, von dem ausdrücklich gesagt ist, daß es von Zeitbeginn an ist? Denn bei dem, was von Zeitbeginn an ist, besteht jedes Werk erst von dem Zeitbeginn an; was aber vor dem Zeitbeginn ist, das liegt vor dem Beginn der Zeit, der mit Rücksicht auf sie (die Werke) später ist. Die Weisheit hat es also zugesichert, getreu zu sagen, was von Zeitbeginn an ist: „Der Herr hat mich erschaffen für den Beginn seiner Wege und für S. 317 seine Werke.”5 Das ist also eine Hervorhebung derjenigen Dinge, die von Zeitbeginn an vollzogen wurden, und nicht etwa eine Lehre von einer vorzeitlichen Zeugung, sondern einer Anordnung, die mit dem Zeitbeginn einsetzt.


  1. Sprichw. 8, 21 (LXX) (?) [v. 21 a]. ↩

  2. Sprichw. 8, 4 f. ↩

  3. Sprichw. 8, 15 f. ↩

  4. Sprichw. 8, 20 f. ↩

  5. Sprichw. 8, 22. ↩

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Translations of this Work
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Contents

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