17.
Darum mahne du beständig, arbeite ununterbrochen an der Rettung der Herde damit auch du, der Hirte, verschont bleibst von der rächenden Strafe. Das beherzige, daß man die Hirten auch dafür straft, wenn die wilden Tiere etwas gefressen oder die Diebe etwas geraubt haben; das Zeichen und das Fell des Getöteten werden strenge von dir verlangt, man fordert den Nachweis der aasfressenden Glieder. Wenn dann einer nicht alles mit Bestimmtheit sagen und es durch Zeugen erhärten kann, ist er strenger Strafe schuldig und wird mit Schimpf und Schande von der Herde gejagt. Wenn man nun schon unvernünftiger Schafe wegen einer solchen Rechenschaft und Strafe gewärtig sein muß, um wieviel mehr wird dort, wo es sich um unsterbliche Seelen handelt, für welche Christus sogar gestorben ist, von den Priestern eine gar ernste Rechenschaft gefordert werden! Allerdings werden sie wenig vernachlässigen in der Beaufsichtigung der Herde, weil ja gar strenge (genau) die Prüfung und schrecklich die Strafen für solche sind, die die Seelenleitung erlangt haben und sie nicht ausüben. Sieh, wie macht sich doch der S. 133 Feldherr des Todes schuldig in den Augen des Königs, wenn er die Soldaten aus Lässigkeit dem Schwerte ausliefert, die er doch erhalten hat, um sie zu schützen! Oder nimm einen Wächter, der die Wache vernachlässigt. Wird nicht das Blut aller Getöteten aus den Händen des Wächters gefordert?