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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
Dritte Homilie. Kap. I, V. 1-16: „Das Buch der Abstammung Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“

3.

In dem Gesagten liegt aber auch noch ein anderer Grund, der den Evangelisten veranlasste, diese Geschichte anzufügen. Nicht ohne Grund wird nämlich nach Phares auch Zara erwähnt. Es war ja eigentlich umständlich und überflüssig, nach Erwähnung des Phares, von dem er Christi Abstammung weiterführen wollte, auch den Zara nochmals zu nennen. Weshalb kam er also überhaupt auf ihn zu sprechen? Als Thamar im Begriffe war, ihre beiden Kinder zur Welt zu bringen, und schon in Geburtswehen lag, streckte zuerst Zara seine Hand hervor; als die Amme dieses sah, band sie einen roten Faden um seine Hand, um so den Erstgeborenen wieder zu erkennen. Kaum war das geschehen, da zog das Kind seine Hand zurück, und während dessen ward Phares geboren und dann erst Zara. Da sagte die Amme: „Weshalb ward deinetwegen das Gehege durchbrochen?“1 Siehst du, dass ein Geheimnis darin verborgen liegt? Nicht umsonst ist also dies für uns niedergeschrieben worden. Denn an sich wäre es ja von gar keiner geschichtlichen Bedeutung zu wissen, was einmal diese Amme gesagt hat, noch ist es besonders interessant zu erfahren, dass der Zweitgeborene zuerst seine Hand hervorstreckte. Worin liegt also das S. 49Geheimnis? Zunächst finden wir in der Benennung des Knaben eine Antwort auf unsere Frage. Phares bedeutet nämlich Trennung, Öffnung; dann aber auch in der Sache selbst: der natürliche Vorgang bringt es ja nicht mit sich, dass eines zuerst die Hand vorstreckt und sie dann mit einem Band daran wieder zurückzieht; auch war eine solche Bewegung weder absichtlich gewollt, noch lag sie in der Natur der Sache. Dass der eine die Hand hervorstreckt, der andere aber zuerst geboren wird, das lässt sich natürlicherweise denken; sie aber wieder zurückziehen und dem anderen den Vortritt lassen, ist bei Geburten etwas ganz Außergewöhnliches. Es war eben die Gnade Gottes, die also über die Knaben verfügte, weil sie uns in ihnen ein Vorbild der Zukunft zeichnen wollte. Und welches? Einige von denen, die die Sache genau studiert haben, sagen, die beiden Knaben seien der Typus der zwei Völker. Um uns nämlich zu zeigen, wie das erste Volk bereits seine Bedeutung hatte, noch ehe das zweite erschienen war, streckte der erste Knabe seine Hand hervor, ohne selber ganz zum Vorschein zu kommen, und auch sie zog er alsbald wieder zurück. Erst nachdem sein Bruder ganz geboren war, ist auch er vollständig erschienen. So geschah es auch mit den beiden Völkern. Zur Zeit Abrahams trat das Reich der Kirche in die Erscheinung; dann verschwand es wieder und es kam das jüdische Volk und das Gesetz und erst dann erschien das Volk des Neuen Bundes mit seinen neuen Gesetzen. Darum also sprach die Amme: Weshalb ward deinetwegen das Gehege durchbrochen? Weil das Gesetz2 Freiheit unterbrach; denn auch die Hl. Schrift pflegte das Gesetz immer einen Zaun zu nennen. So sagt z.B. auch der Prophet: „Du hast ihr Gehege durchbrochen und alle, die des Weges kommen, sammeln Trauben darin“3 , und: „Einen Zaun hat er um sie gezogen“4 . Ebenso spricht Paulus: „Und niedergeworfen hast du due Hauptmauer seines Geheges“5 .


  1. Gen 38,29 ↩

  2. der Zustand der ↩

  3. Ps 79,13 ↩

  4. Jes 5,2 ↩

  5. Eph 2,14 ↩

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