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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Sechstes Buch
XI. Kapitel

94.

1. Und wie sollte es nicht unvernünftig sein, die Philosophie für etwas Geringeres zu halten als Zimmermannsarbeit und Schiffsbaukunst?

2. Vielleicht speiste der Herr jene Menge, die sich gegenüber dem See Tiberias auf dem Rasen gelagert hatte, mit den zwei Fischen und den fünf Gerstenbrote, um damit auf den Unterricht hinzuweisen, durch den die Griechen und die Juden vorbereitet wurden, bevor sie den göttlichen Weizen, die durch das Gesetz zur Reife gebrachte Speise, erhielten.1

3. Denn zur Sommerzeit ist die Gerste früher reif als der Weizen. Auf die griechische Philosophie aber, die in den stürmischen Wogen des heidnischen Lebens entstand und getrieben wurde, wiesen die Fische hin, die denen zu reichlicher Nahrung gegeben wurden, die noch auf dem Erdboden lagerten.

4. Denn ihre Menge wurde nocht größer, wie das bei den Brotbrocken geschah;2 aber sie hatten Anteil an den segnenden Worten des Herrn und wurden durch die Macht des Wortes mit dem Geiste der Auferstehung der Gottheit erfüllt.

5. Wenn du aber auch noch eine besondere Deutung wissen willst, so faß es so auf, daß der eine der beiden Fische auf die allgemeine, S. b302 die Einzelwissenschaft umfassende Bildung, der andere Fisch aber gerade auf jene höherstehende Philosophie hindeute, die freilich beide die Lehre des Herrn nicht übermitteln können.3 „Ein Schwarm von stummen Fischen schwamm jetzt rasch herbei“,4 hat die tragische Dichtung irgendwo gesagt.

6. „Und ich muß abnehmen, zunehmen aber muß“5 von jetzt an in Zukunft nur mehr das Wort des Herrn, das das Ziel des Gesetzes ist;6 so hat der Prophet Johannes gesagt.


  1. Vgl. Joh 6,9-11; vgl. Pitra, Spicil. Solesm. III p. 527. ↩

  2. Vgl. Joh 6,13. ↩

  3. Ich lese (xxx). Ein ähnliches Wortspiel mit (xxx) Platon, Gesetze III p. 696 D. ↩

  4. Sophokles Fr. inc. 695; vgl. Strom. II 68,3. ↩

  5. Joh 3,30. ↩

  6. Vgl. Röm 10,4. ↩

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