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Œuvres Eusèbe de Césarée (260-339) Vita Constantini et Oratio ad coetum sanctorum Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (BKV)
Des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen

XI. Kapitel: Wie und warum die Erscheinung des Herrn dem Fleische nach erfolgte.

Inhaltsangabe:

1. Wer im falschen Wahnglauben ein verfehltes Leben geführt hat und sich bekehrt, findet bei Gott Heilung; doch müssen auch die nötigen Heilmittel entschlossen angewendet werden. 2. Wir wollen die noch nicht Eingeweihten in die Lehren1 einführen und die Eingeweihten fördern, und rufen zu dem schweren Werke Gottes S. 219Hilfe an, legen auch alles ab, was von früherer Unwissenheit stammt. Daß mir doch früher die Enthüllung zuteil geworden wäre! Doch muß man auch zufrieden sein, wenn man im Mannesalter die Weisheit findet; mich hat aber kein Mensch belehrt, sondern nur Gott begnadigt. Die Erkenntnis dessen, was ihm gefällt, ist mir Schild gegen alle Angriffe des bösen Feindes, auch die Quelle für diese Rede. 3. Möge Christus bei der Rede beistehen, niemand aber eine glänzende Rede erwarten; Verständige haben nie Lust an Worten, die mehr nach Beifall haschen, als belehren wollen. 4. „Christus ist ja selbst des Lebens beraubt worden!“ Nie kann Gott von Menschen, die Hochherzigkeit von der Roheit überwunden werden. Christus hat in seiner Menschenliebe das Unrecht tilgen und das Recht wiederbringen wollen; darum hat er die weisesten Männer, die Apostel, um sich versammelt, sie unterwiesen und ihnen den Auftrag gegeben, allen Menschen seine Güte und damit auch das Glück zu übermitteln. Das ist der wahre Sieg und Christus hat ihn erfochten. 5. Die verruchte Lästerung sucht dagegen von Gott wegzuführen und ins Verderben zu stürzen. Christus wird aber von den verständigsten Völkern verehrt und gerade deshalb, weil er nicht mit seiner Macht niederschmetterte, sondern in seiner Güte verzieh. 6. Geht nur zu euren Opfern und Lüsten. Ihr könnt es nicht begreifen, daß Gott den Menschen befohlen hat, besonnen zu leben, und seinem Sohn, die Menschen zu leiten, damit sie zum ewigen Leben gelangen. Von diesem Ratschluß Gottes habe ich gesprochen, da ich ihn wohl kenne. 7. „Wie kann von einem Sohne geredet werden, da es nur einen Gott gibt, der keinen geschlechtlichen Verkehr kennt?“ Es gibt auch eine Geburt aus einer ewigen Ursache, die Gott schaut und der Weise, weil sie aus der Weltordnung erschlossen werden kann; denn da es die Weltordnung gibt, die eine vernünftige Ursache voraussetzt, muß es einen Weltordner vorher gegeben haben. 8. S. 220Wie und warum ist aber Christus Mensch geworden? Er wollte der Welt zu Hilfe kommen und wurde jungfräulich, ganz wunderbar geboren; wunderbar waren die Ereignisse auch bei seiner Taufe und dann weihte er sein ganzes Leben den Menschen, trat als Lehrer und Wundertäter auf, um die Menschen zu Gott zu führen. 9. Dank Dir dafür, da wir Dich ja nicht nach Gebühr preisen können! Hast Du ja doch die Welt gegründet und Deine Menschenliebe vor allem dadurch gezeigt, daß Du die Menschen zu einem göttlichen und glücklichen Leben geführt und die Tugend wiedergebracht hast, die vordem aus dem menschlichen Leben verbannt war. 10. Nur Christus kann Heilung bringen und er hat es getan auf eine Weise, daß auch Geistesschwache seine Macht erkennen können; auch bei seinem Leiden hat sich seine verzeihende Güte und seine Macht geoffenbart.

