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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Origène († 253/54) Contra Celsum Gegen Celsus (BKV)
Drittes Buch

16.

S. 222 Von welcher Art aber „die allerhand Mittel“ sind, die wir anwenden, „um die Menschen an uns zu ziehen“1, wie Celsus ohne allen Beweis schreibt, oder was für „Schreckbilder wir zusammenformen“, das mag darlegen, wer es will. Vielleicht aber rechnet Celsus zu diesen „zusammengeformten Schreckbildern“ die Lehre, dass Gott als Richter von den Menschen beim Gericht Rechenschaft verlange über alles, was sie getan, eine Lehre, für die wir viele Beweise sowohl aus der Schrift als auch aus der Vernunft beibringen können. Indessen sagt Celsus - ich erwähne dies aus Liebe zur Wahrheit - am Ende seiner Schrift2: „Möchte es doch weder diesen noch mir noch sonst einem der Menschen gestattet sein, die Lehre von der künftigen Bestrafung der Ungerechten und der einstigen Belohnung der Gerechten beiseite zu legen!“ Wenn man aber die Lehre von der künftigen Strafe ausnimmt, welches sind dann die Schreckbilder„, die wir zusammenformen, um die Menschen an uns zu ziehen“? Wenn er dann fortfährt, dass wir „die Mißverständnisse der alten Lehre3 zusammenformen und mit diesen Flötentönen die Menschen vorher berückten und bezauberten, wie die (Priester der Kybele) diejenigen mit ihrem Lärm betäuben, die sie in Raserei versetzen wollen“, so fragen wir ihn: Welches ist „die alte Lehre“, die wir „mißverstanden haben“? Vielleicht die griechische, nach welcher es Gerichtshöfe in der Unterwelt gibt, oder die jüdische, welche unter anderen Dingen auch das Leben vorausverkündet, das diesem gegenwärtigen folgen soll? Jedenfalls wird es ihm nicht gelingen, nachzuweisen, dass wir alle, die wir einen vernünftigen S. 223 Glauben haben wollen, in „Mißverständnissen“ der Wahrheit befangen wären, wenn wir solche Lehren zur Richtschnur unseres Lebens nehmen.


  1. Siehe Scan. ↩

  2. Vgl. unten VIII 49, wo Origines wörtlich zitiert, während er hier nur den Wortlaut der Celsusstelle umschreibt. ↩

  3. Vgl. Plato, Gesetze IV 8 p. 716 D. ↩

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