• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works John Cassian (360-435) Collationes patrum

Translation Hide
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

11. Von dem Ursprunge und der Beschaffenheit einer jeden dieser Sünden.

Damit wir nun im Einzelnen über die Gattungen einer jeden Sünde sprechen, so gibt es drei Gattungen der Gastrimargie. Die erste, welche den Mönch drängt, zu der Labung vor der bestimmten und gesetzlichen Stunde zu eilen; die zweite, welche sich ergötzt an der Anfüllung des Leibes und dem Aufzehren aller möglichen Speisen; die dritte, welche eine zu genaue Bereitung und die größte Feinheit der Speisen verlangt. Diese drei treffen den Mönch mit keinem leichten Schaden, wenn er nicht von allen mit gleicher Anstrengung und Übung sich zu befreien sucht. Denn wie man sich die Beendigung des Fastens vor der gesetzlichen Stunde durchaus nicht herausnehmen darf, so ist auch die Anfüllung des Magens und die kostspielige und ausgesuchte Zubereitung der Speisen fernzuhalten. Werden doch aus diesen drei Ursachen verschiedene und sehr arge Krankheiten der Seele erzeugt. So entsteht aus der ersten die Abneigung gegen das Kloster, und daraus wächst der Abscheu und die Unfähigkeit, diesen Wohnort länger zu ertragen, worauf ohne Zweifel bald der Austritt oder die eiligste Flucht folgt. Die zweite Ursache weckt feurige Stachel der Ausschweifung und Lüsternheit. Die dritte schlingt auch noch um den S. a422 Nacken der Gefangenen unlösbare Stricke der Habsucht und läßt nicht zu, daß der Mönch jemals in der vollkommenen Blöße Christi gegründet werde. Daß uns Spuren dieses Lasters innewohnen, erkennen wir auch daran als einem Zeichen, daß wir, wenn uns ein Bruder beim Essen behält, nicht zufrieden sind mit dem Geschmacke der Speisen, der ihnen von dem Anbietenden durch die Würze gegeben ist, sondern in unpassender und zügelloser Freiheit verlangen, es möge noch Etwas hinzugegossen oder beigefügt werden. Das soll durchaus nicht geschehen aus drei Ursachen: zuerst, weil der Geist des Mönches immer in voller Übung der Geduld und Entsagung sein soll und nach dem Apostel 1 lernen soll, zufrieden zu sein mit Dem, was da ist; denn keineswegs wird der im Stande sein, die geheimen und heftigeren Begierden des Körpers zu zügeln, der sich schon an der Empfindung einer unbedeutenden Unschmackhaftigkeit stößt und nicht einmal auf einen Augenblick die Leckerhaftigkeit seines Gaumens zu zähmen vermag. Die zweite Ursache ist, weil, wie oft geschieht, die verlangte Sache für jetzt fehlen kann und wir also der Dürftigkeit oder Einfachheit des Gastgebers eine Beschämung bereiten, indem wir seine Armuth, die er lieber Gott allein wollte bekannt sein lassen, veröffentlichen. Drittens, weil der Geschmack, den wir beigefügt wissen wollen, zuweilen Andern nicht zu entsprechen pflegt und es sich also herausstellt, daß wir Andern entgegen sind, während wir unserm Gaumen und unserm Gelüsten genug thun wollen. Deßhalb also