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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Origène († 253/54) Contra Celsum Gegen Celsus (BKV)
Viertes Buch

94.

Wenn aber wirklich die Seele "der Vögel" deshalb "göttlich" sein soll, weil durch sie "künftige Dinge verkündet werden", haben wir dann, wenn von Menschen Weissagungen empfangen werden, nicht noch mehr Ursache, zu behaupten, dass die Seele derer göttlich sei, durch deren Vermittlung wir die Weissagungen erhalten? "Göttlich" also war nach dieser Ansicht die das Getreide mahlende Sklavin bei Homer1 , weil sie von den Freiern der Penelope sagte: S. 413 "Hätten sie doch zum letzten Mal jetzt Mahlzeit gehalten!" Jene also war "göttlich". Der gewaltige Odysseus aber, der Freund der Homerischen Athene, war nicht "göttlich", sondern "freute sich" nur, als er die von der "göttlichen" Sklavin gesprochenen prophetischen Worte vernahm, wie der Dichter erzählt: es freute sich aber des Worts der edle Odysseus." Man beachte nun aber, wenn wirklich "die Vögel" eine "göttliche" Seele haben, und wenn sie die Gottheit oder, wie Celsus sich ausdrückt, "die Götter" mit ihren Sinnen wahrnehmen können, so ist es klar, dass auch wir Menschen, wenn wir niesen, dies auf Veranlassung einer Art von Gottheit tun, die in uns wohnt und unserer Seele eine weissagende Kraft verleiht. Denn das wird von vielen bezeugt, darum sagt auch der Dichter: "der aber benieste den Wunsch ihm"; und darum spricht auch Penelope: "Siehest du nicht, dass mir mein Sohn deine Worte beniest hat?"


  1. vgl. Od XX 105 ↩

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