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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistula ad Romanos commentarius Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
DREIUNDDREISSIGSTE HOMILIE: Kap. XVI, V. 17—24.

4.

Ich möchte sehen den Staub jener Hände, die mit Ketten gefesselt waren, durch deren Auflegung der Hl. Geist verliehen ward, mit denen diese Buchstaben geschrieben worden sind. „Sieh, mit was für Buchstaben ich euch mit meiner Hand geschrieben habe“ 1, und wieder: „Ein Gruß von meiner, des Paulus, eigener Hand“ 2. Den Staub jener Hände (möchte ich sehen), bei deren Anblick die Natter ins Feuer fiel.

Ich möchte sehen den Staub jener Augen, die zu ihrem Glück geblendet wurden, die dann auf das Heil der Welt schauten und gewürdigt wurden, Christus S. d300 leibhaftig zu sehen, die irdische Dinge sahen und doch nicht sahen, die Unsichtbares schauten, die keinen Schlaf kannten, die um Mitternacht wach waren, die nicht der Augenlust unterlagen.

Ich möchte auch sehen den Staub jener Füße, die den Erdkreis durchliefen und nicht müde wurden, die im Pflock eingespannt lagen, als der Kerker erbebte, die bewohnte und unbewohnte Gegenden durcheilten, die so oft unterwegs waren.

Soll ich jedoch alle Glieder einzeln aufzählen? Ich wünschte das Grab zu sehen, wo die Waffen der Gerechtigkeit ruhen, die Waffen des Lichtes, jene Glieder, die jetzt leben, damals aber, als Paulus lebte, gestorben waren, jene Glieder Christi, die Christus angezogen hatten, jenen Tempel des Hl. Geistes, jenes heilige Gebäude, jene Glieder, die gebunden waren vom Hl. Geiste, durchbohrt von der Furcht Gottes, im Besitze der Wundmale Christi. Dieser heilige Leib umgibt jene Stadt wie eine Mauer und gewährt ihr größere Sicherheit als jeder Turm und tausend Bollwerke. Und daneben der Leib des Petrus! Ehrte ihn Paulus ja schon bei Lebzeiten. „Ich bin hinauf gegangen, um die Bekanntschaft des Petrus zu machen.“ 3 Darum widerfuhr ihm die Gnade, gewürdigt zu werden, nach seinem Hingange des Petrus Genosse zu sein.

Ich mochte ihn sehen, diesen Löwen dem Geiste nach; denn wie ein Löwe, der Feuer schnaubt gegen die Rudel von Füchsen, so stürzte er sich auf die Schar der Dämonen und Weltweisen, und wie ein Blitzschlag fiel er in die Truppen des Teufels. Und dieser selbst vermochte ihm nicht die Stirne zu bieten, sondern er zitterte und bebte schon, wenn er nur seinen Schatten sah oder seine Stimme hörte. So übergab er ihm, in der Ferne weilend, den Unzüchtigen und entriß ihn wieder seinen Händen 4; so übergab er ihm auch andere, damit sie es verlernten zu lästern. Sieh auch, wie der Apostel die ihm unterstehenden Kampftruppen anfeuert, wie er sie aufmuntert und aneifert! So sagt er einmal S. d301 zu den Ephesern: „Wir haben es ja nicht zu tun (mit Gegnern) von Fleisch und Blut, sondern mit Fürsten und Gewalthabern.“ 5. Dann stellt er ihnen den Kampfpreis in Aussicht, indem er von „Dingen im Himmel“ spricht: „Denn unser Ringkampf geht nicht um irdische Dinge, sondern um den Himmel und um Dinge im Himmel.“ Ein andermal sagt er: „Wisset ihr nicht, daß wir über die Engel zu Gericht sitzen werden; um wieviel mehr nicht über Alltagsdinge?“ 6

Das alles laßt uns bedenken und wacker standhalten! Auch Paulus war ein Mensch von derselben Natur wie wir und hatte mit uns alles andere gemeinsam. Weil er aber eine große Liebe zu Christus bewies, darum stieg er über die Himmel empor und nahm seinen Stand ein unter den Engeln. Wir werden diesem Heiligen nachkommen, wenn wir uns ein wenig aufraffen und jenes Feuer (der Liebe) in uns anfachen wollen. Wäre dies nicht möglich, so hätte er uns nicht zugerufen: „Seid meine Nachahmer, wie ich Christi!“ 7 So wollen wir ihn denn nicht bloß bewundern und anstaunen, sondern auch nachahmen, damit wir nach unserem Hingange gewürdigt werden, ihn zu schauen und an seiner unaussprechlichen Herrlichkeit teilzuhaben! Dieser mögen wir alle gewürdigt werden durch die Gnade und Liebe unseres Herrn Jesus Christus, mit dem Ehre sei dem Vater zugleich mit dem Hl. Geiste jetzt und allezeit bis in alle Ewigkeit. Amen.


  1. Gal. 6, 11. ↩

  2. 1 Kor. 16, 21. ↩

  3. Gal. 1, 18. ↩

  4. 1 Kor. 5, 5. ↩

  5. Eph. 6, 12. ↩

  6. 1 Kor. 6, 3. ↩

  7. ↩

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