10. Konstantin schreibt ferner gegen die Götzenbilder und über die Verehrung Gottes.
„Diesen rufe ich an, auf meine Kniee niedergesunken, und fliehe dabei alles verabscheuungswürdige Blut, allen widrigen und abscheulichen Duft und meide alles irdische Licht; denn damit befleckt hat der gottlose und abscheuliche Irrtum viele von den Völkern, ja ganze Stämme gestürzt und den untersten Tiefen überantwortet. Denn was der Gott der Welt in seiner Fürsorge um die Menschen aus Liebe zu denselben hervorgebracht hat, daß es ihrem Bedarfe diene, das läßt er durchaus nicht nach eines jeden Lust mißbrauchen, sondern er verlangt einzig und allein von den Menschen ein reines Herz und eine makellose Seele, da er die Handlungen der Tugend und Gottesfurcht nur danach bemißt; denn er freut sich an Werken der Milde und Güte, die Sanftmütigen liebt und Unruhestifter haßt er. Er liebt den Glauben und züchtigt den Unglauben; alle herrschsüchtige Überhebung stürzt, allen übermütigen Stolz straft er, die in Dünkel sich erheben, rottet er mit Stumpf und Stil aus, Demütigen und Geduldigen aber teilt er zu nach Verdienst. So schätzt er auch eine gerechte Herrschaft gar hoch und macht sie stark durch seine Hilfe und er bewahrt fortwährend den klugen königlichen Sinn durch die Ruhe des Friedens.