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Bibliothek der Kirchenväter
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Works John Cassian (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

26. Von der Tödtung des verführten Propheten und der Krankheit des Abtes Paulus, die er zu seiner Besserung bekam.

Das sehen wir genau erfüllt an jenem Propheten und Gottesmanne im dritten Buche der Könige, der wegen einer einzigen Sünde des Ungehorsams, die er nicht einmal absichtlich und mit Schuld des eigenen Willens, sondern durch die Täuschung eines Andern beging, sogleich von einem Löwen getödtet wurde, was die hl. Schrift mit Folgendem erzählt: 1 „Das ist der Mann Gottes, der dem Worte des Herrn ungehorsam war, und der Herr gab ihn einem Löwen preis, der ihn tödtete nach dem Worte, das der Herr gesprochen.“ In diesem Ereigniß sehen wir die Tilgung des gegenwärtigen Vergehens und des unvorsichtigen Irrthums, sowie die Verdienste der Gerechtigkeit, für welche der Herr seinen Propheten nur zeitlich dem Peiniger überließ, aus der Entsagung und Enthaltsamkeit des Räubers selbst, weil die so gefräßige Bestie durchaus Nichts von dem ihr preisgegebenen Leichnam zu nehmen wagt. Für dieselbe Sache ist auch in unsern Zeiten ein genügend deutlicher und klarer Beweis geliefert an dem Abt Paulus und Moses, der einen Ort dieser Wüste, Namens Calamus, bewohnte. Der erstere nemlich weilte in der Wüste, die bei der Stadt Panephysus liegt. Wir wissen, daß diese Einöde einst durch eine Überfluthung von Salzwasser entstanden ist, das, so oft der Nordwind wehte, aus dem See aufgewirbelt und über die anliegenden Ländereien hingejagt wurde und so S. a499 die ganze Oberfläche jener Gegend bedeckte, daß es die dortigen alten Dörfer, die einst aus derselben Ursache von allen Bewohnern verlassen worden waren, wie Inseln erscheinen ließ. Hier also war der Abt Paulus in der Ruhe der Einsamkeit und im Stillschweigen zu einer solchen Reinheit des Herzens fortgeschritten, daß er seinem Blicke, ich will nicht sagen kein weibliches Angesicht, sondern nicht einmal die Kleider dieses Geschlechtes begegnen ließ. Denn als ihm auf dem Wege zur Zelle eines Vaters zugleich mit dem Abte Archebius, einem Bewohner derselben Einöde, zufällig eine Frau begegnete, da lief er im Schrecken über diese Begegnung. ausser Acht lassend die Obliegenheit des liebevollen Besuches, die er auf sich genommen, mit solcher Eile wieder in sein Kloster zurück, wie Keiner vor einem Löwen oder dem grausamsten Drachen fliehen würde, so daß er nicht einmal durch das Rufen und Bitten des erwähnten Abtes Archebius, der ihn zurückrief, bewegt wurde, zum Besuche des Greises, wie sie sich vorgenommen hatten, auf dem begonnenen Wege fortzufahren. Obwohl Dieß aus Eifer für die Keuschheit und in brennender Liebe zur Reinheit geschehen ist, so wurde doch, weil es nicht der Erkenntniß gemäß geschah, die geregelte Verhaltungsweise und das Maß der rechten Unterscheidung überschritten; denn er hielt ja nicht nur die Vertraulichkeit mit Frauen, die wahrhaft schädlich ist, sondern auch schon die Gestalt dieses Geschlechtes für verabscheuungswürdig. So wurde er denn gleich von einer solchen Züchtigung getroffen, daß sein ganzer Körper in der Krankheit der Gicht sich auflöste und keines seiner Glieder mehr vollständig seine Verrichtungen zu erfüllen vermochte. Nicht nur die Füße nemlich und die Hände, sondern auch die Bewegungen der Zunge, wodurch die Worte ausgesprochen werden, und selbst die Ohren verloren so sehr das Gefühl, daß an ihm von dem Menschen nichts Anderes mehr übrig blieb, als eine unbewegliche und gefühllose Figur. Es kam so weit, daß ihm die sorgfältigste Bedienung der Männer nicht mehr hingereicht hätte, wenn ihm nicht weiblicher Eifer zu Hilfe S. a499 gekommen wäre. Denn nachdem er in ein Kloster heiliger Jungfrauen gebracht worden war, wurde ihm Speise und Trank, die er nicht einmal mit einem Winke verlangen konnte, durch weibliche Bedienung beigebracht und half ihm dieselbe Sorgfalt zur Befriedigung aller Bedürfnisse seiner Natur durch fast vier Jahre, d. i. bis zu seinem Lebensende. Obwohl er nun durch eine solche Schwäche aller Glieder gelähmt war, daß keines eine lebendige und merkliche Bewegung behielt, so ging doch eine solche Gnade aus seinen Tugenden hervor, daß, wenn Kranke mit dem Öle gesalbt wurden, das er, ich will eher sagen mit seinem Leichnam als mit seinem Körper, berührt hatte, sie sogleich von allen Krankheiten geheilt wurden, so daß in Betreff seines Zustandes selbst den Ungläubigen klar und deutlich einleuchtete, daß die Schwäche aller Glieder durch die liebevolle Anordnung Gottes verhängt sei, und daß die Gnade der Krankenheilung ihm durch die Kraft des hl. Geistes verliehen werde zum Beweis seiner Reinheit und zur Offenbarung seiner Verdienste.


