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Œuvres Eusèbe de Césarée (260-339) Vita Constantini et Oratio ad coetum sanctorum Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (BKV)
Des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen

III. Kapitel: Gott ist sowohl der Vater des Logos wie auch der Schöpfer der Welt und nicht könnte die Welt bestehen, wenn sie verschiedene Ursachen hätte.

Inhaltsangabe:

1. Gott ist Ursprungs- und anfangslos und Anfang von allem Sein; mit seinem Sohne, der, ohne sich von ihm zu trennen, geboren wurde, um die Welt zu ordnen und zu leiten, ist er die Quelle alles Seins und Lebens. 2. S. 198Es kann nur einen Herrscher in der Welt geben, weil sonst alles in Verwirrung geriete, niemand den Welt-Schöpfer erkannt oder gewußt hätte, an wen er sich in der Not wenden und wen er verehren sollte, ohne einen andern zu beleidigen. Es hätte ein Gott kein Erbarmen haben können oder in die Rechte eines andern eingreifen müssen, was schließlich die Auflösung aller Ordnung zur Folge gehabt hätte. 3. Genug davon, nun wieder zurück zum Satze, von dem ausgegangen wurde.

Das Gute, nach dem alles strebt1 , der über dem Sein stehende Gott, der immer ist, hat keine Entstehung, folglich auch keinen Anfang2 ; denn von allem, was eine Entstehung hat, ist er der Anfang. Derjenige aber, der aus ihm seinen Ursprung nimmt, eint sich ihm wiederum, da sein Hervorgang und seine Vereinigung sich nicht örtlich, sondern geistig vollzieht; denn nicht kam, was hier geboren ward, unter irgend einem Verluste des väterlichen Leibes zustande, wie dies sonst bei dem aus Samen Erzeugten der Fall ist, sondern durch die Anordnung der Vorsehung, die der sichtbaren Welt und allem, was in ihr ist, einen rettenden Herrscher verschaffen wollte3 . Alles also, was die Welt umfaßt, hat den Grund seines Seins und Lebens in ihm4 ; von ihm stammt sowohl die Seele, wie auch jedes Empfindungsvermögen und die Sinneswerkzeuge, deren Angaben durch das Empfindungsvermögen vollendet werden.

Was zeigt nun die Vernunft? Daß alles Sein nur einen Herrscher hat und daß dessen Herrschaft allein alles unterworfen ist, mag es im Himmel oder auf der Erde, ein lebloser oder ein mit Empfindungsvermögen S. 199ausgestatteter Körper sein; denn wenn die Macht über diese Geschöpfe die unzählbar sind, nicht bei ihm stünde sondern bei vielen, dann würden Verlosung und Verteilung der Welt, was in alten Mythen erzählt wird, Neid und Habsucht soweit es nur möglich ist, überhandnehmen und den harmonischen Einklang des Ganzen stören, da von den vielen ein jeder den ihm zugefallenen Teil gesondert verwalten und keiner darum sorgen würde, daß die ganze Welt immer in ihrer gleichen Ordnung verbliebe. Wer hätte aber dann den Bildner der ganzen Schöpfung erkannt5 ? Bitten und flehentliche Gebete, an wen hätten sie sich zuerst oder zuletzt richten sollen? Wem hätte ich eine besondere Verehrung erweisen können, ohne gegen die übrigen gottlos zu handeln? Wahrlich, da hätte ich leicht auch, wenn ich um irgend etwas zum Leben Notwendiges gefleht hätte, dem Dank gewußt, der mir geholfen, und den gescholten, der mir entgegen gewesen. An wen hätte ich mich aber mit meinen Bitten wenden sollen, um den Grund der Not zu erfahren und ihre Beseitigung zu erlangen? Setzen wir vollends den Fall, sie hätten uns durch Weissagungen und Orakel geantwortet, aber auch, daß die Hilfe nicht in ihrer Macht stünde und einem anderen Gotte zukäme. Wo wäre da das Mitleid geblieben, wo Gottes Fürsorge um den Menschen? Es müßte denn sein, daß gewalttätig der Gott zu Hilfe gekommen, der im Vergleich zu dem jeder freundlichen Beziehung baren menschenfreundlicher gestimmt gewesen wäre. Zorn und Hader und Zank wären dann gefolgt, da sich die einzelnen nicht auf ihr eigenes Gebiet beschränkt und in ihrer Habsucht nicht mit dem begnügt hätten, was ihnen zugefallen wäre, und schließlich wäre ein allgemeiner Aufruhr gekommen. Was wäre nun die Folge davon gewesen? Offenbar hätte der Aufruhr unter den Himmlischen auch ins Verderben gerissen, was unter dem Himmel und auf Erden sich findet; wäre ja die Ordnung der Zeit und der Wechsel der Jahreszeiten und jeder Genuß der in den einzelnen Jahreszeiten reifenden Früchte geschwunden, geschwunden auch der Tag und S. 200die den Tag ablösende Nachtruhe. Doch davon genug, kehren wir wieder zu unserem Satze zurück, der unwi-derleglich ist.


  1. Vgl. Aristoteles Eth. Nic. 1, 1. ↩

  2. Vgl. Plato Tim. 27 D. ↩

  3. Die Geburt des Logos ist hier in so nahe Beziehung zur Weltordnung gesetzt, daß sie gerade deshalb erfolgt zu sein scheint, damit der Logos die Welt ordne. Nach dem Konzil von Nicäa sagt Konstantin dagegen ausdrücklich, daß der Vater den Logos ewig und anfangslos aus sioh geboren hat [Brief an Arius und die Arianer, Migne P. Gr. 85, 1348 D]. ↩

  4. In Gott, der durch den Logos alles geordnet hat. ↩

  5. Vgl. Plato Tim. 28 C. ↩

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