21.
1. Aufgabe der Menschen ist also der Gehorsam gegen Gott, der durch die Bekanntgabe der Gebote eine vielfältige Rettung verkündet hat; und Gottes Wohlgefallen ist die Zustimmung (des Menschen zu den Geboten).
2. Denn der Wohltäter macht den Anfang mit seiner Wohltat; wer aber mit den gebührenden Erwägungen die Wohltat willig annimmt und die Gebote beachtet, der ist „treu“, und wer sogar nach Kräften die Wohltat durch Liebe vergilt, der ist bereits „Freund“.1
3. Und die einzige wirklich wertvolle Gegengabe von seiten des Menschen ist, daß er das tut, was Gott wohlgefällt
4. Und der Meister und Heiland nimmt als eine ihm selbst erwiesene Freundlichkeit und Ehrung all das auf, was zur Förderung und Besserung der Menschen geschieht,2 da der Mensch gleichsam sein eigenes Erzeugnis und ein ihm in gewisser Hinsicht verwandtes Geschöpf ist; dagegen betrachtet er die Schädigungen, die seinen Gläubigen angetan werden, als ihm selbst geltende Zeichen von Undank und Mißachtung. Denn welche andere Art von Mißachtung könnte Gott treffen?
5. Deshalb ist es auch nicht möglich, für ein so großes Geschenk eine andere, der Gabe des Heils gleichwertige Gegengabe darzubringen, die im richtigen Verhältnis zu der uns von dem Herrn gewährten Hilfe stünde.
6. Wie aber diejenigen, die die Habe jemands beschädigen, an dem Eigentümer freveln, und wie diejenigen, die den Soldaten Schaden zufügen, damit zugleich deren Anführer kränken, so ist es auch eine Mißachtung des Herrn, wenn man denen, die ihm geweiht sind, ein Leid antut.
7. Denn ebenso, wie die Sonne nicht nur den Himmel und die ganze Welt erhellt und ihre Strahlen über Land und Meer ergießt, sondern ihr Licht auch durch Fenster und kleine Öffnungen bis in die innersten Räume des Hauses dringen läßt, so ist auch das göttliche Wort überallhin ausgebreitet und erblickt auch die Einzelheiten in unserem Leben.