71. Gottesdienst in der sogenannten Apostelkirche bei der Beisetzung Konstantins.
Als er sich aber mit den Soldatenscharen zurückgezogen hatte, da traten die Priester Gottes, umgeben von Scharen und dem ganzen gläubigen Volke, heran und feierten unter Gebeten den göttlichen Gottesdienst. Da wurde nun der Selige, der auf der hohen Bahre lag, verherrlicht; das zahlreiche Volk brachte gemeinsam mit den Priestern Gottes nicht ohne Tränen, ja mehr unter Wehklagen Gott für die Seele des Kaisers Gebete dar, so den Herzenswunsch des gottgeliebten Kaisers erfüllend. Auch hierin zeigte sich Gott gegen seinen Diener gnädig: nach seinem Tode konnte Konstantin seinen geliebten und edlen Söhnen die Nachfolge in der Herrschaft verleihen und er selber wurde, seinem sehnlichen Wunsche entsprechend, einer Stelle beim Gedächtnis der Apostel gewürdigt, wie auch jetzt noch zu sehen ist, daß die Hülle seiner dreimal seligen Seele durch den Namen der Apostel mitgefeiert und dem Volke Gottes zugeschart, des Gottesdienstes und des geheimnisvollen Opfers teilhaftig wird und an den heiligen Gebeten Anteil erhält. Er selber aber, im Besitz der kaiserlichen Würde auch noch nach dem Tode, beherrscht, wie wenn er neu aufgelebt wäre, das ganze Reich und lenkt den römischen Erdkreis mit seinem bloßen Namen als der Sieger, der Große, der Kaiser.