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Gegen Celsus (BKV)
81.
Unser edler Gegner bemerkt nicht, wie viele Philosophen das Dasein einer Vorsehung annehmen und durch sie alle Dinge um der vernünftigen Wesen willen erschaffen lassen, und wie er, soweit es auf ihn ankommt, Lehren, die dem Einklang des Christentums mit der Philosophie hierin nützlich sind, zugleich mit untergräbt; auch sieht er nicht, wie sehr die Frömmigkeit geschädigt und gefährdet wird durch die Meinung, dass „der Mensch“ in den Augen Gottes „vor den Ameisen oder Bienen gar nichts voraus habe“. Er sagt: „ Wenn es den Anschein hat, dass die Menschen deshalb über den unvernünftigen Tieren stehen, weil sie Städte erbaut S. 404 haben und eine staatliche Verfassung mit Obrigkeiten und Herrschaften besitzen, so besagt das gar nichts; denn auch die Ameisen und die Bienen haben dies. Die Bienen haben nämlich ein Oberhaupt mit Gefolge und Dienerschaft; es gibt bei ihnen Kriege und Siege und Vernichtung der Besiegten; sie haben Städte und Vorstädte und Ablösung bei den Arbeiten und Gerichte für die Trägen und Schlechten; die Drohnen wenigstens werden von ihnen ausgestoßen und bestraft.“ Auch hier hat er nicht gesehen, worin sich das, was Vernunft und Berechnung vollbringt, von dem unterscheidet, was von einem vernunftlosen Wesen und von einer bloßen natürlichen Beschaffenheit aus geschieht. Denn die Ursache dieser Dinge ist nicht eine Vernunft, welche denen innewohnte, die sie vollbringen - diese haben eben keine Vernunft -; sondern das älteste Wesen, der Sohn Gottes, der König aller Dinge, hat die vernunftlose Natur geschaffen, dass sie, als vernunftlos, jenen Wesen beistehe, die der Vernunft nicht gewürdigt worden sind. „Städte“ mit vielen „Gewerben und Künsten“ und gesetzlicher Ordnung entstanden nur bei den Menschen; „Verfassungen, Obrigkeiten und Herrschaften“, die sich bei den Menschen finden, sind entweder die im eigentlichen Sinne so genannten gewissen guten Zustände und Betätigungen, oder mißbräuchlich und uneigentlich so bezeichnete Dinge, die jenen möglichst nachgemacht sind.
Denn erstere hatten die trefflichsten Gesetzgeber im Auge , als sie die besten „Verfassungen und die Obrigkeiten und die Herrschaften“ einsetzten. Von derartigen Dingen ist bei den unvernünftigen Tieren nichts zu finden, wenn auch Celsus Namen, die etwas Vernünftiges bedeuten und nur auf die vernünftigen Wesen (und S. 405 ihr Handeln) angewendet werden, wie „Stadt, Verfassungen, Obrigkeiten und Herrschaften“, auf „Ameisen und Bienen“ überträgt. Wegen solcher Dinge kann man indessen die Ameisen und Bienen nicht loben, denn sie verfahren dabei nicht mit Berechnung. Die Gottheit aber muß man bewundern, weil sie selbst den vernunftlosen Tieren die Fähigkeit gegeben hat, die vernünftigen Wesen in gewisser Hinsicht nachzuahmen, vielleicht in der Absicht, die vernünftigen Wesen zu beschämen, damit diese im Hinblick auf die Ameisen arbeitsamer und haushälterischer im Gebrauche ihrer Güter werden, und damit sie, wenn sie auf die Bienen achten, der Obrigkeit Gehorsam leisten und ihren Anteil an den notwendigen Staatsgeschäften zum Heile der Städte übernehmen.
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Origen Against Celsus
Chapter LXXXI.
Our noble opponent, however, not observing how many philosophers there are who admit the existence of Providence, and who hold that Providence created all things for the sake of rational beings, overturns as far as he can those doctrines which are of use in showing the harmony that prevails in these matters between Christianity and philosophy; nor does he see how great is the injury done to religion from accepting the statement that before God there is no difference between a man and an ant or a bee, but proceeds to add, that "if men appear to be superior to irrational animals on this account, that they have built cities, and make use of a political constitution, and forms of government, and sovereignties, 1 this is to say nothing to the purpose, for ants and bees do the same. Bees, indeed, have a sovereign, who has followers and attendants; and there occur among them wars and victories, and slaughterings of the vanquished, 2 and cities and suburbs, and a succession of labours, and judgments passed upon the idle and the wicked; for the drones are driven away and punished." Now here he did not observe the difference that exists between what is done after reason and consideration, and what is the result of an irrational nature, and is purely mechanical. For the origin of these things is not explained by the existence of any rational principle in those who make them, because they do not possess any such principle; but the most ancient Being, who is also the Son of God, and the King of all things that exist, has created an irrational nature, which, as being irrational, acts as a help to those who are deemed worthy of reason. Cities, accordingly, were established among men, with many arts and well-arranged laws; while constitutions, and governments, and sovereignties among men are either such as are properly so termed, and which exemplify certain virtuous tendencies and workings, or they are those which are improperly so called, and which were devised, so far as could be done, in imitation of the former: for it was by contemplating these that the most successful legislators established the best constitutions, and governments, and sovereignties. None of these things, however, can be found among irrational animals, although Celsus may transfer rational names, and arrangements which belong to rational beings, as cities and constitutions, and rulers and sovereignties, even to ants and bees; in respect to which matters, however, ants and bees merit no approval, because they do not act from reflection. But we ought to admire the divine nature, which extended even to irrational animals the capacity, as it were, of imitating rational beings, perhaps with a view of putting rational beings to shame; so that by looking upon ants, for instance, they might become more industrious and more thrifty in the management of their goods; while, by considering the bees, they might place themselves in subjection to their Ruler, and take their respective parts in those constitutional duties which are of use in ensuring the safety of cities.