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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
14. Antwort über ihr Heilmittel.
Johannes: Denjenigen, welche um die Heilung ihrer Krankheiten bekümmert sind, wird ein nützliches Mittel nicht fehlen können, und deßhalb sind in derselben Weise, in welcher die Anzeichen eines jeden Lasters entdeckt werden, auch die Arzneien zu suchen. Denn, wie wir gesagt haben, daß den Einsiedlern die Laster des menschlichen Umganges nicht fehlen, so läugnen wir auch nicht, daß das Streben nach den Tugenden und die Mittel zur Gesundheit Allen, auch den von der Gesellschaft der Menschen Getrennten, zu Gebote stehen können. Wenn also irgend Einer an den oben angeführten Zeichen bemerkt hat, daß er von den Verwirrungen der Ungeduld oder des Zornes heimgesucht werde, so übe er sich immer durch gegentheilige Vorhalte und, indem er sich die verschiedensten Arten von Beleidigungen und Verlusten so vorstellt, als wären sie ihm von einem Andern zugefügt, gewöhne er seinen Geist, sich in Alles, was die Ruchlosigkeit anthun kann, mit vollkommener Demuth zu fügen; und indem er sich so alles Harte und Unerträgliche häufig vorstellt, sinne er beständig in aller Herzenszerknirschung nach, mit welcher Sanftmuth er demselben begegnen müsse. 1 Auf diese Weise wird er im Hinblicke S. b258 auf die Leiden aller Heiligen und des Herrn selbst sagen, daß alle Arten der Schmähungen und auch der Strafen geringer seien, als er es verdient hätte, und wird sich zu jeder Ertragung von Schmerzen rüsten. Wenn er nun einmal durch eine Einladung zu den Versammlungen der Brüder gerufen wird, was nicht selten auch den strengsten Bewohnern der Wüste begegnen kann, und nun im stillen Gewissen merkt, daß sein Geist selbst bei jeder Kleinigkeit aufgeregt worden sei, so möge er sich, wie der strengste Richter der geheimen Bewegungen, sogleich jene härtesten Arten von Beleidigungen vorhalten, durch welche er sich zur vollkommenen Geduld in täglichem Sinnen einübte, und möge sich unter Zanken und Schelten so anreden: „Bist nun du, guter Mann, Derjenige, welcher sich bei jenen Übungen in der Ringschule der Einsamkeit herausnahm, alle Übel aufs Standhafteste überwinden zu können, und der da bei der Vorstellung nicht nur der ärgsten, bittersten Schmähungen, sondern auch unerträglicher Peinen längst glaubte, er sei hinlänglich stark und unerschütterlich für alle Stürme? Wie ist nun diese deine unbesiegbare Geduld durch das spielende Hinwerfen eines ganz leichten Wörtchens erschüttert worden? Wie hat ein leises Lüftchen dein Haus erbeben gemacht, da es doch auf dem festesten Felsen mit solcher Wucht, wie dir schien, erbaut war? Wo ist es nun, was du voll eitler Zuversicht im Verlangen nach Krieg mitten im Frieden ausriefest: 2 „Ich bin bereit und nicht verwirrt“? Und wie oft hast du mit dem Propheten gesagt: 3 „Erforsche mich, o Herr, und prüfe mich! Brenne aus meine Nieren und mein Herz;“ und: 4 „Erprobe mich, o Herr, und durchschaue mein Herz, frage mich und untersuche meine Wege und siehe, ob ein Weg der Ungerechtigkeit in mir ist!“ Wie hat nun ein kleiner Schatten des Feindes die ungeheure Streitrüstung niedergeschreckt?“ Mit S. b259 solch reuigem Tadel also verurtheile er sich selbst und dulde nicht, daß die kleine Erregung seines Gemüthes ungestraft bleibe, sondern züchtige sein Fleisch mit strengerer Buße des Fastens und Nachtwachens, kreuzige die Schuld seiner Veränderlichkeit mit beständigen Strafen der Entsagung, und verzehre so, da er einmal in der Einsamkeit ist, durch dieses Übungsfeuer Das, was er im Klosterleben hätte völlig ausbrennen sollen. Wahrhaftig, zur Erlangung einer beständigen und festen Geduld müssen wir auch beständig und unerschütterlich festhalten, daß es uns nicht erlaubt sei, wegen irgend eines Verlustes oder einer Reizung uns zum Zorne bewegen zu lassen, da uns ja durch das göttliche Gesetz nicht nur die Rache wegen Beleidigungen, sondern auch die Erinnerung an dieselben verboten ist. Denn welch’ größerer Verlust kann der Seele begegnen, als daß sie, durch die plötzliche Blindheit der Aufregung der Klarheit des wahren und ewigen Lichtes beraubt, sich von der Betrachtung Desjenigen entfernt, der da sanft ist und demüthig von Herzen. Was, frage ich, ist verderblicher und häßlicher, als wenn Jemand das anständige Urtheil, die Regel und Lehre der rechten Unterscheidung verliert und im gesunden und nüchternen Zustande das thut, was nicht einmal ein Trunkener und Unsinniger verzeihlicher Weise hätte zulassen dürfen. Wer immer also diese und die übrigen ähnlichen Nachtheile erwägt, der wird nicht nur alle Arten von Schaden, sondern auch, was immer an Beleidigungen und Qualen von den Grausamsten ihm zugefügt werden kann, leicht ertragen und verachten, indem er der Überzeugung ist, daß Nichts verlustreicher sei als der Zorn, noch kostbarer als die Ruhe des Gemüthes und die immerwährende Reinheit seines Herzens. Wegen dieser muß man nicht nur die Annehmlichkeiten der fleischlichen Dinge verachten, sondern auch jener, welche geistig scheinen, wenn sie nicht anders erworben oder vervollkommt werden können als mit Störung dieser Ruhe.