ist diese Freiheit auf jede Weise in uns abzutödten. Die Unzucht hat drei Gattungen: die erste ist die, welche durch Verbindung der beiden Geschlechter sich vollzieht; die zweite, welche ohne weibliche Berührung geschieht, wofür Onan, 2 der Sohn des Patriarchen Judas, vom Herrn getödtet wurde. In den hl. Schriften heißt sie immunditia (Unreinigkeit), und der Apostel sagt darüber: 3 „Ich sage S. a423 aber den Ledigen und Wittwen, daß es gut für sie ist, wenn sie so bleiben wie auch ich; wenn sie sich aber nicht halten, so mögen sie heirathen; denn es ist besser zu heirathen, als Brunst zu leiden.“ Die dritte Art ist die, welche nur in Geist und Gemüth begangen wird. Darum spricht der Herr im Evangelium: 4 „Wer ein Weib ansieht, um ihrer zu begehren, hat schon in seinem Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.“ Daß diese drei Arten in gleicher Weise auszutilgen seien, lehrt der hl. Apostel und sagt: 5 „Ertödtet euere Glieder, die auf der Erde sind, die Buhlerei, die Unreinigkeit, die Lüsternheit.“ Und wieder schreibt er von zweien an die Ephesier: 6 „Buhlerei und Unreinigkeit sollen unter euch nicht einmal genannt werden.“ Und wieder: 7 „Das aber wisset, daß kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Geizhals — was Götzendienst ist — eine Erbschaft im Reiche Christi und Gottes besitzen wird.“ Damit wir also alle drei mit gleicher Anstrengung meiden, schreckt uns ihre gleiche Ausschließung vom Reiche Christi. — Die Gattungen der Habsucht sind drei: die erste, welche nicht zuläßt, daß man entsage und seiner Reichthümer und Güter sich beraube; die zweite, welche uns überredet, das, was wir vertheilt oder den Dürftigen gegeben haben, mit größerer Begierde wieder zurückzunehmen; die dritte, welche uns antreibt, das, was wir vorher nicht einmal besaßen, zu begehren oder zu erwerben. Der Zorn hat drei Gattungen: die eine, die innerlich entbrennt, was im Griechischen θυμός heißt; die andere, die in Wort und That und Wirksamkeit hervorbricht und ὀργή genannt wird, von welcher der Apostel sagt: 8 „Nun aber leget ab allen Zorn und Unwillen;“ die dritte, welche nicht wie jene hitzig im Augenblicke verläuft, sondern tagweis und lange bewahrt wird, was ἄλυς heißt. 9 All das müssen wir mit gleichem S. a424 Abscheu verwerfen. Die Gattungen der Traurigkeit sind zwei: die eine, welche entsteht, wenn der Zorn nachläßt, oder über einen uns zugefügten Schaden, ein verhindertes oder vereiteltes Begehren, die andere, welche aus unvernünftiger Unruhe des Geistes oder aus der Verzweiflung stammt. — Die Acedie hat zwei Gattungen: die eine überwältigt mit Schlaf in der Schwüle; die andere treibt an, die Zelle zu verlassen und zu fliehen. Die Ruhmsucht hat, obwohl sie vielgestaltig und vielfältig ist und in verschiedene Arten sich theilt, doch zwei Gattungen: in der ersten überheben wir uns wegen fleischlicher und sichtbarer Dinge; in der zweiten entbrennen wir wegen geistiger und geheimer von Begierde nach eitlem Lob.


