23. Kapitel.
S. 713 Wenn die Dämonen überhaupt Christen sehen, besonders aber Mönche, die sich freudig bemühen und Fortschritte machen, da greifen sie zuerst an und führen sie in Versuchung, indem sie ihnen Anstößiges in den Weg legen;1 ihre Fallstricke aber sind schlechte Gedanken. Wir brauchen jedoch ihre Eingebungen nicht zu fürchten; denn durch Gebete und Fasten und durch den Glauben an den Herrn kommen sie rasch zu Fall. Aber auch dann hören sie nicht auf, wieder und wieder greifen sie an, listig und verschlagen. Denn wenn sie durch offene, unreine Begierde das Herz nicht verführen können, dann stellen sie es anders an. Sie machen Erscheinungen nach und stellen sich, als wollten sie Schrecken einjagen, sie wechseln ihre Gestalt und verwandeln sich in Weiber, wilde Tiere und Schlangen, in riesenhafte Leiber und Scharen von Kriegern. Aber auch so braucht man ihre Erscheinungen nicht zu fürchten; denn sie sind nichts, und rasch verschwinden sie, wenn man sich schirmt durch den Glauben und das Zeichen des Kreuzes. Doch sind sie kühn und überaus frech. Denn wenn sie so unterlegen sind, versuchen sie wieder einen anderen Anschlag. Sie stellen sich, als ob sie weissagten und die Zukunft verkündigten, sie erscheinen hoch von Gestalt, die bis zur Decke reicht, und mächtig an Größe, damit sie die, welche sie durch ihre Gedanken nicht täuschen konnten, durch solche Trugbilder verführen. Wenn sie aber auch dann die Seele gesichert im Glauben und in der Hoffnung auf die Vorsehung finden, dann führen sie ihren Meister heran.
-
Ps 139,6. ↩