35. Brief Konstantins an Eusebius, worin er seine Abhandlung über das Osterfest belobt.
BRIEF DES KAISERS, MIT DEM ER AUF UNSERE ABHANDLUNG ERWIDERT.
„Der Sieger Kaiser Konstantin der Große an Eusebius.“
S. 166„Ein gewaltig großes und über alle Kraft der Worte erhabenes Unternehmen ist es, die Geheimnisse Christi nach Gebühr darzustellen und den Streit über das Osterfest und seine Entstehung, eine nützliche und ebenso mühevolle Arbeit, in entsprechender Weise auseinander zu setzen. Denn das Göttliche gebührend auszusprechen ist selbst den Menschen unmöglich, die es zu ergründen imstande sind. Doch war ich voll übergroßer Bewunderung über deine Wissenschaft und deinen regen Eifer, als ich mit hoher Freude deine Schrift gelesen habe, und ich habe befohlen, sie deinem Wunsche gemäß mehreren zu geben, die aufrichtig dem göttlichen Dienste sich widmen.
„Da du also siehst, mit welcher Freude wir derartige Geschenke von deinem Scharfsinn entgegennehmen, so beeifere dich, uns öfters durch solche Abhandlungen zu erfreuen, unter denen du ja nach deinen Worten herangewachsen bist. Denn obwohl du, wie das Sprichwort sagt, schon läufst, will ich doch dich zu deinen schon gewohnten Studien noch aneifern. Zudem zeigt ja dein so großes Vertrauen, daß der Übersetzer, der deine Arbeiten in die lateinische Sprache überträgt, von dir nicht als unwürdig deiner Schriften erfunden worden ist, obwohl ja eine solche Übersetzung ganz unmöglich die Schönheit deiner Worte entsprechend wiedergeben kann.
„Gott behüte dich, geliebter Bruder!“
Das eine Schreiben über diese Frage war also dieses, das andere aber über die Anschaffung von heiligen Schriften lautete folgendermaßen: