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Œuvres Origène († 253/54) Contra Celsum Gegen Celsus (BKV)
Drittes Buch

66.

Auch hierin scheint mir Celsus gewaltig im Irrtum zu sein, wenn er behauptet, „die zum Sündigen von S. 280 Natur Bestimmten und daran Gewöhnten“ könnten nicht vollkommen gebessert, nicht einmal, wie er meint, „durch Strafen“ geheilt werden. Denn augenscheinlich sind wir Menschen allesamt „von Natur zur Sünde geneigt“, einige aber nicht nur zur Sünde geneigt, sondern auch „zu sündigen gewöhnt“; aber nicht alle Menschen sind unfähig, vollkommen anders zu werden. Denn nicht nur jede Philosophenschule, sondern auch die göttliche Offenbarung hat Personen aufzuweisen, von denen eine so gewaltige Änderung berichtet wird, dass sie als Muster des besten Wandels gelten können. Einige rechnen dazu von den Heroen den Herakles und Odysseus, von den Späteren den Sokrates, und von den Männern, die bis vor kurzem gelebt haben, den Musonius. Wir sind also nicht die einzigen, nach deren Urteil Celsus die Unwahrheit gesagt hat, wenn er behauptete, „es sei wohl jedem klar, dass die zum Sündigen von Natur Bestimmten und daran Gewöhnten von keinem, auch nicht durch Strafen“ ganz und gar zur Sinnesänderung und Besserung veranlaßt werden könnten, vielmehr urteilen ebenso auch alle wahren Philosophen, die die Möglichkeit zur Rückkehr zur Tugend für die Menschen nicht in Abrede stellen. Aber wenn er auch seine Ansicht nicht genau zum Ausdruck gebracht hat, so werden wir nichtsdestoweniger auch bei milder Beurteilung seiner Worte deren Unvernunft nachweisen. Er sagte nämlich: „Die zum Sündigen von Natur Bestimmten und daran Gewöhnten, könnten wohl von keinem auch nicht durch Strafen, vollständig umgewandelt werden.“ Die Auffassung, die sich aus dem Wortlaut ergibt, haben wir, so gut wir können, schon als unrichtig nachgewiesen.

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