288. Frage.
Ob Der, welcher seine Sünden bekennen will, S. 348 sie Allen und Jeden, oder welchen bekennen muß.
Antwort. Der Zweck der Liebe Gottes gegen die Sünder geht aus Dem hervor, was geschrieben steht: „Ich will nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe.“1 Da demnach auch der Sünder der Bekehrung entsprechen muß und würdige Früchte der Buße nothwendig sind, wie geschrieben steht: „Bringet würdige Früchte der Buße,“2 damit nicht bei dem Mangel an Früchten die folgende Drohung eintreffe: „Denn jeder Baum,“ heißt es, „der keine Frucht bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen;“3 so müssen die Sünden Denjenigen gebeichtet werden, denen die Ausspendung der Geheimnisse Gottes anvertraut ist. Denn so, finden wir, haben auch vor Alters die Büßer vor den Heiligen gethan. Denn es steht im Evangelium geschrieben, daß sie dem Täufer Johannes ihre Sünden bekannten, und in der Apostelgeschichte den Aposteln, von denen auch Alle getauft wurden.