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Über die Taufe (BKV)
17. Kap. Der Ausspender der Taufe. Ob Weiber taufen dürfen ?
Um diesen kleinen Gegenstand abzuschließen, ist nur noch über die Regeln bei Erteilung und Empfang der Taufe eine Erinnerung hinzuzufügen. Sie zu erteilen hat das Recht der oberste Priester, welches der Bischof ist, danach die Priester und Diakonen, jedoch nicht ohne Vollmacht vom Bischof wegen der der Kirche schuldigen Ehrerbietung, bei deren Beobachtung der Friede bewahrt bleibt. In anderen Fällen haben auch die Laien das Recht dazu - denn was bloß aus Billigkeitsgründen1 empfangen wird, kann in gleicher Weise gegeben werden, - es müßte denn etwa2 sein, lernende Brüder wollten sich Bischöfe, Priester oder Diakonen nennen lassen3. Das Wort des Herrn darf vor niemand verborgen werden; ebenso kann auch die Taufe, in gleicher Weise4 der Anfang des Göttlichen, von allen ausgespendet werden. Aber da sogar den obern die Zucht der Ehrerbietung und Bescheidenheit obliegt, so ist es umso mehr Pflicht für die Laien, damit sie sich nicht das dem Bischof zugewiesene Amt anmaßen. Die Feindschaft S. 295gegen den Episkopat ist die Mutter der Spaltungen, Alles, sagt der heilige Apostel, sei erlaubt, aber nicht alles bringe Nutzen5. Es möge dir genug sein, dich dessen in Notfällen zu bedienen, wenn irgendwo die Beschaffenheit des Ortes, der Zeit oder der Person dazu Anlaß gibt. Dann nämlich ist die Entschlossenheit des zu Hilfe Eilenden willkommen, wenn die Lage eines gefährdeten Menschen drohend ist. Man würde am Untergange eines Menschen schuld sein, wenn man es versäumte, das zu gewähren, was man frei gewähren darf. Der tolle Übermut von Weibern aber, der sich vermessen hat, lehren zu wollen, wird sich hoffentlich nicht auch das Recht zu taufen aneignen, außer wenn etwa eine neue Bestie ähnlich der früheren auftreten sollte, so daß, wie jene die Taufe vernichtete, nun einmal irgend eine sie aus sich erteilen würde. Wenn sie die Schriften, welche verkehrterweise für Schriften Pauli gelten, und das Beispiel der Thekla zugunsten der Statthaftigkeit des Lehrens und Taufens durch Weiber vorschützen, so mögen sie wissen, daß jener Priester in Asien, welcher die genannte Schrift gefertigt hat und so den Ruhm des Paulus gleichsam durch seinen eigenen vervollständigte, seiner Stelle entsetzt worden ist, nachdem er überführt war und gestanden hatte, es aus Liebe zu Paulus getan zu haben. Wie wahrscheinlich wäre es wohl, daß der, welcher dem Weibe beharrlich die Erlaubnis zu lehren verweigert hat, ihm die Macht, zu lehren und zu taufen, sollte eingeräumt haben? „Sie sollen schweigen“, drückte er sich aus, „und zu Hause ihre Ehemänner befragen“6.
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Die Bedeutung von aequo hat Schwierigkeiten gemacht, s. Neander, Antignostikus S. 104. Mir scheint es gleichbedeutend mit ex aquitate, aus Billigkeit, aus Gerechtigkeits-Rücksichten, der Gleichheit wegen, von rechts wegen. Vgl. De resurr. 34, Ad uxor. I,6.II,8, Scap. 2; Apol. 37; De an. 8,24 a.E. ↩
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Nisi steht hier, wie der folgende Indikativ anzeigt, für nisis si oder nisi forte. ↩
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Diese Stelle ist verschieden verstanden und abgeteilt worden. Tertullian, scheint es, will sagen: Nur dürfen Laien oder Katechumenen, wie es bei den Häretikern oft vorkam (vgl. De Praescr. c. 41), nicht den Bischöfen, Priestern und Diakonen gleichstehen wollen. Discentea steht hier im Sinn von Katechumenen oder laien. ↩
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Wie die Lehre. ↩
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1 Kor. 6,12; 10,23. ↩
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1 Kor. 14,34. ↩
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On Baptism
Chapter XVII.--Of the Power of Conferring Baptism.
For concluding our brief subject, 1 it remains to put you in mind also of the due observance of giving and receiving baptism. Of giving it, the chief priest 2 (who is the bishop) has the right: in the next place, the presbyters and deacons, yet not without the bishop's authority, on account of the honour of the Church, which being preserved, peace is preserved. Beside these, even laymen have the right; for what is equally received can be equally given. Unless bishops, or priests, or deacons, be on the spot, other disciples are called i.e. to the work. The word of the Lord ought not to be hidden by any: in like manner, too, baptism, which is equally God's property, 3 can be administered by all. But how much more is the rule 4 of reverence and modesty incumbent on laymen--seeing that these powers 5 belong to their superiors--lest they assume to themselves the specific 6 function of the bishop! Emulation of the episcopal office is the mother of schisms. The most holy apostle has said, that "all things are lawful, but not all expedient." 7 Let it suffice assuredly, in cases of necessity, to avail yourself (of that rule 8 , if at any time circumstance either of place, or of time, or of person compels you (so to do); for then the stedfast courage of the succourer, when the situation of the endangered one is urgent, is exceptionally admissible; inasmuch as he will be guilty of a human creature's loss if he shall refrain from bestowing what he had free liberty to bestow. But the woman of pertness, 9 who has usurped the power to teach, will of course not give birth for herself likewise to a right of baptizing, unless some new beast shall arise 10 like the former; so that, just as the one abolished baptism, 11 so some other should in her own right confer it! But if the writings which wrongly go under Paul's name, claim Thecla's example as a licence for women's teaching and baptizing, let them know that, in Asia, the presbyter who composed that writing, 12 as if he were augmenting Paul's fame from his own store, after being convicted, and confessing that he had done it from love of Paul, was removed 13 from his office. For how credible would it seem, that he who has not permitted a woman 14 even to learn with over-boldness, should give a female 15 the power of teaching and of baptizing! "Let them be silent," he says, "and at home consult their own husbands." 16
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Materiolam. ↩
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Summus sacerdos. Compare de Orat. xxviii., "nos...veri sacerdotes," etc.: and de Ex. Cast. c. vii., "nonne et laici sacerdotes sumus?" ↩
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Census. ↩
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Disciplina. ↩
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i.e. the powers of administering baptism and "sowing the word." [i.e. "The Keys." Scorpiace, p. 643.] ↩
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Dicatum. ↩
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1 Cor. x. 23, where moi in the received text seems interpolated. ↩
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Or, as Oehler explains it, of your power of baptizing, etc. ↩
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Quintilla. See c. i. ↩
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Evenerit. Perhaps Tertullian means literally--though that sense of the word is very rare--"shall issue out of her," alluding to his "pariet" above. ↩
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See c. i. ad fin. ↩
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The allusion is to a spurious work entitled Acta Pauli et Theclae. [Of which afterwards. But see Jones, on the Canon, II. p. 353, and Lardner, Credibility, II. p. 305.] ↩
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Decessisse. ↩
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Mulieri. ↩
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Foeminae. ↩
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1 Cor. xiv. 34, 35. ↩