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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Zosime (historien) (460-520) Historia nea Neue Geschichte (BKV)
Erstes Buch

Neun und dreißigstes Kapitel.

1. Als auch die Scythen Griechenland in schlimmen Zustand versezten, und sogar Athen1 selbst eroberten, sezte sich Gallienus in Bewegung, um ihnen, da sie schon bis nach Thracien gekommen waren, eine Schlacht zu liefern. 2. Dem Orient S. 73 aber, welcher in einer verzweifelten Lage war, sollte Odenathus zu Hilfe kommen, ein Palmyrener, der gleich seinen Vorfahren bei den Kaisern sehr hoch geschäzt ward. 3. Dieser mischte unter die übrigen dort stehenden Soldaten sehr viele seiner eigenen, zog mit starker Macht gegen den Sapor aus, eroberte sowol die den Persern wider ihren Willen unterworfenen Städte, als auch das von Sapor eroberte und den Persern geneigte Nisibis durch einen schnellen Angriff, und zerstörte es. 4. Zum Zweitenmale, bis gegen Ktesiphon vordringend, trieb er die Perser in ihre Befestigungen, und schloß sie ein, so daß sie froh seyn mußten, sich, ihre Weiber und Kinder retten zu können. Die Angelegenheiten des verwüsteten Landes aber brachte er in möglichst guten Stand. 5. Aber zu Emesa wurde er bei einem Geburtsfeste meuchelmörderisch umgebracht.2 Hierauf übernahm die Geschäftsführung Zenobia, zwar Odenaths Gemahlinn, aber ein Weib von männlichem Geiste, welche mit Beihilfe von dessen Rathgebern gleiche Weisheit bei den Geschäften bewies.


  1. Die, wie Zosimus vorhin erzählte, von den Einwohnern Athens aufgerichtete Mauer konnte sie nicht gegen die Scythen oder Gothen schützen, welche mit einer Flotte im Pireäus einliefen. ↩

  2. Odenathus wurde von Gallienus und dem Senate der Titel Augustus gegeben. Die Geschichte der Zenobia kömmt weiter unten vor. ↩

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