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Works John Cassian (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

19. Von dem dreifachen Zustande der Seelen.

Daniel: Nach der Bestimmung der hl. Schrift gibt es drei Zustände der Seelen: Der erste ist der fleischliche, der zweite der seelische, der dritte der geistige. Diese lesen wir beim Apostel so bezeichnet; denn vom fleischlichen heißt S. a403 es: 1 „Milch gab ich euch zu trinken, nicht aber Speise; denn ihr konntet sie noch nicht ertragen und könnt es auch jetzt noch nicht; denn noch seid ihr fleischlich.“ Und wieder: „Denn da unter euch Eifersucht ist und Streit, — seid ihr da nicht fleischlich?“ Von dem seelischen wird so gesprochen: 2 „Der sinnliche 3 Mensch aber faßt nicht, was vom Geiste Gottes ist; denn es ist ihm Thorheit;“ von dem geistigen aber: „Der Geistige prüft Alles; er selbst aber wird von Niemand gerichtet;“ und wieder: 4 „Ihr, die ihr geistig seid, unterweiset Solche im Geiste der Sanftmuth.“ Wir müssen also emsig streben, wenn wir durch die Entsagung aufgehört haben, fleischlich zu sein, oder angefangen haben mit der Trennung von weltlichem Umgang und der Freiheit von jener offenbaren Befleckung des Fleisches —; dann auch mit aller Kraft sogleich nach Erfassung des geistigen Zustandes zu ringen, damit wir uns nicht vielleicht schmeicheln, als hätten wir alle Vollkommenheit schon erreicht, weil wir, wie es nach dem äussern Menschen scheint, dieser Welt entsagt haben oder die Theilnahme an der fleischlichen Unzucht aufgaben; und damit wir also dadurch nicht in der Folge zu nachlässig und nachsichtig werden in der Besserung der übrigen Leidenschaften und so zwischen beiden hingehalten die Stufe des geistigen Fortschritts nicht erreichen können wegen unserer Meinung, es genüge uns längst zur Vollkommenheit, dem äussern Menschen nach von dem Umgang mit der Welt und Lust getrennt zu sein oder frei zu sein von fleischlicher Vermischung und Verderbniß. Mögen wir uns nur erinnern, daß wir so in jenem lauen Zustande erfunden werden, der als der schlechteste erklärt ist, und daß S. a404 wir also aus dem Munde des Herrn nach seinem eigenen Ausspruch auszuwerfen sind, da er ja sagt: „Wärest du doch warm oder kalt! Da du aber lau bist, will ich beginnen, dich auszuspeien aus meinem Munde.“ Und nicht mit Unrecht erklärt der Herr, daß er sie, die er schon im Innersten seiner Liebe aufgenommen hatte, und die nun so gefährlich lau geworden, gleichsam mit Erschütterung seines Innern auswerfen müsse. Wollten sie ja doch, statt daß sie ihm gleichsam eine heilsame Nahrung hätten bieten können, lieber von seinem Innern losgerissen werden und wurden dadurch um so schlechter als jene Speisen, die nie in den Mund des Herrn gekommen waren, je mehr wir Das, was wir vom Ekel gereizt auswerfen, mit tiefster Abneigung verabscheuen. Denn was kalt ist, wird doch im Munde erwärmt und dann mit wohlthuender Annehmlichkeit genossen; was aber einmal wegen des Fehlers widerlicher Lauheit ausgeworfen ist, das können wir, ich will nicht sagen nicht an die Lippen bringen, sondern nicht einmal von fern ohne größten Abscheu ansehen. Ganz richtig wird also ein Solcher für schlechter erklärt, weil leichter ein fleischlich Gesinnter, d. i. ein Weltlicher oder Heidnischer zum heilsamen Wandel und zum Gipfel der Vollkommenheit gelangt, als Einer, der den Mönchsstand gelobte und doch nicht den Weg der Vollkommenheit nach der Regel der Sucht ergreift, sondern von der Flamme der frühern geistigen Glut abläßt. Denn Jener wird wenigstens durch die körperlichen Laster gedemüthigt, und im Gefühl seiner Verunreinigung durch die fleischliche Fäulniß eilt er, irgend einmal zerknirscht, zur Quelle der wahren Reinigung und zum Gipfel der Vollkommenheit und wird dann auch im Schauder vor seinem Zustand des Unglaubens und der Kälte, bei seiner glühenden Begeisterung leichter zur Vollkommenheit auffliegen. Wer aber einmal angefangen hat, mit seinem lauen Beginnen den Namen eines Mönches zu mißbrauchen, und nicht in pflichtmäßiger Demuth und Begeisterung den Weg dieses Berufes ergreift, der wird, angesteckt von dieser erbärmlichen Pest und in ihr ganz erschlafft, weder aus S. a405 sich selbst weiterhin das Vollkommene verstehen noch durch die Ermahnungen eines Andern unterrichtet werden können; denn er spricht in seinem Herzen, wie es in jenem göttlichen Ausspruche heißt: „Ich bin reich und voll Besitz und bedarf Niemandes.“ Auf ihn wird aber dann auch ganz passend angewendet, was dort folgt: „Du aber bist elend und erbärmlich und arm und blind und nackt.“ Ja auch darin ist er schlechter geworden als ein Weltlicher, weil er sich weder als elend noch als blind und nackt erkennt, oder als bedürfe er der Besserung oder Jemandes Ermahnung und Unterweisung. Deßhalb läßt er auch kein heilsames Wort der Ermahnung zu, sieht aber nicht ein, daß er gerade durch den Mönchsnamen in schwerere Schuld und durch die öffentliche Meinung in größere Noth kommt; denn da er nach dieser von Allen für heilig gehalten und als Diener Gottes verehrt wird, muß er nothwendig in Zukunft einem schwerern Gericht und Strafurtheil unterworfen werden. Kurz, was verweilen wir so lange bei diesen Dingen, die uns durch die Erfahrung hinlänglich bekannt und bewährt sind? Denn häufig sehen wir bei Kalten und fleischlich Gesinnten, d. i. bei Weltlichen und Heiden daß sie zum geistigen Eifer gelangen aber bei; Lauen und Sinnlichen sehen wir das durchaus nicht. Der Abscheu des Herrn vor diesen ist, wie wir beim Propheten lesen, auch so groß, daß er den geistigen Männern und Lehrern befiehlt, sie sollten von der Ermahnung und Belehrung dieser Menschen abstehen und den Samen des heilsamen Wortes ja nicht verschwenden an eine unfähige, unfruchtbare und mit schädlichen Dornen besetzte Erde, sondern sie sollten mit Verachtung derselben lieber ein frisches Land bebauen, d. i. sie sollten auf Heiden und Weltleute alle Pflege der Lehrer und alle Ausdauer im heilsamen Wort übertragen. was so ausgedrückt ist: 5 „Das spricht der Herr zu dem Manne von Juda S. a406 und zu den Bewohnern von Jerusalem: Brechet euch Neubruch um, und säet nicht unter die Dornen!“


  1. I. Kor. 3, 2. 3. ↩

  2. I. Kor. 2, 14. ↩

  3. Animalis von anima, Seele, können wir ebensowohl mit sinnlich als mit seelisch übersetzen, da hier die Seele als Einheit jener Kräfte verstanden ist, durch welche die Sinne wirken, während die Gesammtheit der höhern Kräfte ebenderselben Seele mit dem Worte Geist bezeichnet wird. ↩

  4. Gal. 6, 1. ↩

  5. Jerem. 4, 3. ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

19.

L'ABBÉ DANIEL. Il y a, selon la sainte Écriture, trois états de l'âme : l'état charnel, l'état animal, et l'état spirituel. (S. Aug., lib. LXXXIII, quest. 4, 67.) L'Apôtre nous les indique tous les trois. Il dit de l'état charnel : « Je vous ai donné du lait à boire et non pas une nourriture solide, parce que vous n'étiez pas capables de la supporter, et vous ne l'êtes pas encore; car vous êtes charnel » (I Cor., III, 2;) et ailleurs : « Puisqu'il y a entre vous des disputes et des divisions, n'êtes-vous pas charnels? » (Ibid., 4.) Il parle de l'état animal, lorsqu'il dit : « L'homme animal ne comprend pas les choses qui viennent de l'esprit de Dieu; car elles lui semblent une folie. » (I Cor., II, 14.) Il parle de l'homme spirituel, lorsqu'il dit : « L'homme spirituel juge toute chose, et n'est jugé par personne » (Ib., 15;) et ailleurs : « Vous qui êtes spirituels, instruisez ces sortes de personnes avec un esprit de douceur. » (Gal., VI, 1.) Hâtons-nous donc, lorsque nous avons cessé d'être charnels, en nous séparant des hommes du siècle et en nous purifiant des souillures de la chair, hâtons-nous d'arriver, par tous les moyens, à l'état spirituel, de peur qu'en nous flattant d'avoir renoncé au monde extérieurement, et d'avoir évité la corruption de la chair, nous ne nous imaginions être parvenus à la perfection, et nous ne négligions de combattre nos autres passions. Si nous restons dans ce milieu, nous n'atteindrons pas l'état spirituel. Nous croirons qu'il suffit d'avoir quitté la société des hommes et les plaisirs du monde, d'être exempts des vices grossiers de la chair, et nous tomberons clans la tiédeur, le pire état de tous, puisque nous méritons d'être vomis de la bouche de Dieu , comme il nous en menace. « Que n'êtes-vous chaud ou froid; mais vous êtes tiède, et je commencerai à vous vomir de ma bouche. » (Apoc., III, 16.)

