16. Licinius ermahnt seine Soldaten, nicht gegen das Kreuz zu kämpfen.
Da die Tatsachen ihn belehrt hatten, welch große göttliche und unbeschreibliche Kraft dem heilbringenden Zeichen innewohnte, durch das Konstantins Heer zu siegen gelernt hatte, ermahnte er seine Soldaten, dasselbe ja nie anzugreifen oder zufällig und unbesonnen darauf hinzuschauen; denn es habe eine furchtbare Macht und ihm sei es entgegen und feindselig; darum müsse man sich hüten, mit ihm in der Schlacht zusammenzustoßen. Nach diesen Anordnungen eilte er sodann, mit Konstantin sich im Kampfe zu messen, der in seiner Milde noch zögerte und den dem Gegner drohenden Tod noch hinausschieben wollte. Die Feinde rückten nun im Vertrauen auf die große Menge ihrer Götter mit gewaltiger Heeresmacht heran, wobei die Bildnisse von Verstorbenen, leblose Statuen1 , vorausgetragen wurden; Konstantin dagegen stellte, bewaffnet mit dem Panzer der Frömmigkeit, der feindlichen Menge das Heil und Leben spendende Panier als Schreck- und Schutzmittel vor allem Unheil entgegen. Anfangs hielt der Kaiser noch eine Zeitlang zurück, da er wegen der abgeschlossenen Verträge sich scheute, zuerst den Krieg anzufangen.
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Es ist an die Götterbilder zu denken. ↩