Wenn also einer eines guten Lebens inwürdig und sich bewußt ist, fehlerhaft und ordnungslos sein Leben hingebracht zu haben2 , der möge umkehren und, gereinigt, seinem früheren schlimmen Wandel abgeneigt und von Gott der Heilung gewürdigt, mit dem Auge seines Geistes hinschauen zum göttlichen Wesen; dann wird er in alle Ewigkeit leben. Dank muß man aber darum Gott sagen, der wie diesen, so alle retten will. Leichter würden sie aber gerettet, wenn sie mit reinem Glauben die Heilung ihrer Seele zuließen und nicht hin- und herschwankten, wie jene, die sich bald den Heilmitteln anvertrauen, bald wieder nichts davon wissen wollen; nein, stark und hochherzig sollen sie das Heilmittel der Gerechtigkeit, der Besonnenheit und der übrigen Tugenden anwenden lassen. Wir wollen uns wenigstens nach bestem Können beeifern, alle, die in diese Lehren noch nicht eingeweiht sind, mit guter Hoffnung zu erfüllen, S. 221rufen aber erst Gott als unsern Helfer bei dieser Aufgabe an. Denn es ist durchaus kein kleines Werk den Sinn unserer Untertanen, wenn er schon trefflich ist zur Gottesfurcht noch weiter anzutreiben, wenn er sich aber schlecht und unwissend zeigt, ihn zum Gegenteil zu bringen und aus schlimmen Menschen gute zu schaffen. Da ich mich also einer solchen Aufgabe freue und es für das Werk eines treffliehen Mannes erachte, den Erlöser zu preisen, so sage ich allem Lebewohl, was die schlimmere Fügung des Schicksals in ihrer Unvernunft durch unselige Unwissenheit verhängt hat; denn für das größte Heil halte ich die Sinnesänderung. Ich hätte gewünscht, daß mir schon längst diese Offenbarung in Gnaden zuteil geworden wäre, weil3 selig ist, wer sich, von seiner Kindheit an eingeführt, der Erkenntnis der göttlichen Lehren und der Schönheit der Tugend erfreuen kann. Aber dieses soll von uns mit aller Bescheidenheit gesagt sein; denn wenn auch nicht von der frühesten Kindheit an und nicht von der Wiege an, wie man sagt, die tüchtigen Menschen weise werden, so muß man sich doch damit zufrieden geben, wenn man auch erst in seiner vollen Manneskraft glücklich die Weisheit erlangt. Uns hat jedoch nie eine Belehrung aus Menschenmund dazu mitgeholfen, sondern einzig Gottes Geschenk ist alles, was an unserer Art und unserem Charakter den Beifall der verständigen Menschen findet4 . Ich habe aber und halte gleichsam jedem Unheil, das der böse Feind plant, als einen nicht geringen Schild die Erkenntnis dessen gegenüber, was Gott gefällt, und aus dieser will ich, was für die gegenwärtige Rede paßt, auswählen, um den Vater der Welt zu preisen. Du selbst aber, Christus, Erlöser aller, hilf und stehe dem S. 222Eifer meiner Heiligkeit bei, schmücke meine Worte über Deine Kraft, lehre die Art, wie ich Dir Lobpreisung darbringen soll. Und niemand erwarte von uns prächtig aufgeputzte Worte und Phrasen zu hören. Denn ich weiß gar wohl, daß eine lockere und nur aufs Wohlgefallen berechnete Rede bei den Verständigen Mißfallen erregt, sofern der Redner mehr nach Beifall hascht, als einer besonnenen Darlegung sich befleißigt5 .

Es behaupten nun einige unvernünftige und gottlose Menschen, unser Christus sei verurteilt und er, der Urheber des Lebens für alles, was da lebt, sei selber des Lebens beraubt worden. Daß Leute, die es einmal gewagt haben, gottlos zu sein6 , sich auch davor nicht fürchten und ihre eigene Schlechtigkeit nicht zu verbergen suchen, ist durchaus nicht zu verwundern; das ist aber doch das Übermaß aller Torheit, wenn sie sich den Anschein geben, als seien sie überzeugt, daß der unvergängliche Gott von einem Menschen bezwungen worden sei oder die Roheit den Sieg über die Menschenliebe errungen habe, wenn sie nicht erkennen, daß sich Hochherzigkeit und Langmut nicht durch Übermut von ihrem Vorsatz abbringen lassen noch auch, mögen sie selbst mit Füßen getreten werden, ihrer natürlichen Unerschütterlichkeit verlustig gehen, sondern immer die Wildheit ihrer höhnenden Widersacher durch vernünftige Besonnenheit und Hochherzigkeit brechen. Vorgenommen hatte sich ja die Liebe Gottes zu den Menschen, das Unrecht zu tilgen und Sittsamkeit und Gerechtigkeit zu bringen; darum hat er auch die weisesten Männer um sich versammelt und die schönste und allernützlichste Lehre aufgestellt; es sollten nämlich die Guten und Glücklichen7 seine eigene Vorsehung bezüglich S. 223der Welt nachahmen. Und welch größeres Gut könnte man nennen, als dies, daß Gott Gerechtigkeit verleiht und die seiner Unterweisung Würdigen sich selber ähnlich macht, damit allen Menschen die Güte mitgeteilt werde und ihnen für alle Zeiten gestattet sei glücklich zu sein? Das ist der hehre Sieg, dies die wahrhaftige Kraft, dies das größte Werk und die passendste Unterweisung aller Völker. Und von all dem geben wir Dir, Erlöser aller, lobpreisend den Siegespreis; du aber, o verruchte und verfluchte Lästerung, die du deiner trügerischen Reden und deines trügerischen Geschreis dich rühmst, du täuschest Jünglinge und überredest Knaben und Männer von knabenhafter Gesinnung, du bringst sie ab von der Verehrung des wahren Gottes und stellst die Götzenbilder auf, daß sie zu ihnen beten und sie verehren möchten, auf daß der Betrogenen der Lohn ihrer Unvernunft warte. Denn Klage wird erhoben wider den Urheber alles Guten, Christum, den Gott und Gottessohn. Wird denn dieser Gott nicht nach Gebühr von den besonnensten und verständigsten aller Stämme und Völker verehrt, er, der mannigfacher Macht teilhaftig geworden und doch alle Güte weit übertraf? Darum gebührt ihm auch ein größeres Lob und ist es ein erstaunliches Wunder, daß er seine gewaltige Macht nicht dazu benützt hat, für den Übermut Rache zu nehmen, sondern den törichten Menschen Verzeihung gewährte, da er wußte, daß es dem Menschen eigen sei, töricht zu sein und zu fehlen; er blieb vielmehr bei seinem ursprünglichen Ratschluß und minderte in nichts die ihm wesentlich eigene Liebe zu den Menschen.

Gehet nur, ihr Gottlosen - denn dies ist euch zugestanden, weil euer Frevel nicht geahndet wird8 -, gehet zu euren Tieropfern, euren Gastmählern, Festlichkeiten und übermäßigen Trinkgelagen, um unter dem Scheine der Gottesverehrung der Lust und Ausschweifung nachzugehen und unter dem Vorwande, Opfer darzubringen, S. 224euren eigenen Gelüsten zu frönen. Denn ihr wißt nichts Gutes, nicht einmal den ersten Auftrag des großen Gottes, der dem Menschengeschlechte seine Befehle gegeben und seinem Sohne aufgetragen hat, das Leben der Menschen zu lenken, damit alle, die recht und besonnen leben, dem Urteile des Sohnes gemäß ein zweites, seliges und glückliches Leben erlangen.

Ich habe nun den Ratschluß Gottes bezüglich des menschlichen Lebens dargelegt, nicht etwa, wie die meisten, ohne ihn selbst zu kennen, noch auch auf bloßes Raten oder Vermuten hin. Leicht könnte aber einer sagen: Woher kommt denn der Name Sohn? Was ist denn das für eine Geburt, da es ja nur einen einzigen Gott gibt und dieser von keiner Vermischung etwas weiß? Man muß aber eine doppelte Art der Geburt unterscheiden, die eine, die aus der Schwangerschaft erfolgt — diese ist die allgemein bekannte — und eine andere, die aus einer ewigen Ursache, deren Art und Weise nur Gottes Vorsehung schaut und von den Menschen, wer ihm lieb ist9 ; denn ein Weiser wird die Ursache der Weltordnung erkennen10 . Da nun nichts ohne Ursache ist, so muß die Ursache der Dinge notwendig schon vor ihnen existieren. Da also die Welt und alles, was in ihr ist, da ferner das Heil der Welt tatsächlich vorhanden ist, muß notwendig auch der Heiland aller Dinge vorher existieren11 . Es ist darum Christus die Ursache des Heils, das Heil der Dinge aber das S. 225Verursachte wie die Ursache des Sohnes der Vater und das Verursachte der Sohn ist12 .

Dass Christus also schon vorher existierte, das ist, glaube ich, hinlänglich gezeigt. Wie ist er aber zu den Menschen und auf die Erde herabgekommen? Der Wille herniederzusteigen ist, wie die Propheten vorherverkündet haben, das Werk seiner Fürsorge um die Welt; denn notwendig mußte der Weltbildner um seine Werke Sorge tragen. Da er sich also einem irdischen Leibe nähern und auf der Erde eine Zeitlang verweilen wollte, weil die Not dies verlangte, da wollte er gleichsam außer der Ehe geboren werden; denn ohne Vermählung trat die Empfängnis ein und eine heilige Jungfrau gebar ihn und Gottes Mutter war eine Jungfrau und die ewige Natur nahm einen zeitlichen Anfang und das nur geistig faßbare Sein konnte mit den Sinnen wahrgenommen werden und der unkörperliche Lichtglanz nahm einen Körper an. Entsprechend war auch alles übrige bei der Erscheinung: Eine glänzende Taube, die aufflog aus der Arche Noes, ließ sich auf dem Schoß der Jungfrau nieder13 . Entsprechend war aber auch, was nach jener Vermählung folgte, die keine Berührung kannte und reiner war als alle Heiligkeit und stärker als die Keuschheit selber: die Weisheit Gottes von der Wiege an, die Ehrfurcht des Jordan, der ihm voll Ehrerbietung das Wasser der Taufe spendete14 ; dazu die königliche S. 226Salbung, die das Verständnis von allem in sich faßte, eine Unterweisung und eine Kraft, die Wunderbares wirkte und das Unheilbare heilte, die schnelle und die ungehinderte Erfüllung menschlicher Bitten und überhaupt sein ganzes den Menschen geweihtes Leben und eine Lehre, die nicht Klugheit, sondern Weisheit lehrte; denn die Schüler lernten nicht die sogenannten bürgerlichen Tugenden, sondern die Wege, die zu der nur geistig faßbaren Welt emporführen; sie mühten sich zu schauen, was immer ganz unveränderlich bleibt15 , und sie übten sich, den größten Vater zu erkennen. Seine Wohltaten waren fürwahr nicht gering; Blinde wurden sehend, Erschlaffte befanden sich wohl, Tote erstanden wieder zum Leben. Nicht erwähnen will ich die reichliche Beschaffung der notwendigen Lebensmittel in der Wüste und den vielfachen Überfluß für große Scharen auf lange Zeit, trotzdem nur wenige Speisen vorhanden waren16 . Dafür17 statten wir Dir unseren Dank nach besten Kräften ab, o Christus, Gott und Retter, große Vorsehung des großen Vaters, der Du rettest aus dem Verderben und die seligste Lehre lehrest; denn nicht um Dich zu lobpreisen, sondern Dir zu danken sage ich dies. Denn welcher Mensch könnte je nach Gebühr Dich lobpreisen? Du hast ja, so wird berichtet18 , aus dem nicht Seienden das Seiende geschaffen, Du hast ihm das Licht angezündet und die ordnungslose Masse der Elemente geordnet nach bestimmtem Maße. Der vorzüglichste Beweis Deiner Liebe zu den Menschen ist es aber, daß Du unter den Menschen die, welche dazu wohl geeignet sind, zu Nachahmern Deines göttlichen und seligen Lebens machst19 und dafür Sorge trägst, daß sie zu S. 227Kaufleuten der wahren Güter werden und mehreren von ihrer Weisheit und ihrem Glücke mitteilen20 , auch selber die ewige Frucht der Tugend ernten, fern jeder Zügellosigkeit, voll von Liebe zu den Menschen, das Mitleid stets vor Angen und mit dem Schild des Glaubens gewappnet, voll Liebe zur Sittsamkeit und zu jeglicher Tugend, die vordem die Menschen aus ihrem Leben verbannt hatten. Doch eben dies hat dann den Retter, der für alles Sorge trägt, veranlaßt oder vielmehr genötigt, auf die Erde herniederzusteigen; denn kein Mensch wäre als geeigneter Arzt erfunden worden, da das Übel so groß war und das Unrecht bei diesem Leben so sehr überhand genommen hatte. Die Vorsehung21 , die bis zu uns reichte, hat darum alles, was Übermut und Ausschweifung in Unordnung gebracht hatte, aufs leichteste wieder geordnet. Und das tat Christus nicht im Verborgenen, denn er wußte, daß wohl die einen Menschen mit ihrem Verstande und Geist seine Kraft schauen, die anderen hingegen unvernünftigen Tieren gleichen und darum ihre natürlichen Kräfte mehr den sinnlichen Wahrnehmungen zuwenden. Deshalb hat er ganz offen, damit keiner zu zweifeln vermöge, weder ein Guter noch ein Schwacher, die selige und wunderbare Heilung vor aller Augen gezeigt, indem er den Verstorbenen das Leben zum zweiten Male gab und den ihrer Sinne Beraubten durch seinen Befehl den gesunden Gebrauch ihrer Sinne wieder schenkte22 . Das Meer zu glätten und Windstille zu befehlen, da der Sturm tobte23 , und schließlich, nachdem er wunderbare Werke vollbracht und die Menschen vom Unglauben zum starken Glauben gerufen hatte, in den Himmel aufzufahren24 ; wessen Werk wäre dies sonst, wenn nicht das Gottes und seiner höchsten Macht? Und nicht einmal die dem Leiden zunächst liegende Zeit entbehrte jener wunderbaren Erscheinungen, da nächtliches S. 228Dunkel das Tageslicht verhüllte und die Sonne unsichtbar machte25 . Ja, es hatte sogar überall die Völker Furcht ergriffen, das Ende aller Dinge sei da und das Chaos werde wieder kommen, wie es vor der Ordnung der Welt geherrscht hatte. Man forschte auch nach der Ursache dieses großen Unglücks und ob etwa von den Menschen ein Frevel gegen das göttliche Wesen begangen worden sei, bis Gott in hochherziger Güte, des Frevelmutes der Gottlosen nicht achtend, den ganzen Himmel wieder mit dem Heere der Sterne schmückte. So wurde denn auch dem Angesicht der Welt, das so finster geschaut hatte, einigermaßen sein früherer Glanz zurückgegeben26 .


  1. des Christentums ↩

  2. Das fehlerhafte, ordnungslose Leben besteht dem Zusammenhang nach darin, daß Gott nicht erkannt und infolgedessen auch nicht verehrt wird. ↩

  3. Statt des handschriftlichen ei pou ist wohl epei pou zu lesen. ↩

  4. Man darf hier wohl nur an Konstantins Glauben an Gott und die daraus entspringende Gottesverehrung denken. Hatte er zufrieden sein müssen, auch wenn er wie andere erst spät in die christliche Lehre eingeführt worden wäre, so war er doch dadurch ausgezeichnet, daß er sich rühmen konnte, von Gott unmittelbar belehrt zu sein. Es kann hier leicht eine leise Anspielung auf die Kreuzerscheinung vorliegen ↩

  5. Die erneute Anrufung Gottes in der Überleitung zum Hauptteil der Rede ist wohl berechtigt; wirkungsvoll mahnt zur Annahme des Christentums namentlich der Hinweis auf das eigene Beispiel: wenn Konstantin, freilich nur von Gott belehrt, sioh dem Glauben an den einen Gott und an Christus zugewandt hat, wer wollte zögern, ihm zu folgen? ↩

  6. Es ist an die Gottlosigkeit des Unglaubens zu denken. ↩

  7. Darunter sind die Apostel zu verstehen, die Christi Fürsorge um die Welt, das heißt die Güte, die sie von ihm erlernt nachahmen und allen Menschen mitteilen sollen; damit wird der wahre Sieg errungen und das Glück der Völker verbürgt. ↩

  8. Weil Christus nur Güte zeigte, wird auch gegen die Götzendiener nicht eingeschritten. ↩

  9. Vgl. Plato Tim. 53 D ↩

  10. Die Stelle ist äußerst merkwürdig. Es handelt sich um eines der höchsten Geheimnisse des Christentumes und es wird deutlich auf Plato vorwiesen. Es soll bewiesen werden, daß Gott einen Sohn hat, und es wird, im Anschluß an Plato, gesagt, daß er aus der Weltordnung zu erkennen sei [weil sie vernünftig ist, muß sie von der Vernunft, dem namentlich Kap. 9 so betonten Logos, stammen]. Das trifft nur zu, wenn die [falsche] Voraussetzung gemacht wird, daß der Sohn Gottes geboren wurde, um die Welt zu ordnen, weil der Vater, der Welt transzendent, die Welt nicht unmittelbar ordnen kann. ↩

  11. Die Worte Heiland und Heil, swthr und swthria, sind hier ganz allgemein genommen, nicht im gewöhnliohen Sinne. ↩

  12. Vielleicht soll damit die Einheit zwischen Vater und Sohn betont werden: Der Sohn kommt vom Vater und handelt nur in seinem Auftrag, so daß, wie es in der Rede tatsächlich geschieht, ebenso der Vater als auch der Sohn Weltschöpfer genannt werden kann. ↩

  13. Nach F. J. Dölger [„ICQUS, das Fischsymbol in frühchristlicher Zeit“, Supplement der Römischen Quartalschrift 1910, 55 f.] ist die Taube in den ersten drei Jahrhunderten auch das Sinnbild Christi. Die merkwürdigen Worte sind also eine Umschreibung von Luk. 1, 35: „Heiliger Geist wird über dich kommen“, und wohl gewählt, um dann Christus, der als Helfer in der Not kommen wollte und sollte, als den Friedensbringer zu bezeichnen. ↩

  14. Vgl. Matth. 3, 13 ff.; was hier und bei der einträchtigen [όμόψυχοϲ] königlichen Salbung mit dem Verständnis von allem vorschwebte, kann nicht gesagt werden. ↩

  15. Die Plato entlehnten Wendungen muten hier eigentümlich an und sollen wohl nur sagen, daß Christus den Geist vom Vergänglichen zum Ewigen emporlenkte. ↩

  16. Die einzelnen Züge der Brotvermehrung widersprechen vielfach den Angaben der Hl. Schrift. ↩

  17. Im Vorhergehenden ist gesagt, warum Christus Mensch geworden ist und daß sein einziges Ziel war, die Menschen zu Gott hinzuführen. ↩

  18. Vgl. Gen. 1. ↩

  19. In erster Linie sind wohl die Apostel gemeint. ↩

  20. Wenn die Jünger Christi als Kaufleute ohne Entgelt die wahren Güter anderen mitteilen, ahmen sie gerade seine Menschenliebe nach. ↩

  21. Die Vorsehung ist nach dem Vorausgehenden Christus. ↩

  22. Vgl. Matth. 11, 5. ↩

  23. Vgl. Matth. 8, 24 ff. ↩

  24. Vgl. Mark. 16, 19; Apg. 1, 9. ↩

  25. Vgl. Matth. 27, 45. ↩

  26. Auch hier finden sich viele Züge, die nicht aus der hl. Schrift stammen und vielleicht eigene Zutaten des Verfassers sind. ↩

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