7. Von der Verwirklichung der Ruhmsucht und des Hochmuths ohne Beihilfe des Körpers.
Damit wir nun in der vorgenommenen Ordnung auch über die Bethätigung der übrigen Leidenschaften sprechen, — deren Aufzählung zu unterbrechen uns die Darstellung der Gastrimargie und der Versuchung des Herrn genöthigt hat, — so pflegen die Ruhmsucht und der Hochmuth auch ohne jede Beihilfe des Körpers verwirklicht zu werden. Denn worin bedürfen die einer fleischlichen That, welche je nach ihrer Beherrschung oder freien Begierde allein durch das Verlangen nach dem zu erwerbenden Lobe oder dem zu erreichenden Menschenruhm genug Schaden für die gefangene Seele erzeugen? Oder welche körperliche Bethätigung fand statt bei dem alten Hochmuthe jenes vorgenannten Lucifer, und wie hätte er ihn nicht allein im Innern und im Gedanken gefaßt, da doch der Prophet so spricht: 1 „Der du gesprochen in deinem Herzen: Zum Himmel will ich aufsteigen, über Gottes Sterne erhöhen meinen Thron; … will aufsteigen über die Höhe der Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.“ Wie dieser Niemanden zum Anstifter seines Hochmuthes hatte, so hat ihm auch der Gedanke allein die Vollendung des Verbrechens und des ewigen Sturzes zu Stande gebracht, obwohl keine Werke seiner angemaßten Herrschsucht nachfolgten.
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Is. 14, 13. ↩