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Eine sehr gefährliche Uebung, die zwar den nach der höchsten Vollkommenheit strebenden Einsiedlern angemessen ist, Andern aber nicht wohl gerathen werden kann und den zu Aengstlichkeit und Skrupeln Geneigten aufs Strengste verboten werden muß. So hat z. B. der hl. Philipp Neri mit mehreren seiner Schüler täglich diese Uebung gemacht. Andere aber entschieden zurückgewiesen, weil sie ihnen geschadet hätte. ↩
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Ps. 118, 60. ↩
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Ps. 25, 2. ↩
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Ps. 138, 23. 24. ↩
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
14.
L'ABBÉ JEAN. Ceux qui cherchent sincèrement la guérison de leurs défauts, ne peuvent manquer de trouver des remèdes qui leur seront profitables. Il faut prendre pour cela les mêmes moyens qui ont servi à les découvrir. Nous avons dit que les solitaires peuvent avoir tous les vices qu'on a dans le monde; mais il faut reconnaître qu'ils possèdent aussi tous les moyens de s'en purifier et' d'avancer dans la vertu. Ainsi lorsqu'on s'aperçoit, aux signes que nous avons donnés, qu'on est sujet aux mouvements de l'impatience et de la colère, il faut s'exercer sans cesse à la vertu contraire. Il faut penser aux injures, aux violences, aux injustices de toutes sortes qui peuvent nous venir de la part des hommes, et habituer notre esprit à toutes ces épreuves qui réclament une humilité profonde. Il faut s'y préparer par une grande douceur de coeur et par une contrition sincère. En se rappelant tout ce que les saints et Notre-Seigneur ont souffert, en reconnaissant qu'on mérite d'en souffrir bien davantage, on se disposera à supporter tous les maux qui peuvent arriver.
Lorsque celui qui se sera ainsi exercé, devra assister à quelque réunion de frères, comme il arrive quelquefois aux plus grands solitaires, s'il remarque dans le secret de son coeur, quelque trouble pour des choses de peu d'importance, qu'il soit pour lui-même un censeur sévère; qu'il se rappelle ces graves injures qu'il voulait supporter, et qu'il s'adresse les plus durs reproches. Qu'il se dise : Voilà donc ta vertu ! Lorsque tu t'exerçais dans la solitude, tu t'imaginais pouvoir supporter avec patience tous les maux imaginables. Tu bravais les affronts les plus sanglants et les supplices les plus cruels. Tu croyais être toujours fort et calme dans la tempête. Comment cette invincible patience s'est-elle évanouie au moindre mot? Il te semblait que tu avais bâti sur un rocher si solide, et il a suffi d'un vent léger pour tout renverser. Que sont devenues ces paroles que tu chantais dans la paix, en attendant la guerre : « Je suis prêt et rien ne peut me troubler » ? (Ps. CXVIII, 60.) Tu disais avec le Prophète : « Éprouvez-moi, Seigneur, et tentez-moi ; brûlez mes reins et mon cœur. » (Ps. XXV, 2.) « Éprouvez-moi, Seigneur, et sondez mon cœur ; interrogez-moi; examinez mes pas, et voyez si je marche dans l'iniquité. » (Ps. CXXXVIII , 23.) Comment tous ces préparatifs de combat ont-ils été détruits par cette petite ombre de l'ennemi?
Qu'en se condamnant ainsi lui-même, le solitaire ne laisse pas le trouble de son âme impuni, mais qu'il châtie sa chair par des jeûnes plus sévères et de plus longues veilles; qu'il expie, par une austérité plus grande, cette susceptibilité coupable, et qu'il déracine dans le désert, ces défauts dont il aurait dû se purifier dans la vie de communauté. Pour acquérir cette patience inaltérable et la préserver de toute atteinte, il faut penser que la loi de Dieu nous ordonne, non-seulement de ne pas nous venger des injures, mais de ne pas même nous en souvenir, afin d'éviter ainsi tout trouble et toute colère. Qu'y a-t-il de plus pernicieux pour l'âme que de se laisser aveugler par l'emportement, que de perdre la clarté de la lumière éternelle, et de ne plus contempler Celui qui est doux et humble de cœur? Je vous le demande, quoi de plus triste et de plus déplorable que d'oublier toute règle et toute mesure de justice et de prudence, et de voir un être raisonnable et sobre faire des choses qu'on n'excuserait pas dans un homme ivre ou privé de sens? Quiconque pèsera bien ces tristes conséquences supportera facilement, non-seulement tous les malheurs qui lui arriveront, mais encore toutes les injures et toutes les violences que ses ennemis les plus acharnés pourront lui faire, parce qu'il pensera qu'il n'y a rien de plus nuisible au monde que la colère, et de plus précieux que le calme de l'esprit et la pureté du coeur. Nous devons renoncer, non-seulement aux biens temporels, mais encore aux avantages spirituels qu'on ne peut acquérir et conserver sans perdre la paix de l'âme.