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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Erstes Buch
XIII. Kapitel

57.

S. a56 1. Während es nun nur eine Wahrheit gibt (die Lüge hat ja viele Abwege,1) haben die verschiedenen Richtungen der barbarischen und der griechischen Philosophie sie in viele Teile zerrissen, wie die Bakchen die Glieder des Pentheus,2 und nun erklärt jede einzelne Richtung das Stück, das sie zufällig erhalten hat, prahlend für die ganze Wahrheit. Durch den Aufgang des Lichtes wird aber, meine ich, alles erleuchtet.3

2. Dann wird sich zeigen, daß von allen Griechen und Barbaren, soweit sie sich um die Wahrheit bemühten, die einen nicht wenig, die anderen einen Teil, wenn überhaupt etwas von der Lehre der Wahrheit besitzen.

3. Die Ewigkeit faßt die Teile der Zeit, die Zukunft und die Gegenwart, aber gewiß auch die Vergangenheit in einem ganz kurzen Wort zusammen;4 noch weit mehr als die Ewigkeit besitzt aber die Wahrheit die Macht, ihre eigenen Samenkörner zu sammeln, mögen sie auch auf fremdes Land gefallen sein.

4. Denn mögen auch die Lehrmeinungen der einzelnen Richtungen einander unähnlich zu sein scheinen, so stimmen doch, wie wir finden werden, sehr viele von ihnen wenigstens hinsichtlich der Grundgedanken und der Gesamtwahrheit überein. Das ist wenigstens bei den Richtungen der Fall, die nicht völlig stumpfsinnig geworden sind und die natürliche Fähigkeit, folgerichtig zu denken, nicht ganz verloren haben, indem sie, wie das Frauengemach den Mann, so das vernünftige Denken von sich ausgestoßen haben. Bei den übrigen aber schließen sich die Meinungen wie Glieder oder Teile oder Arten oder Gattungen zu einer Einheit zusammen.

5. Ferner ist auch die höchste Saite der niedrigsten entgegengesetzt, aber beide verbinden sich zu einem Klang; und bei den Zahlen steht die gerade Zahl im Gegensatz zu der ungeraden; aber für die Rechenkunst gehören beide zusammen, wie für den Begriff „Figur“ der Kreis und das Dreieck und das Viereck und die übrigen mathematischen Figuren, die voneinander verschieden sind. Aber auch in der ganzen Welt behalten alle Teile, auch wenn sie nicht miteinander übereinstimmen, doch ihre Zugehörigkeit zu S. a57 dem Ganzen.

6. So hat also die barbarische und die griechische Philosophie die ewige Wahrheit in Teile zerrissen, die freilich nicht zu der Sage von Dionysos,5 sondern zu der Gotteslehre von dem unvergänglichen Wort gehören. Wer aber die einzelnen Teile wieder zusammenfügt und vereinigt, der wird, das wisse wohl, unfehlbar die vollkommene Lehre, nämlich die Wahrheit, schauen.6


  1. Vgl. A.Otto, Sprichw. d. Römer S. 367. ↩

  2. Clemens denkt an die Behandlung der Sage durch Euripides, aus dessen Tragödie Bakchen er öfters Verse anführt. ↩

  3. Vgl. Joh 1,9. ↩

  4. Vgl. Platon, Timaios p 37 E. 38 A. ↩

  5. Vgl. Protr. 17,2. ↩

  6. Nach (xxx) ist Komma zu setzen. ↩

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