Ceux que Dieu avait bien voulu recevoir dans les entrailles de sa charité, sont devenus tièdes; il déclare que son coeur se soulève pour les rejeter. Ils pouvaient, pour ainsi dire, faire partie de sa substance, et ils ont mieux aimé en être séparés ; ils sont devenus pires que ceux qui ne se sont jamais approchés des lèvres du Seigneur; car nous avons plus d'aversion pour ce que nous avons vomi que pour les autres aliments. Ce qui était froid , s'est réchauffé dans notre bouche, et nous nous en sommes nourris avec plaisir; mais ce que nous avons rejeté à cause de sa tiédeur, non-seulement nous ne l'approchons plus de nos lèvres, nous ne pouvons pas même le regarder sans horreur.

Il est donc bien vrai de dire que rien n'est plus funeste que la tiédeur. L'homme charnel, l'homme du monde ou le païen, arrivera plus facilement à une conversion salutaire et à la véritable perfection, que celui qui, après avoir embrassé la vie religieuse, ne suit pas cependant la voie parfaite que lui trace sa règle , et laisse éteindre en lui le feu de sa première ferveur. Le premier est humilié de ses passions grossières, et, pour se laver de ses souillures honteuses, il accourt à la fontaine qui peut le purifier; et dans son repentir, plus il a horreur de son infidélité, de son état de glace, plus son esprit s'enflamme et aspire à la perfection. Le second, au contraire, qui commence avec tiédeur et abuse du nom de religieux , ne saurait reprendre avec humilité et zèle le chemin de sa profession. Une fois qu'il est atteint de cette lèpre malheureuse, il ne peut en guérir; ni ses propres réflexions , ni les conseils des autres ne le ramèneront dans la voie parfaite. Il a dit dans son coeur Je suis riche, je suis dans l'abondance, je ne manque de rien ; mais Dieu peut lui répondre : « Tu es misérable et digne de pitié; tu es pauvre, aveugle et nu. » (Apoc., III,17.) Il devient ainsi plus à plaindre que l'homme du monde; car il ignore sa misère, son aveuglement, sa nudité, le besoin qu'il a de se convertir et d'écouter de salutaires avertissements. Il ferme l'oreille aux bons conseils, et il ne comprend pas que sa qualité de religieux fait son malheur. L'opinion qu'on a de lui est un poids qui l'accable. On croit à sa sainteté, à son union avec Dieu, et, à cause de cela, son châtiment sera plus terrible au jour du jugement.

Mais pourquoi nous arrêter plus longtemps à des choses que l'expérience ne nous a que trop prouvées? N'avons-nous pas souvent vu des hommes du monde et des païens qui étaient froids et charnels, devenir fervents et spirituels; tandis que nous n'avons jamais vu devenir parfait celui qui était tiède et animal. Dieu déteste tellement les tièdes, qu'il ordonne, par son prophète, aux saints et aux docteurs, de cesser de les avertir et de les instruire, de ne pas répandre la semence de la bonne parole sur cette terre stérile et infructueuse, toute couverte de ronces et d'épines; mais de la mépriser et de cultiver plutôt une terre nouvelle; c'est-à-dire de prodiguer de préférence le zèle de leur parole et la lumière de leur doctrine aux païens et aux hommes du monde. « Voici ce que dit le Seigneur au peuple de Juda et aux habitants de Jérusalem : Défrichez des terres nouvelles, et ne semez plus sur les épines. » (Jér., IV, 3.)

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
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Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

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