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Œuvres Némésius d'Émèse (350-420) De natura hominis

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Anthropologie

Kapitel 8: Das Gefühl

Jedes einzelne der übrigen Sinneswerkzeuge stellte der Schöpfer in doppelter Anzahl her; er umgrenzte es durch eine örtliche Lage und durch ein Glied am Körper: So machte er z. B. zwei Augen, zwei Ohren und an der Nase zwei Gänge der Sinnesempfindung; auch zwei Zungen setzte er in alle Lebewesen; indes gab er den einen gespaltene Zungen, z. B. den Schlangen; den anderen Lebewesen verlieh er verbundene und vereinigte Zungen, z. B. den Menschen. Deswegen schuf er auch nur die vordern Gehirnhöhlen in zweifacher Zahl, damit die Nerven der Sinnesempfindung, die aus jeder der beiden Höhlen herablaufen, die Sinneswerkzeuge in doppelter Anzahl bilden. Er schuf sie aus übergroßer Sorgfalt in zweifacher Anzahl: im Falle der Erkrankung des einen Teils sollte der übrigbleibende die Empfindung bewahren. Allerdings erleidet das Lebewesen in keiner Weise Schaden am Leben selbst, wenn die meisten Sinneswerkzeuge dem Verderben verfallen; bei Verlust des Gefühls jedoch geht auch das Lebewesen mit zugrunde. Das Gefühl ist der einzige der Sinne, der sämtlichen Lebewesen gemeinsam zukommt. Jedes Lebewesen hat Gefühl. Alle Lebewesen besitzen nicht die sämtlichen Sinne, vielmehr haben einige Wesen nur mehrere Sinne. Bloß die vollkommeneren Lebewesen besitzen alle Sinne. In diesem Punkte stand also das Lebewesen vor der entscheidenden Wahl: Lebewesen oder nicht zu sein; deshalb wies der Schöpfer dem Gefühl nicht einen Teil, sondern fast den ganzen Körper des Lebewesens zu. Mit Ausnahme von Knochen, Nägeln, Hörnern, Bändern, Haaren und einigen andren Dingen solcher Art beteiligt sich jeder S. 56 Körperteil am Gefühl. Die Folge ist demnach die: jedes einzelne Sinneswerkzeug hat eine doppelte Wahrnehmung: erstens die Wahrnehmung der ihm eigentümlichen Sinnendinge, zweitens die Gefühlsempfindung; vergleiche z. B. das Gesicht. Es unterscheidet die Farben; es nimmt auch die Wärme und Kälte wahr; indessen empfindet das Gesicht nur als Körper diese Erscheinungen; die Farben hingegen sieht es als Gesicht. Ebenso verhalten sich auch der Geschmack, der Geruch und das Gehör.

Inwiefern erstreckt sich danach das Gefühl über den gesamten Leib, wenn wir behaupten: die Sinnesempfindungen stammen von den vorderen Gehirnhöhlen? Ist es klar, daß die Gefühlsempfindung, hinzutritt, wenn die Nerven aus dem Gehirn herunterlaufen und sich in jeden Körperteil verbreiten? Wenn wir von einem Dorn am Fuß verletzt worden sind, so strecken sich uns am Kopf sogleich die Haare in die Höhe; daher glaubten einige Gelehrte: der Schmerz oder die Empfindung des Schmerzes dringt bis ins Gehirn, auf diese Art empfindet der Mensch. Aber wäre diese Ansicht richtig, so litte nicht der geschnittene Teil, sondern das Gehirn. Man drückt sich daher besser so aus: der Nerv bildet das Gehirn. Er ist ein Teil des Gehirns, in sich selbst enthält er durch und durch den Lebenshauch, so wie das glühende Eisen das Feuer in sich birgt. Deswegen wird eben der Teil, wo jedesmal ein Empfindungsnerv eingepflanzt ist, durch diesen Nerv Teilhaber an der Empfindung und empfindungsfähig. Die Behauptung ist wohl nicht ganz unsinnig: zum Anfang der Nerven leitet sich das Gehirn hinauf, nicht der Schmerz, vielmehr nur eine Art Mitempfindung und Mitteilung des Schmerzes. Der eigene Sinnesgegenstand des Gefühls ist das Warme und Kalte, das Weiche und Rauhe, das Klebrige und Harte, das Schwere und Leichte. Bloß durch das Gefühl lassen sich diese Eigenschaften erkennen. Für Gefühl und Gesicht gemeinsame Beschaffenheiten sind folgende: das Scharfe und Stumpfe, das Rauhe und Glatte, das Trockene und Feuchte, das Dicke und Dünne, das Oben und Unten. Auch die örtliche Lage und die Größe unterstehen dem Gefühl, wenn sie so geartet ist, daß man sie durch einen einzigen Angriff des Gefühls erfaßt, desgleichen das Dichte, das Dünne und das Runde, sofern es klein ist; ebenso noch einige andere Formen. Aehnlich nimmt das Gefühl mit dem Gedächtnis und dem Denken auch die Bewegung des Körpers wahr, der sich ihm (dem Gefühle) nähert. Genau so stellt das Gefühl auch eine Zahl fest, aber nur bis zu zwei oder drei, denn diese Zahlen sind klein und leicht erfaßbar. In höherem Grade als das Gefühl nimmt das Gesicht diese Zahlen entgegen in gleicher Weise wie es das Ebene und Unebene erfaßt. Diese Eigenschaften gehören nämlich zur Gattung des Rauhen und Glatten. Unebenheit, die sich mit Härte gemischt hat, ergibt Rauheit; dagegen erzeugt Ebenheit in Verbindung mit Dichtigkeit Glätte. S. 57 Aus den Darlegungen ersieht man demnach: diese Sinne haben viele Gemeinschaft miteinander. Der eine Sinn offenbart die Fehler des andren. Auf dem Bilde z. B. sieht das Gesicht verschiedene Teile, die hervorstehen: die Nase und die sonstigen Glieder; das Tastgefühl kam dazu und widerlegte den Irrtum des Gesichtes. Das Gesicht sieht zu jeder Zeit und alle Dinge vermittels der Luft; entsprechend nimmt auch das Tastgefühl mit dem Stock das Harte, Weiche sowie das Feuchte wahr, jedoch nur durch ein Schlußverfahren und mit Hilfe des Denkens. Diesen Sinn besitzt der Mensch in besonders feiner Schärfe. Er übertrifft daher mit diesem Tastgefühl und mit dem Geschmack die anderen Lebewesen; dagegen steht er mit den drei übrigen Sinnen zurück. Ein Tier übertrifft mit diesem Sinn, ein andres mit einem verschiedenen von den drei Sinnen den Menschen. Der Hund überragt ihn gleichzeitig in diesen drei Sinnen: er hört, sieht und riecht schärfer; das beobachtet man deutlich an den Spürhunden. Der ganze Körper ist ein Sinneswerkzeug des Tastgefühls; so ist es schon früher gesagt worden. Vor allem dienen dabei die Innenflächen der Hände und an ihnen noch mehr die Fingerspitzen; diese haben wir als zuverlässige Wegweiser des Tastgefühls. Der Schöpfer hat die Hände nicht allein als Werkzeug zum Greifen, sondern auch zum Tasten eingerichtet; deswegen haben die Hände auch dünnere Haut. Der Muskel ist auf der Innenfläche über die ganzen Hände ausgebreitet, Sie sind unbehaart, um noch mehr die greifbaren Gegenstände zu erfassen. Das hat der untergebreitete Muskel verursacht, daß die Hände keine Haare wachsen lassen. Die härteren Hände sind kräftiger zum Greifen; die weicheren sind feiner zum Fühlen eingerichtet; ebenso sind auch die harten Nerven mehr zur Bewegung, die weichen mehr zur Empfindung geeignet. Diese Nerven dienen auch für das Tastgefühl als Werkzeuge; durch sie wird die Wahrnehmung des Tastgefühls begründet.

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De la nature de l'homme

Chapitre VIII. DU TACT.

Dieu a affecté un double organe à chacun des autres sens, et il l'a circonscrit dans un certain espace, et dans une partie déterminée du corps; car il a créé deux yeux, deux oreilles, deux narines. Il a aussi donné deux langues à tous les animaux : mais dans les uns, ces langues sont séparées, comme chez les serpents; et dans les autres, elles sont unies et attachées ensemble, comme chez les hommes. Il a aussi borné à deux, les ventricule» antérieurs du cerveau, afin que les nerfs sensitifs partant de chacun d'eux s'accommodassent aux doubles, organes. Il les a établis en double, par une sage prévoyance, pour que, si l'un vient à être endommagé, la sensation puisse se faire encore par l'autre.

Lorsque les autres sens sont détruits, la vie de l'animal n'est pas pour cela en danger ; mais la perte du tact entraîne celle de l'animal. Le tact est 108 le seul sens qui soit commun à tous les animaux : en effet, tout animal en est doué, tandis que tous n'ont pas tous les autres sens; quelques-uns n'en ont qu'une partie ; et il n'y a que les animaux les plus parfaits qui les possèdent tous. Puis donc que ce sens importait si fort à la vie de l'animal, le créateur ne l'a pas limité à une partie du corps; mais il a voulu que le corps presque tout entier y participât : car, à l'exception des os, des ongles, des cornes, des tendons, des poils, et des autres choses de ce genre, toutes les parties du corps sont douées du sens du tact. Il en résulte que chacun des organes sert à deux sortes de sensations : l'une qui lui est propre, et l'autre qui a rapport au tact. L'œil, par exemple,, distingue les couleurs; mais il est, en même temps, sensible à la chaleur et au froid. Dans le premier cas, il fait l'office d'organe de la vue; dans le second, celui d'organe du tact, comme les autres parties du corps. Il en est de même des organes du goût, de l'odorat, et de l'ouïe.

Mais comment le tact est-il répandu dans tout le corps, si, comme nous l'avons dit, les sensations ne se produisent que dans les deux ventricules antérieurs du cerveau? N'est-il pas évident que la sensation du tact se produit dans les nerfs qui partent du cerveau, et qui se distribuent dans toutes les parties du corps? Comme il arrive souvent que lorsqu'une épine nous, blesse au pied nous sentons nos cheveux se dresser sur notre 109 tête, on a cru que la douleur, ou la sensation de la douleur est produite dans le cerveau, et que c'est ainsi que nous sentons. Mais s'il en était ainsi, ce ne serait pas le membre blessé qui souffrirait, ce serait le cerveau. Il vaut donc mieux dire que le nerf est un prolongement du cerveau. Car il fait réellement partie du cerveau, et il est plein d'esprit vital, de la même manière que le fer rouge est plein de feu. C'est pour cela que toute partie du corps qui reçoit un embranchement du nerf sensitif participe, à cause de lui, à la sensibilité, et devient sensible. Et il est vraisemblable que le cerveau, qui est l'origine des nerfs, reçoit, non pas la douleur, mais une communication sympathique de la douleur. Les perceptions particulières au tact sont celles du chaud et du froid, du mou et du dur, du visqueux et du friable, du pesant et du léger : car c'est par le tact seul qu'on prend connaissance de ces qualités.

Les perceptions communes au tact et à la vue sont celles de l'aigu et de l'obtus, du raboteux et du poli, du sec et de l'humide, de l'épais et du mince, du haut et du bas, du lieu et de la grandeur, lorsqu'une seule application du tact suffit pour en donner la connaissance, du dense et du rare, enfin, de la rondeur, lorsqu'elle est de petite dimension, et de quelques autres figures encore. Avec l'aide de la mémoire et de la réflexion, le tact donne aussi la perception du mouvement d'un corps auquel il s'applique. 110 Il fait encore connaître le nombre des choses, lorsqu'il n'y en a que deux ou trois, qu'elles sont de petite dimension, et faciles à saisir. Toutefois, la vue est encore plus propre à donner ces perceptions, ainsi que celles de l'égal et de l'inégal, qui ont quelque rapport avec le poli et le raboteux. Car l'inégal joint au dur produit le raboteux; et l'égal joint au compact produit le poli.

Il résulte donc de ce que nous avons dit, que les sens ont entre eux de nombreux rapporte, puisque les uns rectifient les erreurs des autres. En effet, la vue nous montre dans un portrait des élévations qui représentent le nez et d'autres parties ; mais le toucher dissipe cette illusion. Et, de même que la vue nous donne la connaissance des choses par l'intermédiaire de l'air, de même aussi le tact nous donne la connaissance de la dureté, de la mollesse et de l'humidité, par l'intermédiaire d'un bâton, mais avec l'aide du raisonnement et de la réflexion.

Le sens du tact est très exquis chez l'homme : car l'homme est supérieur aux animaux sous le rapport de ce sens et de celui du goût; mais il leur est inférieur sous le rapport des trois autres. Certains animaux l'emportent sur l'homme par l'un de ces trois sens, mais le chien le surpasse par tous les trois à la fois : en effet, l'ouïe, la vue, et l'odorat, sont plus exquis chez cet animal; c'est ce qu'on peut observer dans les chiens de chasse.

111 Le corps tout entier sert d'organe au toucher, comme nous l'avons dit précédemment ; mais c'est surtout l'intérieur de la main, et, plus encore, l'extrémité des doigts. Nous avons en eux les meilleurs juges des qualités tactiles; car le créateur a voulu que nos mains fussent d'excellents instruments, non-seulement pour saisir, mais encore pour toucher : c'est pour qu'elles soient plus propres au tact qu'elles ont une peau plus fine, que toute leur partie interne est revêtue d'un muscle, et qu'elles sont dégarnies de poils. Au reste, c'est précisément à cause du muscle qui les revêt, qu'il n'y croît pas de poils. Les mains les plus fortes sont les meilleures pour saisir, et les plus délicates sont les plus avantageuses pour toucher : de même que les nerfs les plus fermes valent mieux pour le mouvement, et les plus mous, pour le sentiment. Les nerfs sont, en effet, les instruments du toucher, puisque c'est par leur moyen que nous avons la perception du tact.

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