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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Erstes Buch
I. Kapitel

6.

1. Für den, der sich die Förderung seiner Nächsten vorgenommen hat, dürfte es nun folgerichtig sein, zu erwägen, ob er sich nicht vorschnell und in eifersüchtigem Streben, anderen zuvorzukommen, an das Unterrichten herangemacht hat, ob er nicht durch die Mitteilung des Wortes eigene Ehre erstrebt, ob er nur den einen Lohn S. a15 gewinnen will, die Rettung seiner Zuhörer. Wer1 aber durch Schriften spricht, ist von vorneherein nicht der Vermutung ausgesetzt, daß er nach Gunst rede,2 und ebenso wenig dem Verdacht der Bestechlichkeit.

2. „Denn wir haben es weder jemals auf Schmeicheleien abgesehen, wie ihr wißt“, sagt der Apostel, „noch ließen wir uns von Habgier leiten, Gott ist des Zeuge, noch suchten wir Ehre von seiten der Menschen, weder von euch noch von anderen; wir hätten als Christi Apostel Anspruch auf Ehre erheben können; wir traten aber unter euch so liebevoll auf wie eine Mutter, die ihre Kinder pflegt.“3

3. In gleicher Weise muß man auch bei denen, welche an den göttlichen Lehren Anteil nehmen wollen, sorgfältig darauf achtgeben, ob sie nicht aus Neugierde dazukommen, nur um sie kennenzulernen, so wie man die Gebäude einer Stadt anschaut; ob sie sich nicht heranmachen, um weltliche Vorteile dadurch zu erlangen, da sie wissen, daß diejenigen, die sich ganz Christus geweiht haben, freigebig von dem, was zum Leben nötig ist, austeilen. Aber solche Leute sind Heuchler, und wir wollen nicht weiter von ihnen reden. Wenn aber jemand „gerecht nicht scheinen, sondern sein will“,4 so muß er sich der edelsten Beweggründe bewußt sein.


  1. Vor Beginn dieses Satzes ist wohl ein Stück ausgefallen, in dem gesagt war, daß bisher von der mündlichen Verkündigung der Lehre die Rede war. ↩

  2. Vgl. Platon, Gorgias p. 521 A. ↩

  3. 1 Thess 2,5-7. ↩

  4. Vgl. Aischylos, Sieben gegen Theben 592; Platon Staat II p. 362 A. ↩

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