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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Basile de Césarée (330-379) Homiliae diversae Ausgewählte Predigten (BKV)
Exegetischsparänetische Predigten (Reden)
Erste Predigt (Mauriner-Ausgabe Nr. 1)

5.

Doch mein Vortrag kehre wieder zur Geschichte zurück, weise das Alter des Fastens nach und zeige, wie alle Heiligen diese Übung als ein von den Vätern überkommenes Erbe hochgehalten haben, das der Vater dem Sohne überlieferte, wodurch das Gut in ununterbrochener Überlieferung bis auf uns erhalten worden ist. Im Paradiese gab es keinen Wein, wurden keine Tiere geschlachtet, kein Fleisch genossen. Nach der Sündflut kam der Wein; nach der Sündflut hieß es: „Esset alles, wie das grüne Kraut1!“ Als man die Vollkommenheit S. 170 aufgab, wurde der Genuß dieser Dinge erlaubt. Ein Beispiel dafür, daß man vom Weine nichts wußte, ist Noe, dem der Gebrauch des Weines unbekannt war. Er hatte sich noch nicht ins Leben eingeschlichen, und er gehörte noch nicht zum Lebensbedürfnis der Menschen. Noe hatte nie einen andern Wein trinken sehen, noch hatte er selbst ihn versucht, und so mußte er unversehens die schlimmen Folgen des Weingenusses an sich erfahren: „Denn Noe pflanzte einen Weinberg und trank von dessen Erzeugnis und wurde berauscht2“ — nicht weil er ein Trinker war, sondern weil er beim Genusse das Maß nicht kannte. Folglich ist das Aufkommen des Weintrinkens später als das Paradies, und die Heiligkeit des Fastens ist uralt.

Doch auch von Moses wissen wir, daß er auf dem Wege des Fastens den Berg bestieg3. Denn er hätte nicht gewagt, den rauchenden Gipfel zu besteigen, noch den Mut gehabt, in die Wolke hineinzugehen, hätte er nicht zuvor durch Fasten sich gewappnet. Durch Fasten erhielt er das vom Finger Gottes auf die Tafeln geschriebene Gesetz. Und während oben (auf dem Berge) das Fasten die Gesetzgebung erwirkte, raste unten die Schlemmerei sich aus zum Götzendienst. „Denn das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und stand auf, zu tanzen4.“ Was der Diener in vierzigtägigem, anhaltendem Fasten und Beten erreichte, vereitelte eine einzige Trunkenheit. Denn die vom Finger Gottes geschriebenen Tafeln, die das Fasten erlangt hatte, zerschmetterte die Trunkenheit, da der Prophet ein berauschtes Volk nicht für würdig hielt, von Gott Gesetze zu empfangen. In einem Augenblicke stürzte sich das Volk, das seinen Gott an Hand der größten Wunder kennen lernen durfte, durch Völlerei in den Götzenwahn der Ägypter. Stell’ beides nebeneinander: wie das Fasten zu Gott führt, und wie Schwelgerei die Seligkeit raubt. Steig herab5 und geh auf dem eingeschlagenen Wege6 weiter!


  1. Gen. 9, 3. ↩

  2. Gen. 9, 20. 21. ↩

  3. Exod. 24, 18. ↩

  4. Exod. 32, 6. ↩

  5. Zeitlich. ↩

  6. Der Geschichte. ↩

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