1.
Was soll ich sagen oder was erwähnen, was soll ich übergehen und was beiseite lassen? Was ich nicht für nötig hielt, bewegt meine Zunge und drängt sich in Menge meinem Geiste auf. Da ich also klar die Bedeutsamkeit des Gedankenganges der Rede erkenne, so werde ich freimütiger sprechen und reden von der Not der Bedrängten, von den Leiden der Dürftigen, reden von der Torheit jener Ungerechten, die in ihrem Unverstande so weit gehen, daß sie sogar Gott lästern und sagen, er sei parteiisch und bevorzuge die reichen Geizhälse. Sie sprechen also: „Gott liebt die Reichen, für sie ergreift er Partei, ihre Unternehmen läßt er gelingen; auf die Bedrückung der Unglücklichen schaut er nicht; sie mißachtet er, auf sie schaut er nicht.“ Mit derlei ungerechtem Geschwätz leugnen sie die Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes; sie wollen glauben machen, Gottes heiliges Wirken sei eine Teilnahme an den Werken der Ungerechtigkeit, und so schicken sie eine Gotteslästerung zum Himmel empor und zeihen Gott der Ungerechtigkeit. Damit sprechen sie Gott die Wahrhaftigkeit ab und gehen zugrunde im Abgrund der Irrlehre. S. 115 Nicht einmal der Jude und Heide kann die Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit Gottes leugnen, aber der gottlose Spötter leugnet sie und entfacht Gottes gewaltigen Zorn über die dem Untergang verfallenen Seelen.