  1. Philipp. 4, 11. ↩

  2. Genes. 38, 8 ff. ↩

  3. I. Kor. 7, 8. 9. ↩

  4. Matth. 5, 28. ↩

  5. Koloss. 3, 5. ↩

  6. Ephes. 5, 3. ↩

  7. Ephes. 5, 5. ↩

  8. Koloss. 3, 8. ↩

  9. Nach Anderen steht hier μῆνις. ↩

Translation Hide
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

11.

Examinons maintenant chaque vice en particulier. Il y a trois sortes de gourmandise. La première consiste à se hâter, et à manger avant l'heure fixée par la règle; la seconde, à manger avec excès et à se plaire dans la quantité des aliments; la troisième, à désirer des mets délicats et recherchés. Ces trois péchés causent un grand préjudice au religieux qui ne s'en défend pas avec soin et persévérance. Il doit éviter également de rompre le jeûne avant l'heure de la règle, de manger avec gloutonnerie, et d'être recherché dans ses repas. Ce sont là, pour l'âme, trois causes de dangereuses maladies. La première sorte de gourmandise donne le dégoût et l'horreur de la vie religieuse, et le cloître devient si insupportable, qu'on finit par le quitter et le fuir. La seconde fait naître les révoltes de la chair et l'ardeur des mauvais désirs; la troisième rend captif dans les filets inextricables de l'avarice, et ne permet pas au religieux d'arriver au parfait renoncement du Christ. Nous montrons que nous sommes atteints de cette maladie, lorsque invités à prendre notre repas avec quelqu'un de nos frères, nous ne nous contentons pas du goût des aliments, et que nous ne craignons pas d'être indiscrets et importuns en demandant qu'on y ajoute quelque assaisonnement; c'est ce qu'il ne faut pas faire pour trois raisons. Premièrement, parce qu'un religieux doit toujours s'exercer à la patience et à la mortification, et savoir, selon la recommandation de l'Apôtre, se contenter de tout. (Philip., IV, 11.) Comment pourrait-il réprimer les désirs plus violents de la chair, si , lorsqu'il trouve des aliments un peu fades, il ne peut un instant mortifier sa sensualité. Secondement , il arrive quelquefois que celui qui nous reçoit n'a pas ce que nous lui demandons , et nous le gênons en faisant connaître sa pauvreté ou sa mortification qu'il aimerait mieux n'être connue que de Dieu. Troisièmement, tel assaisonnement que nous réclamons peut bien souvent déplaire aux autres, et ainsi nous les mécontentons pour satisfaire notre gourmandise. Il faut donc nous corriger de cette convoitise.

Il y a trois sortes d'impureté : 1° Celle qui se commet avec les femmes. 2° Celle dont Dieu punit Onam, fils du patriarche Juda, et dont l'Apôtre parle , lorsqu'il écrit aux Corinthiens : « Je dis aux personnes qui ne sont pas mariées ou qui sont veuves, qu'il leur est bon de rester comme je suis; que ceux qui ne pourraient se vaincre se marient; il vaut mieux se marier que brûler. » (I Cor., VII , 8.) 3° Celle qui se commet dans le coeur et la pensée, et dont Notre-Seigneur dit dans l'Évangile : « Celui qui voit une femme pour la désirer, a déjà commis l'adultère dans son coeur. » (S. Matth., V, 28.)

Saint Paul recommande de détruire ces trois vices de la même manière : « Mortifiez sur cette terre vos membres, la fornication, l'impureté, la concupiscence. » (Col., III, 5.) Il dit aux Éphésiens : « Que la fornication et l'impureté ne soient nommées parmi vous » (Éph., V, 3;) et encore : « Car sachez que tout homme fornicateur, impur ou avare, qui est un serviteur d'idole, n'aura pas d'héritage dans le royaume du Christ et de Dieu. » (Eph., V, 5.) Il faut donc fuir également ces trois vices, puisqu'ils nous privent également du royaume de Jésus-Christ.

Il y a trois sortes d'avarice : la première, qui empêche les solitaires de se dépouiller de leurs richesses et de leurs biens; la seconde, qui nous fait regretter ce que nous avons distribué aux pauvres; la troisième, qui nous porte à désirer, dans la solitude, des choses que nous n'avions pas même dans le monde. Il y a aussi trois sortes de colère : la première est celle qui brûle à l'intérieur; la seconde, celle qui se manifeste par des paroles et des actes. L'Apôtre dit de ces colères : « Et maintenant déposez toute colère et toute indignation. » (Col., III, 8.) La troisième est celle qui n'est pas seulement passagère, mais qui dure des jours entiers et se conserve longtemps. Il faut avoir toutes ces colères en horreur.

Il y a deux sortes de tristesse : l'une, qu'on ressent lorsque la colère est passée, ou qui vient d'un tort éprouvé, ou d'un désir contrarié; l'autre, qui naît d'une inquiétude déraisonnable ou du découragement de l'esprit.

Il y a deux sortes de paresse : celle qui nous pousse au sommeil dans la fatigue, et celle qui nous porte à quitter et à fuir notre cellule.

La vaine gloire varie et se multiplie à l'infini; on peut cependant en distinguer deux formes principales : la première, lorsque nous tirons vanité des choses visibles et grossières; la seconde, qui nous fait désirer les louanges des hommes pour des choses purement spirituelles.

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Translations of this Work
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Commentaries for this Work
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy