19. Das Gesetz Christi ist einfach und vollkommen, und die Erfüllung der zehn Gebote ganz übereinstimmend mit dem Naturgesetze.
Denn ihr kennt Gott durch Jesum Christum und seine ganze (Heils-) Veranstaltung von Anfang an, wie er S. 201 ein einfaches Gesetz1 gegeben hat zur Unterstützung des Naturgesetzes, rein, heilsam, heilig, in welchen er auch seinen eigenen Namen niedergelegt hat, vollkommen, ohne Mangel, in zehn Geboten vollendet, makellos, Seelen bekehrend. Als die Juden dessen vergessen hatten, ermahnte sie der Herr durch den Propheten Malachias und sprach: „Gedenket des Gesetzes Mosis,“2 des Mannes Gottes, der euch auftrug Satzungen und Rechte.„3 Ja so heilig und vollkommen ist dieses Gesetz, daß auch der Heiland, als er einstens einen Aussätzigen heilte und ein andermal neun, zum Ersten sprach: „Gehe hin und zeige dich den Priestern und bringe dar die Gabe, welche Moses ihnen zum Zeugniß geboten hat;“4 und zu den andern neun: „Gehet, zeiget euch den Priestern.„5Denn er hat das Gesetz nicht aufgehoben, wie Simon meint, sondern erfüllt; sagt er ja: „Ein Iota oder ein Strichlein geht nicht vom Gesetz verloren, bis es ganz erfüllt; denn ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern zu erfüllen.“6 Daher waren Moses, der Gesetzgeber und Hohepriester und Prophet und König zugleich war, und Elias, der Eiferer der Propheten, bei der Verklärung des Herrn auf dem Berge zugegen gewesen als Zeugen seiner Menschwerdung und seines Leidens, als Freunde und Lieblinge Christi, aber nicht als seine Feinde und als Fremdlinge. Daraus geht klar hervor, daß das Gesetz vollkommen und heilig sei, und auch die Propheten.