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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Paedagogus Paidagogos (BKV)
Erstes Buch
VI. Kapitel. Gegen die Annahme, daß die Bezeichnung Kinder und Unmündige sich auf den Unterricht in den ersten Wissensgegenständen beziehe.

49.

1. Aus all diesem ist nun aber klar, daß Blut der Grundstoff des menschlichen Körpers ist. Und in der Tat ist die Frucht im Mutterleib zuerst ein milchartiges, aus Flüssigem geronnenes Klümpchen; aber dann wird dieses Klümpchen zu Blut und Fleisch, wird durch den natürlichen und warmen Atem, durch den der Embryo gestaltet wird, in der Gebärmutter fest und wird dann als lebendes Wesen geboren.

2. Aber auch nach der Geburt wird das Kind wieder mit dem gleichen Blute ernährt; denn das Fließen der Milch hat seinen Ursprung im Blut; und eine Nahrungsquelle ist die Milch. Durch sie wird es auch offenkundig, daß eine Frau geboren hat und Mutter geworden ist; 1 und durch sie gewinnt die Frau auch ein Mittel, anhängliche Liebe zu erwecken. Deswegen verwendet der Heilige Geist in S. 248 dem Apostel in geheimnisvoller Weise das Wort des Herrn, wenn er sagt: „Milch habe ich euch zu trinken gegeben.“2

3. Denn wenn wir in Christus wiedergeboren wurden, so ernährt uns der, der uns wiedergeboren hat, mit seiner eigenen Milch, dem Wort; denn es ist angemessen, daß jedes Wesen, das geboren hat, dem Geborenen sofort Nahrung bietet. 3 Wie aber die Wiedergeburt geistlich ist, so ist dem entsprechend auch die Nahrung für den Menschen geistlich geworden.

4. In jeder Hinsicht werden wir also in allen Dingen mit Christus verbunden, sowohl zur Verwandtschaft mit ihm wegen seines Blutes, durch das wir erlöst werden, als auch zum gemeinsamen Empfinden wegen der Ernährung aus dem Wort und zum unvergänglichen Leben wegen seiner Erziehung.

„Mehr Liebesanreiz bringt bei Menschen oft, Daß man die Kinder nährt als daß man sie erzeugt.“ 4

So sind denn sowohl Blut als Milch in gleicher Weise Sinnbild des Leidens und der Lehre des Herrn.


  1. Vgl. Platon, Menexenos p. 237 E. ↩

  2. 1 Kor. 3, 2. ↩

  3. Vgl. Platon, Menexenos p. 237 E. ↩

  4. Biotos Fr. 1 TGF p. 825. ↩

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