9. Schreiben Kaiser Konstantins an den Perserkönig Sapor, worin er in großer Frömmigkeit sich zu Gott und zu Christus bekennt.
BRIEF DES KAISERS AN DEN PERSERKÖNIG SAPOR ÜBER DIE FÜRSORGE UM DAS VOLK GOTTES.
„Wenn ich an dem göttlichen Glauben festhalte, werde ich des Lichtes der Wahrheit teilhaftig. Von dem Lichte der Wahrheit geleitet, erkenne ich den göttlichen Glauben. Und dadurch erkenne ich wahrlich, wie die Geschehnisse es bestätigen, die heiligste Gottesverehrung. Als Lehrerin in der Erkenntnis des heiligsten Gottes habe ich, das bekenne ich offen, diese Religion. Gestützt im Kampfe auf die Macht Gottes habe ich, von den äußersten Grenzen des Ozeans angefangen, der Reihe nach den ganzen Erdkreis durch sichere Hoffnung auf Rettung aufgerichtet, so daß alles, was unter so furchtbaren Tyrannen geknechtet und tagtäglich dem Unheil preisgegeben, zugrunde gegangen war, teilnahm an der allgemeinen Vergeltung und wie infolge einer Heilung neu auflebte. Diesen Gott bekenne ich; sein Zeichen trägt mein gottgeweihtes Heer auf den S. 153Schultern, und wozu nur immer die Rücksicht auf die Gerechtigkeit es ruft, dahin zieht es und sofort erhalte ich auch dafür in den herrlichsten Siegen den Dank. Diesen Gott ehre ich, das gestehe ich offen, und ewig denke ich an ihn; überstrahlt von seinem Lichte erkenne ich in reinem und unbeflecktem Herzen, daß er in der Höhe wohnt.