4. Kap. Die Bittgesuche gegen uns.
Nachdem einmal der Plan des Theoteknus gelungen, faßten alle übrigen Beamten, die die Städte unter derselben Herrschaft bewohnten, eiligst den gleichen Be- S. 413 schluß. Denn die Statthalter in den Provinzen hatten gesehen, daß solches Vorgehen dem Kaiser angenehm war, und so ihren Untergebenen heimlich Weisung erteilt, ebenso zu handeln. Als der Tyrann in einem Reskripte bereitwilligst ihren Bitten1 1 stattgab, da entbrannte die Verfolgung gegen uns von neuem. In allen Städten wurden nun von Maximinus selbst Götzenpriester und dazu Oberpriester eingesetzt. Hierfür wählte er Männer, die sich im Staatsdienste in besonderer Weise ausgezeichnet und sich in allen Stellungen hervorgetan hatten. Diese ließen sich den Kult der Götter, mit deren Dienst man sie betraut, aufs eifrigste angelegen sein. Der außerordentliche Aberglaube des Herrschers veranlaßte, um es kurz zu sagen, alle Untertanen, Befehlende und Gehorchende, ihm zu Gefallen sich alles gegen uns zu erlauben. Leisteten sie ihm doch für die Wohltaten, die sie von ihm zu empfangen glaubten, den größten Gegendienst damit, daß sie auf Mord wider uns sannen und stets neue Leiden gegen uns erdachten.
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So übersetzen ψυφίσμασιν mit Rücksicht auf c. 2 (S. 412) richtig Lawlor und Oulton. ↩