• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works John Cassian (360-435) Collationes patrum

Translation Hide
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

12. Antwort über die Natur jener Dinge, die gut oder böse oder in der Mitte sind.

Darauf bediente sich Abt Theonas folgenden Anfanges seiner Rede: „Es gehört sich zwar, daß wir dem Ansehen der Väter und der Gewohnheit der Vorfahren, die sich durch eine so lange Reihe von Jahren bis auf unsere Zeit fortgesetzt hat, nachgeben, wenn wir auch den Grund nicht einsehen, und daß wir sie so, wie sie von Alters her überliefert wurde, mit beständiger Achtsamkeit und Ehrfurcht bewahren. Weil ihr aber doch einmal die Ursachen und den Grund dieses Verhaltens 1 erfahren wollt, so höret kurz, S. b295 welche Überlieferungen wir von unsern Vorfahren über diese Einrichtung erfahren haben. Bevor wir jedoch die Autorität der göttlichen Schrift anführen, wollen wir, wenn es gefällig ist, über die Natur und Beschaffenheit des Fastens selbst Einiges sagen, damit dann das Ansehen der hl. Schrift nachfolgend unsere Abhandlung bestätige. Die göttliche Weisheit hat durch den Prediger erklärt, daß für jede Sache, also für Alles, ob es nun für Glück oder für Unglück und Trübsal gehalten wird, eine bestimmte Zeit sei, und sagt: 2 „Alles hat seine Zeit, und jede Sache unter dem Himmel die ihrige. Es ist eine Zeit zur Geburt und eine zum Sterben; eine Zeit zum Pflanzen und eine zum Ausreissen des Gepflanzten, eine Zeit zum Tödten und eine zum Heilen, eine Zeit zum Zerstören und eine zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine zum Lachen, eine Zeit zum Klagen und eine zum Tanzen, eine Zeit, Steine zu werfen und eine, sie zu sammeln, eine Zeit zur Umarmung und eine Zeit, sich davon fern zu halten, eine Zeit zum Erwerben und eine Zeit zum Vergeuden, eine Zeit zum Bewahren und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreissen und eine zum Flicken, eine Zeit zum Schweigen und eine zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit zum Kriege und eine zum Frieden.“ Und weiter unten sagt er: „Weil eine Zeit ist für jedes Ding und für jedes Thun.“ Er hat also erklärt, daß Nichts von Diesem ein ewiges Gut sei, als wenn Etwas davon zur rechten Zeit und passend geschehen ist; so daß Ebendasselbe, was rechtzeitig geschehen, gut von Statten geht, sich als unnütz und schädlich erweist, wenn man es zur ungünstigen oder unpassenden Zeit sich erlaubt; mit Ausnahme dessen jedoch, was an und für sich und von vornherein gut oder schlecht ist, und nie in das Gegentheil umschlagen kann, wie z. B. die Gerech- S. b296 tigkeit, die Klugheit, der Starkmuth, die Mäßigung und die übrigen Tugenden, oder auf der andern Seite die Laster, deren Begriffe durchaus nicht abwechselnd in das Gegentheil übergeben können. Wenn aber Etwas zeitweilig beide Eindrücke machen kann, so daß es je nach der Beschaffenheit des Handelnden entweder als gut oder als bös sich zeigt, so hält man das nicht schlechthin wegen seiner Natur, sondern je nach der Stimmung des Thäters und nach der passenden Zeit entweder für nützlich oder für schädlich.


  1. Die Alten hatten eine doppelte Quinquagesima oder Fünfzigtagezeit, die eine zur Buße mit Fasten vor Ostern, die andere zur Freude und Erholung nach Ostern bis Pfingsten. ↩

  2. Pred. 3, 1—8. ↩

Translation Hide
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

12.

L'ABBÉ THÉONAS. Nous devons tellement respecter l'autorité de nos frères et la tradition qu'ils nous ont laissée, que nous les acceptions sans même les comprendre et que nous leur obéissions aussi fidèlement qu'autrefois. Cependant , puisque vous désirez savoir le principe et les causes de notre observance, je vais vous dire , en peu de mots , les explications que nous en ont données nos supérieurs. Mais avant de vous citer le témoignage des saintes Écritures, examinons, si vous le voulez bien, un instant, la nature du jeûne et ses conditions. Les textes sacrés seront plus utiles ensuite à notre discussion.

La divine sagesse nous dit dans l'Ecclésiaste, qu'il y a un temps pour toutes les choses, qu'elles soient heureuses ou qu'elles nous paraissent contraires : « Toute chose a son temps, et tout ce qui est sous le ciel a son moment qui lui est propre. Il y a temps de naître et temps de mourir, temps de planter et temps d'arracher ce qui est planté, temps de tuer et temps de guérir, temps de détruire et temps d'édifier, temps de pleurer et temps de rire, temps de gémir et temps de danser, temps de jeter des pierres et temps de les ramasser, temps de s'embrasser et temps de se séparer, temps d'acquérir et temps de perdre, temps de retenir et temps de renvoyer, temps de rompre et temps de renouer, temps de se taire et temps de parler, temps d'aimer et temps de haïr, temps de guerre et temps de paix; » et l'Ecclésiaste ajoute : « Parce que chaque chose, chaque action a son temps. » (Eccl., III, 2-11.) Il rie reconnaît pour bon que ce qui se fait dans le temps convenable. Ainsi une chose qui serait bonne, si elle était faite en son temps, pourrait devenir inutile et nuisible, si elle était faite à contre-temps. Il faut accepter tout ce qui est bon ou mauvais par soi-même et qui, par conséquent, ne peut pas changer, comme la justice, la prudence, la force, la tempérance et les autres vertus, ou bien les vices qui leur sont contraires; car les vertus ne peuvent être appelées des maux et les vices dès biens ; mais pour les choses qui sont indifférentes en elles-mêmes, c'est par leur usage qu'elles deviennent bonnes ou mauvaises; elles ne le sont pas naturellement. Les dispositions et le temps où on les fait, les rendent seulement utiles ou dangereuses.

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Translations of this Work
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Commentaries for this Work
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy