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1. Epikuros aber, der die gottgleiche Glückseligkeit darein setzte, daß man nicht hungert, nicht Durst leidet, und nicht friert, fügte in gottloser Weise noch das Wort hinzu, im Besitz dieser Güter wolle er, wenn nötig, „es sogar mit dem Vater Zeus aufnehmen“,1 gerade als ob er einen Grundsatz für den glücklichen Sieg kotfressender Schweine, nicht vernunftbegabter und nach Weisheit strebender Männer S. a241 aufzustellen gehabt hätte.2 Wir wissen ja, daß zu denen, die in ihrer Lehre von der Lust ausgehen, die Kyrenaiker und Epikuros gehören.
2. Denn diese erklären ausdrücklich, das höchste Ziel sei ein angenehmes Leben, und das einzige vollkommene Gut sei die Lust. Epikuros sagt aber, auch die Abwesenheit des Schmerzes sei Lust; erstrebenswert sei aber das, was zuerst von sich aus zu sich heranziehe, wobei es offenbar durchaus in Bewegung begriffen sei.3
3. Deinomachos aber und Kalliphon sagten, höchstes Ziel sei, alles, soweit es auf einen selbst ankomme, zu dem einen Zweck zu tun, daß man auf Lust treffe und Lust erlange;4 und der Peripatetiker Hieronymos sagte, das höchste Ziel sei ein unbelästigtes Leben und vollkommenes (seinem Zweck in sich selbst tragendes) Gut sei allein die Glückseligkeit.5 In ähnlicher Weise bezeichnet auch Diodoros, der aus derselben Schule stammt, als höchstes Ziel ein unbelästigtes und schönes Leben.6