9. Kap. Josephus und seine Schriften.
Nach all dem, was wir berichtet haben, gebührt es sich, daß wir auch Josephus selbst, der doch so viel zu unserer vorliegenden Schrift beigetragen hat, kennenlernen und erfahren, aus welchem Lande und welchem Geschlechte er stammte. Er gibt uns selbst darüber Aufschluß mit folgenden Worten:1 „Josephus, der Sohn des Matthias,2 ein Priester aus Jerusalem, kämpfte zuerst (freiwillig) gegen die Römer, nahm aber an den späteren Ereignissen aus Zwang teil.“ Von den damaligen Juden genoß Josephus weitaus das größte Ansehen, und zwar nicht bloß bei seinen Landsleuten, sondern auch bei den Römern. Er wurde in Rom sogar durch Aufstellung einer Bildsäule geehrt, und die von ihm verfaßten Schriften wurden der Aufnahme in die Bibliothek gewürdigt. Er schrieb über das ganze jüdische Altertum in vollen zwanzig Büchern, über die Geschichte des von ihm erlebten römischen Krieges in sieben Büchern. Nach seinem eigenen Zeugnis,3 das aus verschiedenen Gründen Glauben verdient, hat er letztere Schrift nicht nur in der griechischen, sondern auch in seiner Muttersprache herausgegeben. Noch zwei andere beachtenswerte Bücher des Josephus werden überliefert, S. 118 und zwar über „Das Alter der Juden“. Dieselben enthalten eine Entgegnung auf den Grammatiker Apion und dessen damals gegen die Juden gemachten Angriffe sowie auf andere, welche ebenfalls die Bräuche des jüdischen Volkes zu lästern versucht hatten. In dem ersten dieser beiden Bücher zählt Josephus die Schriften des Alten Testamentes auf. Diejenigen Schriften, welche bei den Hebräern infolge ihrer alten Überlieferung als echt galten, teilt er wörtlich also mit.4