5.
„Doch bei diesen Widersprüchen macht die Ungereimtheit jener Lehre noch nicht halt, sie ist aber auch nicht imstande, ihre Grundlage oder Voraussetzung aufrechtzuhalten. Denn wenn sie das Himmlische unwandelbar nennen, wie findet dann doch die Hinfälligkeit in dem Unwandelbaren Platz? Und wenn die irdische Natur hinfällig ist, wie kommt es dann im Hinfälligen zur Beständigkeit? Allein sie mengen untereinander, was keine Vermengung duldet, und sie vereinigen, was sich nicht vereinigen läßt. In dem Wandelbaren sehen sie Unwandelbares, in dem Wandelbaren das Beständige. Und nicht einmal hier bleiben sie stehen; sondern in die nämliche Region, aus der sie die Seele der Sünde wegen verstießen, lassen sie dieselbe aus dem materiellen Leben in ein sicheres und unsterbliches zurückwandern, als hätten sie vergessen, daß sie von dort, von der Sünde niedergezogen, zur irdischen Natur herabsinken. Der Tadel des irdischen Lebens und das Lob des himmlischen wird durcheinander gerührt und vermengt, indem doch einerseits nach ihrer Behauptung gerade das Getadelte zum Guten führt, andererseits das von ihnen selbst Gelobte der Seele den Anstoß gibt, daß sie in das Schlechtere herabstürzt. All diese irrigen und haltlosen Annahmen müssen also von der Verkündigung der Wahrheit vollständig fernegehalten werden. Aber auch denen, welche die Seelen aus weiblichen Leibern in Männer oder umgekehrt die aus männlichen Leibern scheidenden Seelen in Weiber kommen oder auch aus Männern wiederum in Männer und aus Weibern abermals in Weiber übergehen lassen, können wir nicht folgen, weil auch sie von der Wahrheit abirren.