  1. III. Kön. 13, 26. ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

26.

C'est ce que nous voyons clairement dans ce prophète, cet homme de Dieu dont il est parlé au troisième livre des Rois. Pour une seule faute de désobéissance qui n'était pas même volontaire et qui était causée par l'artifice d'autrui, un lion l'étrangla sur-le-champ, comme l'Écriture le raconte : « C'est cet homme de Dieu, qui n'a pas obéi à la parole du Seigneur, et le Seigneur l'a livré à un lion qui l'a étranglé, ainsi que le Seigneur l'a dit. » (III Rois, XIII, 26.) Dans cette occasion, Dieu livre son Prophète à la mort temporelle pour le punir d'une faute passagère et d'une erreur; mais il reconnaît en même temps le mérite de sa vie, puisqu'il ordonne à la bête qui l'a tué de respecter son corps, malgré sa férocité.

Nous avons été témoins nous- mêmes de ce qui est arrivé à l'abbé Paul et à l'abbé Moïse, qui habitaient le lieu du désert appelé Calame. Le premier restait dans la solitude voisine de la ville de Panephyse. Cette solitude, nous a-t-on dit, fut autrefois formée par une inondation d'eau salée, et lorsque souffle le vent du nord, les étangs débordent et couvrent toutes les terres environnantes en si grande abondance, que toutes les anciennes bourgades qui n'ont plus maintenant d'habitants ressemblent à des îles au milieu des eaux. C'est là que l'abbé Paul, dans le silence et la paix de la solitude, s'éleva à une telle pureté de coeur, que non-seulement il ne voulait pas regarder le visage d'une femme, mais encore apercevoir ses vêtements. Comme il allait visiter la cellule d'un vieillard, avec l'abbé Archebius, qui habitait le même lieu, il rencontra, par hasard, une femme; cette rencontre le saisit tellement qu'il oublia la pieuse visite qu'il devait faire, et qu'il s'enfuit vers son monastère, comme s'il se fût trouvé en présence d'un lion ou d'un épouvantable dragon. L'abbé Archebius eut beau l'appeler et le conjurer de continuer leur chemin jusque chez le vieillard qu'ils s'étaient proposé de visiter, il ne put rien obtenir.

Quoiqu'il eût agi par zèle et amour de la pureté, sa conduite cependant n'était pas selon la science et dépassait les règles d'une sainte discrétion ; car non-seulement il fuyait la familiarité des femmes qui est, en effet, dangereuse, mais il croyait devoir abhorrer jusqu'à leur figure : il en fut puni sur-le-champ par une paralysie générale, qui lui ôta presque entièrement l'usage de tous ses membres. Ses pieds et ses mains lui refusèrent leurs offices ; sa langue ne pouvait plus proférer une parole et ses oreilles ne percevaient aucun son ; il ne lui restait qu'un corps inerte et insensible. Réduit à cet état, les soins des hommes ne suffisaient plus à ses besoins; il fallait la charité délicate des femmes. On le transporta dans un monastère de saintes religieuses, qui lui donnaient à boire et à manger sans qu'il pût même le leur demander par signes, et qui lui rendirent tous les services imaginables pendant les quatre années qu'il vécut encore. Dans cet état d'infirmité qui le privait de tout mouvement et de toute sensibilité, il sortait cependant de cet homme une telle vertu que l'huile qui avait touché son corps, ou plutôt son cadavre, guérissait sur-le-champ les malades de toutes leurs douleurs. Il était ainsi évident pour les infidèles mêmes que cette paralysie générale était une grâce de Dieu, qui l'aimait, et que la vertu du Saint-Esprit rendait, par ces miracles, témoignage de la pureté de sa vie et de ses mérites.

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
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Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

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