14. Wie es gekommen sei, daß die bösen Geister die Namen von Herrschaften und Mächten erlangten.
Wir können also ausser den oben angeführten Meinungen mit klarem Grunde schließen, daß Jene deßhalb Herrschaften oder Mächte genannt werden, weil sie entweder über verschiedene Völker Herrschaft und Obmacht haben, oder wenigstens, weil sie eine Oberherrlichkeit ausüben gegen geringere Geister und Teufel, von denen auch die Evangelien bezeugen, daß es nach deren eigenem Geständniß Legionen gäbe. Denn sie können nicht Herrschaften genannt werden, wenn sie Niemand haben, gegen den sie das Recht ihrer Herrschaft ausüben; und sie können nicht Mächte und Fürstenthümer heissen, wenn es Niemand gibt, über den sie sich eine Obmacht zuschreiben. Wir finden, daß das auch im Evangelium durch den lästernden Pharisäer ganz deutlich gesagt wird: „In Beelzebub, dem Obersten der Teufel, treibt Dieser die Teufel aus.“ So lesen wir auch, daß sie Herren der Finsterniß genannt werden, und daß ein Anderer Fürst dieser Welt heißt. Diese Machtvollkommenheiten sollen jedoch, wie der Apostel behauptet, in der Zukunft, wenn Alles Christo unterworfen sein wird, verschwinden. „Wenn,“ sagt er, „(Christus) dem Gott und Vater das Reich übergeben haben wird, wenn er getilgt haben wird jede Hohheit, Macht und Herrschaft.“ 1 Das wird durchaus nicht anders gehen, als daß Diejenigen ihrer Obmacht entzogen werden, über welche sie, wie wir wissen, in dieser Zeit Herrschaft und Macht und Überlegenheit ausüben.
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I. Kor. 15, 24. ↩