• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Grégoire de Nysse (335-394) Dialogus de anima et resurrectione Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
§6 Die Verwandtschaft zwischen dem göttlichen und menschlichen Geist.

3.

Da sprach meine Lehrerin: „Sage nicht, daß Gott und Seele gleich seien ― denn dies wäre ein frevelhaftes Wort ― sondern, wie das göttliche Wort dich unterrichtet, daß beide ähnlich sind. Denn was nach dem Ebenbilde geschaffen wurde, besitzt nur Ähnlichkeit mit seinem Ur- und Vorbild, wenngleich eine weitgehende: das Geistige mit dem Geistigen, das Körperlose mit dem Körperlosen; wie dieses ist es frei von Schwere und erhaben über alle Dimensionen. Dennoch S. 261 sind sie dadurch voneinander verschieden, daß jedem von beiden eine eigene Natur zukommt; denn die Seele wäre nicht bloß mehr Ebenbild, wenn sie in allen Stücken mit Gott übereinstimmen würde. Aber indem sie nicht alle, sondern nur manche Vorzüge, die das betrachtende Auge in der unerschaffenen Natur als dem Urbild erblickt, ebenfalls besitzt, erweist sie sich als deren geschaffenes Abbild1. Und wie man oft in einem Stückchen Glas, wenn es gerade vom Sonnenstrahl getroffen wird, die ganze Sonnenscheibe sieht, wenn sie dabei auch nicht in ihrer vollen wirklichen Größe erscheint, sondern in einem weit geringeren Umfang, welcher der Kleinheit des Glases entspricht, so spiegeln sich auch in der Beschränktheit unserer Natur die Abbilder jener unaussprechlichen göttlichen Eigenschaften wider, so daß die Vernunft an der Hand dieser Eigenschaften, vorausgesetzt, daß sie bei der Untersuchung jede körperliche Bedingtheit für die Begriffsbestimmung ausscheidet, sicher zu einer richtigen Erkenntnis vom Wesen der Seele gelangen kann, andererseits wird sie auch nicht die Gleichstellung der geringen und hinfälligen Natur mit der unendlichen und ewigen Natur vollziehen, sondern ihr Wesen zwar als geistig auffassen, weil sie ja auch das Abbild einer geistigen Substanz ist, aber nimmermehr als identisch mit dem Urbild erklären.“§ 7. Die Verbindung der Seele mit dem menschlichen Leibe vor und nach dem Tode.


  1. Nach Hayd gegen Öhler; letzterer nimmt mehr einen Gegensatz an: Gott hat diese Eigenschaften, die Seele jene. ↩

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Download
  • docxDOCX (93.17 kB)
  • epubEPUB (79.17 kB)
  • pdfPDF (290.38 kB)
  • rtfRTF (227.56 kB)
Traductions de cette œuvre
Gespräch mit Makrina über Seele und Auferstehung (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung zum Gespräch mit Makrina „Über die Seele und die Auferstehung"

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité