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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
Vierundzwanzigste Homilie. Kap. VII, V.21-27.

3.

Dass aber diese meine Worte kein bloßes Gerede sind, bezeugt uns Job, der alle Angriffe des Teufels erfuhr und doch unerschüttert blieb. Ebenso könnten es uns die Apostel bezeugen, gegen welche die Brandungen der ganzen Welt anstürmten, Völker und Fürsten, Einheimische und Fremde, Dämonen und selbst der Teufel, gegen jedes Mittel in Bewegung gesetzt wurde und die doch unerschütterlicher blieben als Felsen und so alle diese Anschläge zunichte machten! Was könnte es also Glücklicheres geben als ein solches Leben? Da sind weder Reichtum noch Körperkraft, nicht Ruhm und nicht Macht, überhaupt gar nichts imstande, uns ein solches Lebensglück zu verschaffen, sondern einzig und allein der Besitz der Tugend. Es ist eben ganz und gar unmöglich, ein anderes Leben zu finden, das von allen Übeln frei wäre, als nur dieses allein. Das bezeuget auch ihr, die ihr die Intrigen kennt, wie sie in Königspalästen vorkommen, sowie den Unfrieden und die Zerwürfnisse, die sich in den Häusern der Reichen finden. Von all dem findet sich nichts unter den Aposteln. Doch wie? Ist ihnen nie etwas Derartiges begegnet, und hat ihnen nie jemand etwas Übles zugefügt? Das Wunderbarste an der Sache ist ja gerade dies, dass sie viele Feindseligkeiten erfuhren, dass viele Stürme über ihnen zusammenschlugen, dass aber diese die Seele der Apostel nicht zu erschüttern vermochten, noch ihnen den Mut rauben konnten. Die Apostel kämpften eben mit bloßem Leibe und gewannen so die Oberhand und S. d342 den Sieg. Auch du wirst darum über alles triumphieren, wenn du all dies genau erfüllen willst. Wenn du in diesen weisen Satzungen gefestigt bist, so kann nichts dir etwas anhaben.

Oder worin könnte dir derjenige schaden, der dir Böses zufügen wollte? Dadurch, dass er dein Eigentum fortträgt? Aber der Herr hieß dich ja solches verachten, schon bevor der andere Miene machte, es dir zu nehmen, und zwar solltest du demselben so entschieden entsagen, dass du nicht einmal vom Herrn selbst etwas Derartiges bittest. Oder dein Feind wird dich ins Gefängnis bringen? Aber schon bevor du in den Kerker kommst, befahl dir der Herr so zu leben, dass du der ganzen Welt gekreuzigt wärest1 . Oder er redet schlecht von dir? Auch von diesem Schmerz befreite dich Christus, da er dir einen großen und leicht zu verdienenden Lohn für die Geduld im Leiden versprach, und dich so sehr von dem Zorn und Kummer freimachte, der daraus entsteht, dass er dir sogar befehlen konnte für deine Feinde zu beten. Aber dein Feind ärgert dich und fügt dir tausenderlei Unbilden zu? Damit erreicht er indes nur, dass du eine noch herrlichere Krone erhältst. Allein er tötet dich und bringt dich um? Auch dadurch leistet er dir einen ganz bedeutenden Dienst; denn er verschafft dir auf diese Weise die Martyrerkrone und macht, dass du um so schneller in den Hafen des Friedens einläufst, verschafft dir ein Anrecht auf größeren Lohn und setzt dich in den Stand, bei der allgemeinen Rechenschaftsablage zu bestehen. Gerade das verdient am meisten Bewunderung, dass unsere Feinde uns nicht nur nicht schaden können, sondern nur noch zum größeren Ruhm derer beitragen, denen sie Übles tun. Was käme also der Wahl eines Lebens gleich, wie es nur dieses eine gibt? Nachdem nämlich der Herr gesagt hatte, es sei ein enger und mühsamer Weg, und damit einen Trost für die Mühsale gegeben hatte, so zeigt er jetzt, dass dieser Weg auch große Sicherheit aufweist und viel Freude, wie auch der entgegengesetzte viel Schlechtigkeit und Unheil. Wie er nämlich auf der S. d343 einen Seite den Lohn für die Tugend vor Augen stellt, so auf der anderen die Strafe für die Schlechtigkeit.

Denn, was ich immer sage, das muss ich auch jetzt wiederholen: Der Herr trachtet stets durch beide Mittel das Heil der Zuhörer zu fördern, durch den Eifer für die Tugend und durch den Hass gegen die Sünde. Da er nämlich wusste, dass einige seine Worte zwar bewundern, sie aber nicht in die Tat umsetzen würden, so erschreckt er diese schon zum Voraus, indem er sagt, wenn auch seine Worte gut seien, das bloße Anhören genüge nicht, um sicher zu sein; es bedürfe auch des werktätigen Gehorsams; ja, gerade das sei die Hauptsache. Hiermit beschließt der Herr seine Rede und überlässt die Zuhörer ihrer heilsamen Furcht. Er wollte sie eben zur Tugend nicht bloß mit dem Hinweis auf die zukünftigen Dinge anregen, mit dem Gottesreich, dem Himmel, dem unaussprechlichen Lohn, der Freude und dem Trost und den tausend anderen Vorteilen, sondern auch durch den Hinweis auf zeitliche und sichtbare Dinge. Deshalb stellt er ihnen die Härte und Unbeweglichkeit eines Felsens vor Augen. Ebenso geht er vor, wo es sich um das Böse handelt. Er erschreckt sie nicht nur mit dem, was erst kommen soll, wie z.B. mit dem umgehauenen Baum, dem unauslöschlichen Feuer, dem Verlust des Himmelreiches und dem schrecklichen: „Ich kenne euch nicht.“ Nein, er nimmt auch die Dinge der Gegenwart zu Hilfe, z.B. die Stöße, die ein Haus auszuhalten hat. So steigerte er noch den Eindruck seiner Worte, indem er seine Gedanken auch noch durch eine Parabel erläuterte. Hätte er nur gesagt, der Tugendhafte werde unüberwindlich sein, der Böse dagegen leicht zu besiegen, so hätte dies doch nicht den gleichen Eindruck gemacht, wie jetzt, da er von einem Felsen redet und einem Haus, von Flüssen, Regen anderen derartigen Dingen.

V.26: „Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht befolgt, wird sein wie ein Tor, der sein Haus auf Sand gebaut hat.“

Einen solchen Menschen nannte der Herr mit Recht S. d344 einen Toren. Oder gäbe es etwas Törichteres, als ein Haus auf Sand zu bauen, die Mühe und Arbeit auf sich zu nehmen, dagegen den Nutzen und die Ruhe zu verlieren, und sich statt dessen noch Strafe zuzuziehen? Dass auch die Sünder sich abmühen müssen, ist ja ganz bekannt; denn auch Räuber, Ehebrecher, Verleumder haben viele Anstrengungen und Mühseligkeiten durchzumachen, um ihre Missetaten auszuführen. Aber von all ihren Mühen haben sie nicht nur keinen Nutzen, sondern werden noch ganz gehörig dafür gezüchtigt. Darauf hat auch der hl. Paulus hingewiesen mit den Worten: „Wer auf sein Fleisch säet, wird auch von seinem Fleische Verderben ernten“2 . Ganz ähnlich machen es diejenigen, die auf Sand bauen, d.h. die einen auf Unzucht, die anderen auf Schwelgerei, wieder andere auf Trunksucht, oder auf Zorn oder auf irgendein anderes Laster.


  1. Gal 6,14 ↩

  2. Gal 6,8 ↩

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